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Alt 26.06.2011, 16:48   #1
weiblich Di NuaXxSaphire
 
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Standard Dein falsches Spiel

Cheyva

Wir haben uns ewige Freundschaft geteilt. Weißt du noch, du-ich-im See plantschend, wo ich dir von meiner Krankheit erzählte. Weinend sah ich dich an. Du hast deine zarten Arme um mich gelegt, mich angelächelt und gesagt, das ich, egal wann, mit dir immer in Sicherheit bin. Und solange ich zu leben hatte, diese Zeit mit dir verbringen würde.
Sieben Jahre verloren sich.
Ich traf dich-rein Geschäftlich, schließlich in deiner alten, kleinen Wohnung. Deine Augen waren Rot, und dicke Narben zeichneten sich auf deinen Armen. Du hieltest eine Flasche in der Hand, und sahst mich befeindet an. Ich hatte dir den Zettel gereicht und gelächelt. Wahrscheinlich erkennst du mich nur nicht- dachte ich schmunzelnd und blickte dich an. Du überflogst den Zettel. Schnell hast du gelesen. Doch am Ende, dort, wo mein Name stand, hast du Verdutz geguckt.
Ich vorbereitete mich auf deine enge Umarmung. Deine warmen Hände, und ich spürte schon die Liebe. Deine Freude, dein Schrei. Dann fühlte ich Schmerzen. Ein Schlag. Ich sah dich an. Wütend schnaubtest du.
" Anstatt mir zu Helfen, hast du dir dein Leben schön gemacht! Du wolltest ewig bei mir bleiben, doch du hast mich verlassen! Für einen Job! Du gierige Schlange!"
blitzend und zornig stießt du mich aus deiner Wohnung, und schlosst die Türe. Deine Stimme drang durch meine Ohren, es fühlte sich an wie Gift. Mein Kopf dröhnte. Ich lag da, mein Anzug zerknittert. Der Brief war in meiner Hand.
Du hattest nichts erreicht. Nachdem wir uns nach der Schule trennten, warst du fort. Und nun gabst du mir die Schuld für deinen Misserfolg. Du wolltest mir einreden, das ich Schuld war, das du nichts erreicht hattest. Du warst neidisch damals, das ich einen gut bezahlten Job hatte. Ich lebte noch ein Jahr. Und ich dachte jeden Tag an dich. Dein Versprechen, ewig bei mir zu sein, deine Liebe zu spüren, wie am See. Als wir Kinder waren.
Ich bekam schließlich einen Anfall. Es war keine große Sache. Ich versuchte, unbemerkt zu bleiben. Ich wollte nicht, dass du mir noch einmal das Herz brechen würdest.
Im Krankenhaus wurde ich nicht besucht. Du weißt ja, Eltern hatte ich keine mehr. Nur dein elend langer Brief kam zu mir. Mit deinen Beschuldigungen. Mit deinem Hass.
Irgendwann kam noch ein Brief, der offiziel meinen Job kündigte. Ich lag im Krankenhaus, und sagte den Schwestern, dass meine Medikamente zu schwach waren. Weil mein Leben endültig leer war. Mit deiner Begegnung hatte sich alles verändert. Ich wünschte manchmal, ich hätte dich damals einfach überflogen. Ich wünschte, ich wäre an deiner Türe vorbei gelaufen. Ja, eine Türe weiter. Dann würde ich jetzt vielleicht noch leben.
Nach dieser Überdosis bin ich wahrscheinlich gestorben. Zumindest wirst du jetzt diesen Brief lesen, in meinem Anzug. Ich hoffe, dass du dich noch am meine Krankheit erinnerst. Du weißt, ich hatte nie lange zu leben. Und ich wollte nach meinen 5 Jahren Studium wenigstens die letzen Jahre meines Kranken Lebens reich auskosten. Mit dir natührlich. Du, meiner besten Freundin. Die an meinem Sarg steht, diesen Brief in der Hand hällt. In meinem Anzug.
Du hast meinen Job angenommen.
Du hast meine Niederlage ausgekostet. Nicht ich, du. Und jetzt überleg doch mal, wessen Schuld es ist, dass einer von uns versagt hat. Ja. Es ist meine. Denn du hast versagt. Ich hab gewonnen.



In diesem Brief geht es um zwei Freundinnen, bei denen eine eine tödliche Krankheit hat. Die Kranke erreicht viel und wird reich, die Gesunde wird arm und drogenabhängig. Als sich beide nach 7 Jahren wieder treffen, schiebt die arme Freundin ihrer anderen Freundin die ganze Schuld zu und stößt sie aus der Wohnung. Nach diesem Schock sieht die kranke keinen Grund zum Leben mehr, und verbringt die letzen Jahre ihres Lebens Todunglücklich.
Nachdem sie wegen ihrer Krankeheit ihren Job verliert, nimmt ihre Freundin ihre Stelle ein. Doch ihre Freundin hatte vergessen, das sie Todkrank war, und muss jetzt mit dem Gewissen leben, sie "umgebracht" zu haben.
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