Poetry.de - das Gedichte-Forum
 kostenlos registrieren Forum durchsuchen Letzte Beiträge

Zurück   Poetry.de > Gedichte-Forum > Philosophisches und Nachdenkliches

Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen.

Antwort
 
Themen-Optionen Thema durchsuchen
Alt 03.07.2019, 19:13   #1
männlich Nöck
 
Benutzerbild von Nöck
 
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662

Standard Ende und Anfang

„Besetzt die Welt!“, schallt es aus hohen Sphären,
sie soll euch Menschen neu zu Diensten sein.
Seid gut zu ihr und haltet sie in Ehren,
dann nährt sie euch und sorgt für Groß und Klein.“

Die kleine Schar blickt ratlos in die Runde,
die Welt ist öd und ungemütlich grau.
Enttäuschtes Murmeln dringt aus aller Munde,
sie fangen an zu klagen, Mann und Frau.

„Wie sollen wir hier leben und gedeihen,
kein blauer Himmel, der uns morgens grüßt!
Ihr Götter mögt uns unsren Groll verzeihen,
wo ist die Farbe, die das Dasein uns versüßt?

Wie soll der stolze Pfau dem Weibchen imponieren,
wenn seine Federn ohne Zierde sind,
und wie die Landschaft einen Dichter inspirieren?
Er bleibt fürs Schöne aller Schöpfung blind.

Kein Grün erfreut in Wäldern und auf Wiesen,
das Auge findet nichts, was ihm gefällt.
Die Berge gleichen monotonen Riesen,
drum Götter, schenkt uns eine bunte Welt.“

„Ihr werdet nie mehr wieder Farben finden,
es macht uns traurig, dass ihr euch empört.
Wir sahen Wälder, Meere, Tiere schwinden,
ihr selbst habt eure heile Welt zerstört.“
Nöck ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.07.2019, 12:22   #2
weiblich AlteLyrikerin
 
Benutzerbild von AlteLyrikerin
 
Dabei seit: 11/2018
Ort: Burglengenfeld
Alter: 73
Beiträge: 1.706

Sehr wahre Zeilen, lieber Nöck, doch ob aus dem Grau jemals wieder ein neuer Anfang werden darf? Vielleicht gibt es für unsere Zerstörung hervorbringende Lebensart doch einen point of no return? Das ist ein Gedanke, der mich gelegentlich ängstigt, obwohl ich diesen Schicksalspunkt wohl nicht mehr erleben werde.
Herzliche Grüße, AlteLyrikerin.
AlteLyrikerin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.07.2019, 18:39   #3
männlich Nöck
 
Benutzerbild von Nöck
 
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662

Zitat:
Zitat von AlteLyrikerin
ob aus dem Grau jemals wieder ein neuer Anfang werden darf?
Ich schätze ja, aber vermutlich erst nach unendlich vielen Jahren - wenn unser Erdball durchhält. Und der point of no return, liebe AlteLyrikerin, ist noch lange nicht erreicht.

Liebe Grüße
Nöck
Nöck ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.07.2019, 15:06   #4
weiblich Silver
 
Benutzerbild von Silver
 
Dabei seit: 08/2014
Beiträge: 1.020

Standard unsere Welt

Hallo Nöck, wie wunderschön doch diese Erde ist, bunt und vielfältig. Doch der Mensch zerstört diese Pracht und nimmt sich, was er kriegen kann, ohne Rücksicht. Dein Gedicht spricht Bände und gefällt mir sehr gut. Sei gegrüßt von Silver
Silver ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.07.2019, 19:11   #5
männlich ganter
 
Benutzerbild von ganter
 
Dabei seit: 04/2015
Beiträge: 2.478

Hi Nöck,

der alte Konflikt, die angeblich freien Menschen werden von Göttern bestraft. Aber immerhin mit klarer Ansage: Niemals mehr - darauf kann man sich einstellen, schwarz-weiß macht auch was her.

-ganter-
ganter ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.07.2019, 08:09   #6
männlich Gylon
 
Dabei seit: 07/2014
Beiträge: 4.269

Lieber Nöck,
ein super Text den du mir hier präsentierst! Wir Menschen sind ja eigentlich anpassungsfähig, aber in der Geschwindigkeit in der wir zerstören, verseuchen, verändern und uns wie die Raten vermehren, ist unser Anpassungsfähigkeit wahrscheinlich zu langsam. Der Erde wird es egal sein und auf den lieben Gott brauchen wir nicht hoffen, der hat besseres zu tun.

Sehr gerne gelesen!

Liebe Grüße Gylon
Gylon ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.07.2019, 07:45   #7
männlich Nöck
 
Benutzerbild von Nöck
 
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662

Ich danke euch, Silver, Ganter und Gylon.

Es freut mich, dass ihr euch mit dem Thema auseinander gesetzt habt. Seit Adam und Eva schafft es der Mensch immer wieder, sich selbst zu schaden und seine Umwelt zu zerstören.

LG Nöck
Nöck ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen für Ende und Anfang

Themen-Optionen Thema durchsuchen
Thema durchsuchen:

Erweiterte Suche


Ähnliche Themen
Thema Autor Forum Antworten Letzter Beitrag
Anfang vom Ende Moonchild Sprüche und Kurzgedanken 4 22.10.2016 20:45
Anfang und Ende Ilka-Maria Gefühlte Momente und Emotionen 0 11.01.2015 14:51
Ende und Anfang Schmuddelkind Liebe, Romantik und Leidenschaft 5 08.04.2011 15:30
Ende vor Anfang Vft Sprüche und Kurzgedanken 0 03.04.2008 22:40
der Anfang vom Ende Alexa Düstere Welten und Abgründiges 11 29.01.2007 09:12


Sämtliche Gedichte, Geschichten und alle sonstigen Artikel unterliegen dem deutschen Urheberrecht.
Das von den Autoren konkludent eingeräumte Recht zur Veröffentlichung ist Poetry.de vorbehalten.
Veröffentlichungen jedweder Art bedürfen stets einer Genehmigung durch die jeweiligen Autoren.