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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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14.11.2013, 16:35 | #1 |
Gast
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Chemotherapie
Chemotherapie
©Hans Hartmut Karg 2013 Langsam laufen Chemikalien In den krebserkrankten Leib. Ach, wie ferne jetzt Italien Für ein paar Jährchen Verbleib! Lesen manche noch Romane Oder sind sie drüber weg? Hat denn eine Ottomane Da noch einen Lebenszweck? Sitz´ ich hier mit vielen Kranken Ganz bequem in Polsterstühlen. Weist der Tod uns h i e r die Schranken, Mahlt die Zeit mit schnelleren Mühlen? Liegen Todeskandidaten Jetzt schon viel zu nah bei mir, Lernt die Seele h i e r das Waten Mit dem grauen Schmerzpanier? So sitz´ ich hier wohl Stund´ um Stunde Und sinniere tropfenweise, Blicke mulmig in die Runde, Wo die Angst wohnt – still und leise. Wirken denn die vielen Tropfen, Geben s i e mir wieder Leben? Wird der Sensenmann nicht klopfen, Darf ich mich wieder erheben? Lesend liegen Patienten, Stumme Schemen ihrer Leiden, Halten Zeitschriften in Händen, Wollen meinen Blick vermeiden. Manche schämen sich im Leid, Krankheit gilt ihnen als Schuld, Liegen mit Pupillen weit, Fordert man doch viel Geduld! Tiefer Glaube, Lebenszweifel Wechseln hier jede Minut´. Ja, so mancher Außenteufel Treibt weg jeden Hoffnungsmut. Wie sollte man Hoffnung haben, Wenn man hört, wer nicht mehr kommt? Soll man sein Gesicht vergraben, Wenn dem Tod man nicht entkommt? Sitze ich so Stund´ um Stunde, Lese, sinne, leide stumm. Reißen Tropfer in der Runde Denn die Räder noch herum? Nur ein Jährchen noch Verbleib, Noch einmal Italien sehen! Heilt doch meinen kranken Leib, Auf eigenen Beinen will ich stehen! * |
14.11.2013, 19:09 | #2 |
Die Chemo verlangt einem Kranken physisch und psychisch alles ab.
Hoffentlich verträgst Du sie einigermaßen. Ich wünsch Dir alles erdenklich Gute. LG Persephone |
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14.11.2013, 19:12 | #3 |
DrKarg
Im mitfühlen und in Gedanken bei dem, der sich nach heilsein sehnt...
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15.11.2013, 01:00 | #4 |
Dabei seit: 06/2012
Ort: Erstwohnsitz: Der Himmel, ein Schneeweißes Wolkenbett
Alter: 63
Beiträge: 1.722
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Lieber DrKarg
Mit fühlend Unsterblich sind wir alle im Verdrängen, was von Beginn mit ersten Schreien, uns aus Mutter Leib entlässt. Ihr Schmerz wund uns nicht Teil Zu mindestens nicht bewusst. Nun kommt dir gleich der Schmerz. Wie deine Frucht sie trug. So Herz an Herz so nahe wie es irgend fühlend möglich war. Was hält uns hier an irden Klammern? Was suchte ich die ganze Zeit? Erwachsen werden ist sich zeigen, ein Lächeln auf das junge Paar. Das sich noch träumt Unsterblichkeit. Wie wir einst träumten – wunderbar. Doch nun ist Zeit zu richten. Gerecht, in Ordnung schaffen. Was bleibt ist Dank zusagen. Zu verzeihen, verstehen das. Es Frieden schafft. Vergebe Dir. Sei mild in deinem Urteil. Und wachse dich hinaus. ^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^ Ich wünschte meine Gedanken könnten Leiden - Lindern, Ängste nehmen wo ich doch selber Angst, mit mir Trage. |
15.11.2013, 01:24 | #5 |
gesperrt
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Hallo Dr.Karg,
von hier aus kann kein Wort, kein Trost deine Qual mindern. Das können nur deine Liebsten. Ich bin unendlich traurig. Es gibt kein Wort, das sagt, wie ich mit dir mitleide. Jeronimo |
15.11.2013, 15:56 | #6 |
Gast
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Re: Chemotherapie
Liebe Dichterfreunde,
Euer liebenswürdiges Mitgefühl ist mir wohltuend, hat mich sehr berührt! Ja, im Alter bekommt man halt alles, was man nicht braucht und was man nicht will... Herzliche Grüße und lieben Dank Euch! R. R. Karg |
15.11.2013, 22:23 | #7 |
Hallo, Dr Karg,
auch von mir noch ein (leider verspätetes) Kopf hoch! Trotz allem. Niemand weiß, was uns mal erwartet. Aber nichts sollte uns nicht daran hindern, auch im Leid die kleinen guten Dinge des Alltags zu sehen, die trotzdem da sein können. Die wünsch ich dir. simbaladung |
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17.11.2013, 11:23 | #8 |
Gast
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Re: Chemotherapie
Hallo, Ihr Lieben alle,
von Herzen danke ich Euch für Eure wunderbaren, so mittragenden Wünsche! R. R. Karg |
17.11.2013, 23:58 | #9 |
abgemeldet
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Alles Gute, lieber Dr. Karg!
Habe auch schon eine Chemo hinter mir. Angenehm war sie zwar nicht, hat aber gut geholfen. Positiv denken! Lieben Gruß Rosenblüte |
18.11.2013, 01:03 | #10 |
moin moin
auch wenn ich zur Zeit eine Augenklappe trage, habe ich deine Verse gelesen.
Eine Freundin meiner Frau war heute zum Essen bei uns zu Besuch. Ihre Chemotherapie beginnt Morgen. Sie sagte mir : " Ich blende das alles aus, auch die Schmerzen. Ich will nächstes Jahr mit euch in den Urlaub fahren. Positives Denken beeinflusst den Gesundungsprozess. Höre auf Gedichte über den Tod und über Leid zu schreiben, schreibe mir ein Gedicht über die Sonne und fröhliches Strandleben." Ich habe es ihr versprochen. Denke auch du an schöne Dinge, man sagt ja, dass positives Denken uns beeinflusst. Ich wünsche dir, dass du deinen Heilungsprozess positiv beeinflussen kannst. Ganz liebe herzliche Grüße. Curd Belesos. |
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18.11.2013, 10:38 | #11 |
Eine Zeit, (aus seinen Zaubersprüchen)in der einem viel genommen wird, ist eine Zeit, in der einem heimlich viel gegeben wird. ® Hans Kruppa Dir alles Gute! A.D. |
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18.11.2013, 11:06 | #12 |
Gast
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Re: Chemotherapie
Liebe Freunde,
"So werde ich mich denn in unbekanntes Land begeben, Getragen von den guten Wünschen meiner lieben Freunde..." Ich danke Euch sehr! Herzliche Grüße R. R. Karg |
18.11.2013, 11:21 | #13 |
Der Friede, unantastbar von Schmerz und Leid, tief in Dir, begleitet Dich. Alles Liebe Dir, DrKarg.
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19.11.2013, 11:00 | #14 |
Gast
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Re: Chemotherapie
Danke, liebe marlenja!
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19.11.2013, 11:23 | #15 |
Das Gedicht trifft. Es öffnet den Blick in eine Grenzsituation.
Liebe Grüße von gummibaum |
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19.11.2013, 21:21 | #16 | |
abgemeldet
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Lieber Dr Karg,
Zitat:
Als ich meine OP hatte, nahm ich ein dickes Buch über Brustkrebs mit in die Klinik. Darin war von hohen Sterberaten etc. die Rede. Der Arzt sagte mir, in der Klinik hätten sie genau das umgekehrte Verhältnis: eine hohe Überlebensrate. Ich solle das Buch wegpacken. In der Klinik suchte ich eine Psychotherapeutin auf, die mit mir Entspannungstraining mit Visualisierung nach Simonton einübte. Die Simonton-Methode Die Therapeutin kam auch in die Krankenzimmer und führte mit uns das Entspannungstraining durch, wenn wir am Tropf hingen. Mit Hilfe dieser Methode gelang es mir, die Selbstheilungskräfte zu mobilisieren und die Chemotherapie als Unterstützung zu begreifen und zu akzeptieren. Ich hatte auch nicht mehr so große Angst vor der Behandlung. Die Übelkeit bekämpfte ich sehr wirksam mit Hanf. Kopf hoch und viel Erfolg! Lieben Gruß Rosenblüte |
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07.12.2013, 08:27 | #17 |
Gast
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Re: Chemotherapie
Lieber gummibaum, liebe Rosenblüte,
auch Euch meinen allerallerliebsten Dank für die wundervolle Anteilnahme und die guten Ratschläge! Herzliche Grüße R. R. Karg |