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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft.

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Alt 29.03.2012, 01:12   #1
männlich Salix
 
Dabei seit: 03/2012
Alter: 29
Beiträge: 3

Standard Die Schifffahrt

Guten Abend,

ich bin ganz neu hier und suche für mein Gedicht welches ich für den Deutschunterricht schreiben musste noch Verbesserungen. Die Aufgabe war es ein romantisches Gedicht zu verfassen (Romantische Epoche 1790-1850). Da ich mir unsicher bin wie gut es wirklich ist, würde ich mich über viel Kritik freuen insbesondere bei der Punkt, Komma und Semikolon Setzung so wie das Metrum.

Die Schiffahrt

Einst fuhr ich mit meinem Schiffe,
auf einen wilden ruhigen Fluss;
ich umfuhr die stein’gen Riffe,
und gab meiner Geliebten einen Kuss.

Mit dem Schiff wir fuhren zusammen;
Über das Wasser Tag für Tag;
Gemeinsam saßen wir beisamen
In meinem Schiffe Jahr für Jahr.

Doch im Abendsonnenschein,
der Hafen ganz nah,
da liest du mich allein;
Allein stand ich da!

Finstere Nacht ists geworden,
dunkel blitzt auf der Fluss,
wieso bist du mir verstorben,
was würd ich tun für einen letzten Kuss?

Da saß ich bei den Booten,
ganz fern wartet mein Weib,
nicht selten beneid ich die Toten,
um ihren gefühlslosen Leib.
Salix ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.03.2012, 20:43   #2
weiblich Nebelung
 
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Dabei seit: 03/2012
Ort: Bayern
Beiträge: 39

Hallo Salix,
Herzlich Willkommen!

Zu deinem Beitrag: welche Kriterien ein Gedicht erfüllen muss, um Merkmale dieser Epoche zu erfüllen, weiß ich leider nicht.
Ich bin etwas zurückhaltend mit der Beurteilung… weil, öhm? Wird es benotet, welche Ansprüche bestehen usw.? (und interessierst du dich allgemein fürs Schreiben/Dichten oder möchtest du nur eine Korrektur ...)

Nur kurz was mir beim Lesen aufgefallen ist:
S1 V2: soll der „wilden ruhigen Fluss“ ein Oxymoron sein, ergibt für mich keinen Sinn.
S2 V3 beisammen
Insgesamt: wenn bei einer Ellipse ein Auslassungszeichen gesetzt ist, würde ich es bei allen setzten (Einheitlichkeit); in S2 ist das Reimschema nicht durchgezogen.
Zur Metrik: ich kann keinen Versfuß erkennen und das Versmaß ist recht ungleich.

Skeptische Grüße Nebelungen
Nebelung ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.03.2012, 21:03   #3
männlich Salix
 
Dabei seit: 03/2012
Alter: 29
Beiträge: 3

Ja ich wünsche generell Kritik. Ich bin leider etwas mit dem Metrum bzw. den Versmaß überfordert.
Salix ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.03.2012, 21:59   #4
weiblich Nebelung
 
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Ort: Bayern
Beiträge: 39

Das ist mir ein bisschen dünn. Ich möchte nicht zu viel Arbeit abnehmen, wenn du ver-stehst, was ich meine Sicher habt ihr Hinweise vom Lehrer erhalten und Übungen durchgeführt. Zudem gibt es im Netz recht gute Seiten. Nix für Ungut.
Nebelung ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.03.2012, 22:31   #5
männlich Salix
 
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Alter: 29
Beiträge: 3

Das Problem ist unser Deutschlehrer ist nicht gerade jemand der gerne erklärt. Ich habe zuerst versucht mir einen Inhalt zusammen zu formulieren welcher in der Epoche der Romantik angeordnet ist (Natur, Nacht, Liebe, Tod, Sehnsucht, usw.), ich denke das erfüllt mein Gedicht.

Dann habe ich mich um das Reimschema gekümmert und mich für einen Kreuzzreim entschieden, habe also darauf geachtet das sich die letzten Worte immer reimen.

Das Problem vor welchem ich stehe ist das Metrum. Ich habe bereits eine Klassenkamaradin gefragt und die hat mir versichert das ich so was wie ein Metrum nicht im Gedicht habe =/ Das Problem ist ich bekomme es einfach nicht hin ein Metrum zu erzeugen, ich hatte auch schon immer Schwierigkeiten ein Metrum eines Gedichts zu bestimmen. Ich wäre dankbar wenn mir da jemand etwas Anfängerhilfe geben könnte.

/edit Habe hier mal eine überarbeite Version angefertigt:

Zitat:
Die Schiffahrt (2012)

Da fuhr ich einst mit meinem Schiffe,
auf einen langen ruhi’gen Fluss,
umfuhr die stein’gen Felsenriffe,
und gab der Liebsten einen Kuss.

Die Leidenschaft so heiß wie Flammen;
Nur wir beide und die See
Gemeinsam saßen wir beisamen
In meinem Schiffe bei Hitze und Schnee.

Doch im Abendsonnenschein,
der Hafen war ganz nah,
da liest du mich allein;
Allein stand ich da!

So finster ist die Nacht geworden,
So dunkel blitzt auf der Fluss,
Wieso bist du mir verstorben?
Was würde ich tun für einen letzten Kuss…

Da saß ich bei den Booten,
Ganz fern ab wart' mein Weib,
Nicht selten beneid ich die Toten,
Um ihren gefühlslosen Leib.
Salix ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.03.2012, 23:30   #6
weiblich Nebelung
 
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Ort: Bayern
Beiträge: 39

Also, so ist würde die 2te Strophe (meiner Meinung nach betont)
Mit dem Schiff wir fuhren zusammen,
X x X x X x X x x
über das Wasser Tag für Tag;
X x x X x X x X
Gemeinsam saßen wir beisammen,
x X x X x X x X x
in meinem Schiffe Jahr für Jahr.
x X x X x X x X

Die letzten Zeilen sind (wenn ich mich nicht irre) jambisch, bei den beiden ersten kann ich keinen Versfuß erkennen. Tag reimt sich nicht auf Jahr. Ansonsten ist der Kreuzreim ja eingehalten.
Zum Versmaß: zur Not die Silben zählen. In Strophe zwei ist es einheitlich, betonte und unbetonte Kadenzen wechseln gleichmäßig. Sonst stimmt es in keiner Strophe.
z.T. würde ich an deiner Stelle nochmal über den Sinn nachdenken.
Vielleicht hilft es dir weiter bei „den Großen“ (z.B. Heinrich Heine) zu lesen.

Grüße und Viel Erfolg beim Überarbeiten!
Nebelung ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.03.2012, 08:49   #7
Thing
R.I.P.
 
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Beiträge: 34.998

Halli Hallo, Salix -

nun hast Du bereits sehr viel fundierte Anregung bekommen.
Und ehrlich:
Mir wäre eine Umarbeitung nicht leicht gefallen.
Alles Gute!

Thing
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 01.04.2012, 02:30   #8
Ex-zonkeye
abgemeldet
 
Dabei seit: 05/2011
Beiträge: 504

Hallo @Salix, wie wär's damit:
Zitat:
Die Schifffahrt (2012)

Einst fuhr ich mit meinem Schiffe,
auf einem langen ruhigen Fluss,
umfuhr die steinigen Riffe,
der Liebsten gab ich einen Kuss.

Die Leidenschaft heiß wie Flammen -
wir beide nur und um uns die See.
Wir saßen ganz enge beisammen
mein Schiff fuhr bei Hitze und Schnee.

Doch dann, im sinkenden Sonnenschein,
der Hafen war schon ganz nah,
da ließest du mich allein;
wusst' gar nicht, wie mir geschah.

Die Tage sind mir verdorben,
So dunkel rauscht jetzt der Fluss,
mir ist, als wärst du gestorben,
kein Abschiedswort, kein letzter Kuss!

So sitz ich denn bei den Booten
und sehne mich nach (m)einem Weib,
Nicht selten beneid ich die Toten,
Um ihren gefühllosen Leib.
Um das Metrum zu finden, solltest Du beim "Dichten" die Verse immer wieder laut lesen - das hilft enorm. Wenn Dich Dein Lehrer fragen sollte, ob Du das Ding da ganz allein gemacht habest, dann sei ehrlich und sag, dass zonkeye Dir über die Schulter geschaut und ein paar kleine Tipps gegeben hätte. Das muss sein.

zonkeye
Ex-zonkeye ist offline   Mit Zitat antworten
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