Helle Bekehrung

[Imen]

Es scheint, als wär' die Welt so leer,
alles dahin, betagt und schwer!
Man mag sich selbst nicht eingesteh'n,
dass es nicht heiter ist, was wir seh'n.
Es ist wahrhaftig keine Zier,
dieses fade Jetzt und Hier!

Es fehlt an Farbe, Glanz und Schimmer,
und es kommt wesentlich schlimmer;
mir graut vor lauter finstern Schein -
wo ist es nun, das große Sein?
Erscheinung und Kies - alles vergänglich.
Die Beschaffenheit, ist sie umfänglich?

Doch dann spür' ich sie, Deine Hand,
wie sinnenhaft, samtweich wie Sand.
Dein Blick, der mich zur Ruhe bringt,
deine Stimme so entnüchtern klingt.
All mein Trübsinn ist nun dahin,
fort, bekehrt zu heit'rem Sinn.

Froh schau ich in Dein Gesicht,
lieblich mir mein Klagen abwicht.
Rettend mich ins Sein heimbringst,
mir den Klang des Zwecks vorsingst.
Den Sonnen heiter'n Schein erblickt,
Deine Liebe, sie hat gezwickt.

Das Maximum an Emotionen,
überall, in samt' Regionen,
in etwa das, was ich dort hege,
unterwegs, auf langem Wege,
der mich führt, wo ich sein kann,
wo es ist, was ich gewann.
Dich gewann ich, und noch mehr,
schillernd ist es, nicht mehr schwer.

Ganz entfallen ist es mir,
dieses helle Jetzt und Hier.