Abschiedsgruß

[Isabel Seifried]

Immer wieder
wird das Leben
aus der Bahn gerissen
und die Welt erschüttert.
Immer wieder
verbittert das Herz.
Immer wieder, ganz zerschlissen,
steh ich da und bade
ganz allein in meinem Schmerz.

Immer wieder, Wiedersehen
macht Freude und gibt etwas Halt.
Doch beim Abschied
bohrt der Stachel in die Haut
und die Gestalt meines kurzen Menschenlebens
wirkt beim Abschied wie Gewalt.

Immer wieder, diese Freude,
dieses Jubeln, du bist da.
Der Abschied zeigt, wir wurden Fremde,
alles Leid und Trauer spricht
aus den Tränen, die wir beide
umeinander weinen, eng umarmt,
es verdunkelt sich das Licht.

Und der Abend kommt, du gehst.
Sag mir, dass du es verstehst,
dass ich so verzweifelt bin.
Du bist Hoffnung, Heil und Segen,
du bist Liebe, Leben, Halt.
Warum gehst du, mir entgegen,
und dann wieder fort im Regen.
Sag mir, kommst du wieder? Bald?

[Thing]

Liebe Isabel,

das ist ein sehr anrührender Text über die so existentielle Frage
"Kommst Du wieder? Bald?",
denn davon hängt zwar kein Leben, aber das Glück eines Lebens ab.
Die unterschiedlichen Verslängen und die wie zufällig eingefügten Reime vermitteln das Gefühl des Zerissen-Seins deutlich, sehr deutlich.

Ich habs mit Interesse gelesen!

Gruß
vom
Thing

[Isabel Seifried]

danke dir.