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Humorvolles und Verborgenes Humorvolle oder rätselhafte Gedichte zum Schmunzeln oder Grübeln.

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Alt 30.03.2016, 10:11   #1
gummibaum
 
Dabei seit: 04/2010
Alter: 70
Beiträge: 10.909

Standard Im Eierschneider

In der letzten mondeshellen
Nacht erschien er riesengroß.
Griff mich, um mich abzupellen,
legte mich in seinen Schoß.

Senkte die gespannten Saiten.
Es begann ihr feiner Stahl
mühelos durch mich zu gleiten,
seltsam süß war diese Qual.

Heute muss ich liegen bleiben,
fühle mich wie ausgelutscht.
Aufzustehen mit zehn Scheiben,
birgt Gefahr, dass man verrutscht...
gummibaum ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.03.2016, 10:17   #2
weiblich Ilka-Maria
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Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 31.100

Niedlich!

Hast Du eigentlich schon mal daran gedacht, einen Gedichtband unter dem Titel "Küchengedichte" herauszugeben?

LG
Ilka
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.03.2016, 10:29   #3
gummibaum
 
Dabei seit: 04/2010
Alter: 70
Beiträge: 10.909

Nein, aber das ist ein guter Einfall, Ilka.

LG gummibaum
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Alt 30.03.2016, 10:41   #4
männlich Versard
 
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Dabei seit: 12/2014
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Alter: 34
Beiträge: 1.750

Hahaha

Ja Küchengedichte sind was feines.
Versard ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.03.2016, 10:49   #5
weiblich Ilka-Maria
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Ort: Arrival City
Beiträge: 31.100

Zitat:
Zitat von Versard Beitrag anzeigen
Ja Küchengedichte sind was feines.
Ja, warum nicht ...

Schließlich hat Rossini auch komponiert, während er seinem Hobby, dem Kochen, nachging (obwohl das nicht bewiesen ist, aber die Wörter "Gerücht" und "Gericht" liegen ja nah beieinander ).
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.03.2016, 11:19   #6
männlich Gylon
 
Dabei seit: 07/2014
Beiträge: 4.269

Lieber gummibaum,
tipitopi, frage mich allerdings, ob man den Titel hier nicht weniger verräterisch wählen könnte. Ich hatte die Geschichte schon ungefähr vor Augen, bevor ich es gelesen habe. Vielleicht einfach nur „ Im Schneidwerk“ Das „abzupellen“ bringt dann die Richtung. Nur so eine Idee. Alles bestens!

Mit dem Gedichtband bin ich dagegen, dann könnte ich dich hier ja nicht mehr lesen!

Liebe Grüße Gylon
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Alt 30.03.2016, 11:34   #7
gummibaum
 
Dabei seit: 04/2010
Alter: 70
Beiträge: 10.909

Danke, Versard.

Ilka, ich glaube, dass Küche und Kunst sich wirklich gut vertragen. Da du das "man" nicht schätzt: "birgt Gefahr, ein Teil verrutscht..."

Danke, Gylon. Mir fehlt im Moment die Distanz zum Text, um abschätzen zu können, ob Schneidwerk (das sich sehr technisch anhört) auf die richtige Fährte führt. Keine Angst, für Veröffentlichungen habe ich kein Geld.

LG g
gummibaum ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.03.2016, 11:47   #8
männlich Gylon
 
Dabei seit: 07/2014
Beiträge: 4.269

Lieber gummibaum,
war auch mehr als Beispiel gedacht denn als ernsthafte Anregung.
Scheibchenweise ?

Liebe Grüße Gylon
Gylon ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.03.2016, 20:48   #9
weiblich Ex-Dabschi
abgemeldet
 
Dabei seit: 05/2014
Beiträge: 2.371

Zitat:
Zitat von gummibaum Beitrag anzeigen
In der letzten mondeshellen
Nacht erschien er riesengroß.
Griff mich, um mich abzupellen,
legte mich in seinen Schoß.

Senkte die gespannten Saiten.
Es begann ihr feiner Stahl
mühelos durch mich zu gleiten,
seltsam süß war diese Qual.

Heute muss ich liegen bleiben,
fühle mich wie ausgelutscht.
Aufzustehen mit zehn Scheiben,
birgt Gefahr, dass man verrutscht...
Lieber Gummibaum,

Du hast mich mit Deinem tollen Küchengedicht echt auf den Geschmack gebracht. Auf die Idee wäre ich selbst nie gekommen.

Hab heute die Wartezeit beim Friseur genutzt, um einen Versuch zu starten.

Zuckerbrot und Peitsche

Ruhe frisch in Mutters Kühlschrank,
plötzlich geht die Türe auf.
Mutter packt mich nun am Knochen,
dann nimmt’s Schicksal seinen Lauf.

Eilig holt sie einen Klopfer,
schlägt sehr heftig auf mich ein.
Was hab‘ ich denn nur verbrochen?
Wie kann man so grausam sein?

Endlich hab ich’s überstanden,
spür‘ ein sanftes Rieseln nun.
Nach dem Würzen kann ich baden
in dem Ei, um auszuruh‘n.

Gar nicht lange, schon geht’s weiter,
lande in dem Bröseltopf
und sie wendet und sie dreht mich.
Mir ist schon ganz wirr im Kopf.

Nun kann ich schon wieder baden,
schwimme gern im heißen Fett.
Knusprig braun bin ich geworden.
Mutter freut sich auf’s Kotelett.

Liebe Grüße
Dabschi
Ex-Dabschi ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.03.2016, 21:04   #10
gummibaum
 
Dabei seit: 04/2010
Alter: 70
Beiträge: 10.909

Herrlich, Dabschi! Das macht alle Stationen subjektiv erfahrbar. Stell es doch bitte extra ein.

Liebe Grüße schickt
gummibaum
gummibaum ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.03.2016, 21:23   #11
weiblich Ex-Dabschi
abgemeldet
 
Dabei seit: 05/2014
Beiträge: 2.371

Zitat:
Zitat von gummibaum Beitrag anzeigen
Herrlich, Dabschi! Das macht alle Stationen subjektiv erfahrbar. Stell es doch bitte extra ein.

Liebe Grüße schickt
gummibaum
Dankeschön. Na gut, lieber Gummibaum. Aber Du weißt, dass ich Dir mein Gedicht zu verdanken habe. Hab selbst gestaunt, wie es "flutschte", nachdem ich Deines gelesen hatte.

Aber hier in diesem Faden geht es in erster Linie um Dein Gedicht, welches ich supi finde. Wollen wir nicht ein Küchengedichtthread eröffnen?

Liebe Grüße
Dabschi
Ex-Dabschi ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 31.03.2016, 03:38   #12
Thing
R.I.P.
 
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Beiträge: 34.998

Lieber gummibaum,

Deine nie versiegende Kunst, den alltäglichsten Dingen "persönliches" Leben einzuhauchen, verblüfft mich immer wieder von Neuem!

Wenn mich jemand nach einem talentierten Dichter, der in allen Sätteln gerecht ist, fragen sollte...
ich käme nicht in Verlegenheit!

Gutenachtgruß
v.
Thing
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 31.03.2016, 10:32   #13
gummibaum
 
Dabei seit: 04/2010
Alter: 70
Beiträge: 10.909

Danke, Thing. Ich bin den Dingen vielleicht näher als den Menschen.

LG gummibaum
gummibaum ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.04.2016, 23:08   #14
weiblich Ex-Letreo71
abgemeldet
 
Dabei seit: 01/2014
Ort: Niedersachsen
Beiträge: 4.032

Zitat:
Zitat von gummibaum Beitrag anzeigen
In der letzten mondeshellen
Nacht erschien er riesengroß.
Griff mich, um mich abzupellen,
legte mich in seinen Schoß.

Senkte die gespannten Saiten.
Es begann ihr feiner Stahl
mühelos durch mich zu gleiten,
seltsam süß war diese Qual.

Heute muss ich liegen bleiben,
fühle mich wie ausgelutscht.
Aufzustehen mit zehn Scheiben,
birgt Gefahr, dass man verrutscht...
Süß. Schöne Vortstellung mit zehn Scheiben aufzustehen.

Lieben Abendgruß, Gummibaum

Letreo
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