Vom Pfeifer

[Briefmarke]

Vom Pfeifer

Es heißt wenn man Hoffnung loswerden will
Als wüste man genau worum es ging
Würden seine stolzen Augen im Gegensatz sprechen
Es gibt gewisse strukturelle Dinge, weil der Meister
Im Haus neben an sein rundes Atelier hat
Es war ein gefundenes Fressen für die Obsession
Einer diskreten Frau – sie trägt Schirmmütze
Daunenjacke, eine braune Daunenjacke und Azur

Für einen Seelenschaden würde es schon reichen
Ist das nicht unpraktisch? Ob das für oder gegen
Sie bindet eine Windschleife, am Morgen, im langen Haar
Auch wenn es geflochten und aufgesteckt ist
Das Innenleben einer Lotuswurzel hat er verschwiegen
Waren es doch die Römer die früh die Heilsame entdeckten
Heute weis man: schützt die Einzigartigkeit der Heilsamen
Aber ist das nicht genau das reguläre Problem

Er kam nicht sofort zu uns nach Hause
Wie konnte ich das nur vergessen?
Nicht mit dem Messer der Vergangenheit
Sondern nur mit einem festen Blick in die Augen
Auf ihren Fall bezogen bedeutet das
Das das Gespräch insgesamt womöglich schwieriger wird
Und erst die Bilder von Donner auf denen das Fleisch
Der Sonne keinen ersichtlichen Grund gibt

Der Frühling ist da, mit Tangente und den anderen
Doch seine wahre, japanische liebe gehört dem Jazz
Begleitet von Ballettschuhen und Schmetterlingen
Er macht aus der geraden Körperlinie eine Sprache
Mit dem Piano das sich warm durchs Dickicht bewegt
Und die Dämmerung des Rotweins raubt uns den Atem
Als ich noch selbst in meinem stutzigen Paris war
Am Morgen nach windschiefen Kiefern, gefrorenen Äckern, noch im Kalten

[Richard L.]

Hochgeholt.

[Versard]

Wieder mal sehr gut :-) Aber "wüste"?

[Richard L.]

Ein Fehler, ja, Versard. Warum findest Du es gut?

[Versard]

Das hat mehrere Gründe. Zum einen das ich es vom Schriftbild her schön finde, wenngleich ich es nicht ganz verstehe, zum anderen erinnert mich der Bezug auf Japan und Jazz an Bücher von einem meiner Lieblingsautoren. Es löst irgendetwas aus, ich kann nur nicht ganz einordnen was.