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Sonstiges Gedichte und Experimentelles Diverse Gedichte mit unklarem Thema sowie Experimentelles.

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Alt 18.01.2007, 22:22   #1
foxotrox
 
Dabei seit: 11/2006
Beiträge: 75

Standard hintergrund, unsichtbar

hintergrund, unsichtbar
---

-ung ist vorgänglich, beobacht:

weisung, faunabfall kreist im refrain

richtung, aststurz den taktgetränkten wurzeln vor

tastung, aus buchen vom pneuma gebogen

schwellung, raucht über streben das papier schnell

ahnung, im wind, ich bin dir

sicht-ung-laublich
foxotrox ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.01.2007, 19:00   #2
weiblich Ex Darkskin
abgemeldet
 
Dabei seit: 04/2005
Beiträge: 901

Standard RE: hintergrund, unsichtbar

Lieber foxotrox,

ich habe mit solchen Gedichten immer Probleme.
Ich würde sowas modernes gern mal verstehen.
Mein Verständnis für abstraktes ist nicht so ausgeprägt.
Aber, wie gesagt, ich würde es gerne lernen.

Kannst du mir mal sagen, wie das gemeint oder zu verstehen ist?
Ich würde mich freuen.

Das ist nicht ironisch oder so, oder als Kritik gedacht, ich möchte wirklich lernen, sowas zu verstehen.

Danke.

Darkskin
Ex Darkskin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.01.2007, 01:36   #3
foxotrox
 
Dabei seit: 11/2006
Beiträge: 75

Hallo Darkskin,

kein Problem, Aufrichtigkeit schätze ich, und ich wäre ein Narr, wenn ich potentielle Interessenten ablehnen würde.

Grundgedanken des Textes sind die Umsschreibung des Windes und eine grammatikalische Suche nach der Endung -ung, beide sollen durch etwas gemeinsames verknüpft werden, in diesem Fall ist es die Bewegung, bestimmte Vorgänge, deren Ausführung hinter der Ankündigung des Vorhabens an Bedeutung gewinnen.

Die Idee dazu kam mir, als ich darüber nachdachte wieviel Angst oder auch Spannung uns verloren gegangen sind, seit es Wetterberichte gibt. Der angekündigte Sturm weckte in mir die Hoffnung anmutiger zerfahrener Bilder und lautem Geheul, die letztendlich leider nicht erfüllt wurden (es blieb in meiner Gegend ein etwas länger andauerndes Durchschnittswinden).
-ung, das Ende des Vorgangs, der Vorgang an sich, sind bereits bekannt, noch bevor man ihn erst durch Beobacht-ung erfährt.
Die -ung Wörter sollen alle auf Ankündigung und Erwartung basieren, die sich in bestimmte Richtungen entwickeln.

Wind zeigt sich nie direkt, erlangt seine Sichtbarkeit stets durch die Bewegung anderer, z.B. Laub oder Rauch, die ihn in bestimmten Zuständen erfahrbar machen, Plastiktüten und Laub zirkulieren in Windhosen ("faunabfall kreist im refrain), Bäume neigen sich (buchen vom pneuma gebogen).
Musik funktioniert ähnlich, es basiert ja auch auf der Informationsüberlieferung durch ein unsichtbares Medium, wobei es meistens, die immer wiederkehrenden Elemente sind, die wir im Voraus erahnen können, so der Refrain(Z2), der Taktstock(Z3), Klaviertasten(Z4), das Schreiben der Noten.
Ob das Wortspiel am Schluss gelungen ist, weiß ich noch nicht so recht aufgrund mangelnder Kritik, aber es soll wieder eine Brücke zur Sichtung, dem Vorgang schlagen, in der man selbst zum Gegenstand des Vorgangs verkommt, man wird zum Laub. Oder anders Gelesen, man wird zur Sicht dieses Vorgangs, der an sich keiner ist, es gibt ja kein festes übergreifendes Konstrukt, das wirklich Wind ist, es ist nicht zu beschreiben, unglaublich.

Ich hoffe die Ausführungen konnten dir etwas weiterhelfen, zumindest mir hat es geholfen wieder etwas besser hinter meinen Text zu kommen, der noch lange nicht wirklich reif ist. Das Verständnis an sich ist zu viel Spielerei und davon wollte ich eigentlich wegkommen, innerlich ist er auch nicht in jedem Detail schlüssig. Aber er vermittelt zumindest mir eine gewisse Stimm-ung

Grütze foxo
foxotrox ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.01.2007, 11:17   #4
Joana
 
Dabei seit: 07/2006
Beiträge: 424

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Joana ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.01.2007, 11:35   #5
evilsuperbitch
 
Dabei seit: 08/2006
Beiträge: 1.073

du hast mir des öfteren eine zu technische umsetzung meiner gedanken vorgeworfen. mag sein, mag nicht sein. hier aber lässt sich das gleiche sagen. und das ende ist ein wirklich hässliches wortspiel.

gruß. esb.
evilsuperbitch ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.01.2007, 14:40   #6
foxotrox
 
Dabei seit: 11/2006
Beiträge: 75

@joana,esb

Vielen Dank für die Kritik, aber mit dem Wort hässlich wäre ich an eurer Stelle vorsichtiger, vor allem Leerzeilen können in einem Text, der versucht zwischen einzelnen Bewegungen einer unsichtbaren Kraft etwas herzuleiten durchaus ihren Sinn machen, vielleicht nicht in dieser Umsetzung, eine derartige Verdammung, zumal sie persönlicher, optischer Natur entspringt, halte ich für vorschnell.

Als zu technisch habe ich es auch schon betrachtet, wollte es aber trotz allem einmal in dieser Form kommentiern lassen, womit ich wohl schon wieder um eine Erfahrung reicher geworden bin was meine imaginäre Unterlassungs-Liste anbelangt.
Mal sehen ob sich der Text in einer anderen Form "schöner" und schlüssiger geben kann.

Grütze foxo
foxotrox ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.01.2007, 16:50   #7
weiblich Ex Darkskin
abgemeldet
 
Dabei seit: 04/2005
Beiträge: 901

Zitat:
Original von foxotrox
Ich hoffe die Ausführungen konnten dir etwas weiterhelfen
ja, foxotrox, das hat mir sehr geholfen, etwas für mich unverständliches erklärt zu bekommen.
Ich sehe deinen Text und die Erklärung nebeneinander und kann so verstehen, wie solche Sachen gemeint sind.
Zumindest die deine hier.

Danke für deine Mühe.

Darkskin

P.S. Was macht der Wind, wenn er nicht weht?
Ex Darkskin ist offline   Mit Zitat antworten
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