Befreiend

[Ex-Letreo71]

Ein Gewitter droht von Westen -
dort, wo einst die Küche stand
und ein Vater kämpft mit festen
Fäusten gegen eine Wand.

Ein Konzept für die Familie?
Sieh! Not macht erfinderisch!
Mutter wiegt die Petersilie.
Schweigsam geht es ab zu Tisch.

Zwischen Birnen, Speck und Bohnen,
redet er dann Tacheles:
„Ich will nicht mehr bei euch wohnen.“
Mutter fragt, wie spät es ist.

Räumt den Tisch, streift ab die Schürze.
So, als wäre nichts dabei
und in absehbarer Kürze
hört man einen letzten Schrei...

[MiauKuh]

Ich laß es gestern schon, aber ich konnte nicht antworten. Weil es irgendwie zu schmerzlich war. Heute früh beim Autofahren dachte ich mir (hab tatsächlich an diese Geschichte hier gedacht):

Naja, es tut weh, vielleicht war es aber besser so?
Wer weiß ...
Er weiß es ja auch nicht (kämpft mit festen Fäusten gegen die Wand).

Schweigsam am Tisch, das kenne ich persönlich auch aus meiner Kindheit.
Was für eine furchtbare Folter.

Einen letzten Schrei?

Das ist, wo ich gestern schon nicht wusste, wie ich das deuten soll,
erst dachte ich an die Mutter, die denkt: NEIIN!!!

Warum sollte der Vater schreien? Er will ja gehen "Tacheles". Hat sich entschieden.

Schreien die Kinder? Nein. Sie weinen sicher.

Auch die Zeilen:

"Ein Konzept für die Familie?
Sieh! Not macht erfinderisch!"

Sind für mich schwer einzuordnen. Hier ist für die Familie offenbar alles aus dem Ruder geraten.

Schwere Zeilen, richtig eingeordnet, ein schweres Thema.
Ich fühlte mit und es tat mir Leid.

Liebe Grüße,
MiauKuh.

[Sonnenwind]

Das ist wirklich traurig...

LG
Sonnenwind

[Unar die Weise]

was für eine Tragödie...
ich vermute ein furchtbares Verbrechen, hinter deinen Zeilen.
Wegen der Zeile: wo einst die Küche stand.
Irgendetwas muß geschehen sein!

betroffen,
die Unar

[Laie]

Hi Letreo,

hier lässt das Ende dem Leser Spielraum für eigene Gedanken. Das Offensichtliche macht traurig.

Dennoch: Sehr gern gelesen!


Gruß,
Tiger

[Berndus]

Das kann doch nur die Letreo 71 sein--- hätte ich gedacht, wenn ich den Verfasser nicht gewusst.

Gerne gelesen: Die "Familien-Idylle" einmal anders gesehen! -

Man kann Traurigkeit oder Humor über menschliche Schwächen sehen.Es besteht aber Entscheidungsfreiheit Klar habe ich mich dem unterschwelligen Humor zugewandt. Das Leben ist doch eh, zuweilen nicht einfach Warum deshalb trauern? --Halte ich für unangemessen, schließlich weiß doch kein menschliches Wesen- was es noch alles bereithält!

lg

Berndus

[Ex-Letreo71]

Zitat von MiauKuh

Ich laß es gestern schon, aber ich konnte nicht antworten. Weil es irgendwie zu schmerzlich war.
Heute früh beim Autofahren dachte ich mir (hab tatsächlich an diese Geschichte hier gedacht):
Naja, es tut weh, vielleicht war es aber besser so? Wer weiß ...
Er weiß es ja auch nicht (kämpft mit festen Fäusten gegen die Wand).
Schweigsam am Tisch, das kenne ich persönlich auch aus meiner Kindheit.
Was für eine furchtbare Folter. Einen letzten Schrei?
Das ist, wo ich gestern schon nicht wusste, wie ich das deuten soll,
erst dachte ich an die Mutter, die denkt: NEIIN!!!
Warum sollte der Vater schreien? Er will ja gehen "Tacheles". Hat sich entschieden.
Schreien die Kinder? Nein. Sie weinen sicher.
Auch die Zeilen:
"Ein Konzept für die Familie?
Sieh! Not macht erfinderisch!"
Sind für mich schwer einzuordnen.
Hier ist für die Familie offenbar alles aus dem Ruder geraten.
Schwere Zeilen, richtig eingeordnet, ein schweres Thema.
Ich fühlte mit und es tat mir Leid.
Liebe Grüße,
MiauKuh.

Lieber MiauKuh,

vielen Dank für deine ausführlichen Gedanken zu meinem Gedicht.
Ja, hier ist so ziemlich alles aus dem Ruder geraten. Leider ein Schicksal vieler Familien, wenn man sich mal umsieht.
Die Betroffenen sind oftmals überfordert. Das "Aus" kann durchaus "Befreiend" wirken.

Zitat von Sonnenwind

Das ist wirklich traurig...
LG
Sonnenwind

Lieber Sonnenwind,

ja, traurig ist das.

Zitat von Unar die Weise

was für eine Tragödie...
ich vermute ein furchtbares Verbrechen, hinter deinen Zeilen.
Wegen der Zeile: wo einst die Küche stand.
Irgendetwas muß geschehen sein!
betroffen,
die Unar

Liebe Unar,

danke für deine mitfühlenden Worte. Nein, es ist kein Verbrechen geschehen, zum Glück!

Zitat von Tiger

Hi Letreo,

hier lässt das Ende dem Leser Spielraum für eigene Gedanken. Das Offensichtliche macht traurig.

Dennoch: Sehr gern gelesen!

Gruß,
Tiger

Lieber Tiger,

danke fürs Lesen und Kommentieren. Ja, Spielraum für eigene Gedanken sind hier genug vorhanden. Letztlich ist es ein Alltägliches in Familien.

Zitat von Berndus

Das kann doch nur die Letreo 71 sein--- hätte ich gedacht, wenn ich den Verfasser nicht gewusst.

Gerne gelesen: Die "Familien-Idylle" einmal anders gesehen! -

Man kann Traurigkeit oder Humor über menschliche Schwächen sehen.Es besteht aber Entscheidungsfreiheit Klar habe ich mich dem unterschwelligen Humor zugewandt. Das Leben ist doch eh, zuweilen nicht einfach Warum deshalb trauern? --Halte ich für unangemessen, schließlich weiß doch kein menschliches Wesen- was es noch alles bereithält!
lg
Berndus

Lieber Berndus,

alles in allem, ja, nach vorne schauen! Das ist die richtige Einstellung.

Vielen Dank allen, für eure Gedanken zu meinem Gedicht!

Lieben Gruß

Letreo

[DieSilbermöwe]

"Ich will nicht mehr bei euch wohnen.“
Mutter fragt, wie spät es ist.

Er will gehen, ihr ist's scheinbar egal. Wo einstmals Liebe war, ist nur noch ein großer Graben. Die Menschen, so wie sie früher mal waren, existieren nicht mehr.

Schlimm, wenn Familien zerbrechen.
Über dein Gedicht kann man wirklich lange nachdenken.

[MiauKuh]

Zitat von DieSilbermöwe

Er will gehen, ihr ist's scheinbar egal. Wo einstmals Liebe war, ist nur noch ein großer Graben. Die Menschen, so wie sie früher mal waren, existieren nicht mehr.

Schlimm, wenn Familien zerbrechen.
Über dein Gedicht kann man wirklich lange nachdenken.

Fand ich auch, denn da ist viel wahres drin, leider aber ebend wahres und deshalb ist es wertvoll und aus guten Gründen jetzt in meiner kleinen Favoritenliste.

[Ex-Letreo71]

Zitat von DieSilbermöwe

Er will gehen, ihr ist's scheinbar egal. Wo einstmals Liebe war, ist nur noch ein großer Graben. Die Menschen, so wie sie früher mal waren, existieren nicht mehr.

Schlimm, wenn Familien zerbrechen.
Über dein Gedicht kann man wirklich lange nachdenken.

Vielen Dank für deinen Kommentar, Silbermöwe.

Lieben Gruß

Letreo

[Ex-Letreo71]

Zitat von MiauKuh

Fand ich auch, denn da ist viel wahres drin, leider aber ebend wahres und deshalb ist es wertvoll und aus guten Gründen jetzt in meiner kleinen Favoritenliste.

Lieber MiauKuh,

ich freue mich, dass mein Gedicht in deiner kleinen Favoritenliste landet.

Lieben Gruß

Letreo