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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten.

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Alt 27.04.2019, 14:17   #1
männlich moses
 
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Dabei seit: 07/2013
Ort: Köln
Alter: 36
Beiträge: 197

Standard Nach dem Okinawa- Specht

Es klopft ein Okinawa Specht,
Im lichten Wald, auf totes Geäst.
Sein Leben unter Menschrecht,
Das für ihn nichts übrig lässt.

Der Specht war einst ein schönes Tier,
Heute sind sie nicht mehr da.
Nur all das weite, trostlose Ganze hier
Erinnert an Hiroshima.
moses ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.04.2019, 20:48   #2
männlich Heinz
 
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Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879

Hallo Moses,
wenn von Vögeln die Rede ist, klingeln bei mir die Alarmglocken.
Du schwenkst vom Okinawa-Specht auf die allgemeine Problematik der nicht mehr vorhandenen Spechte. Bei aller gebotenen Vorsicht wage ich zu behaupten: Der Specht ist noch da und bei aller Gefährdung scheint keine akute Ausrottungsgefahr zu bestehen.
Der Okinawa-Specht lebt, wie der Name verrät in einem Inselparadies und ich weiß nicht, wo Du Deine Erkenntnisse gesammelt hast.
Vollends daneben scheinen mir die beiden Verse:
"Nur all das weite, trostlose Ganze hier
Erinnert an Hiroshima".
Ich hatte Gelegenheit, vor vielen Jahren mit dem Verfasser des Buches "Heller als tausend Sonnen", Robert Jungk, zu sprechen, der einer der ersten Journalisten war, die Hiroshima nach dem Atombombenangriff der Amerikaner aufgesucht hat.
Dieses Schauerbild mit dem von Dir diagnostizierten "weitem, trostlosem Ganzen hier" zu vergleichen, verbietet schon die Pietät.
Ein wirres "Gedicht" ohne Hand und Fuß.
Gruß,
Heinz
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Alt 27.04.2019, 21:21   #3
weiblich Ilka-Maria
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Ort: Arrival City, auf der richtigen Seite des Mains
Beiträge: 31.044

Zitat:
Zitat von Heinz Beitrag anzeigen
Ein wirres "Gedicht" ohne Hand und Fuß.
Dachte ich auch. Schon beim ersten Lesen.

In meiner Nachbarschaft höre ich regelmäßig einen Specht hämmern - vielleicht sind es auch verschiedene Spechte, wer weiß. Er ist kein gutes Beispiel für das Ausbleiben der Vögel. Die Vögel, die ich vermisse, sind die Meisen und Bachstelzen, die früher auf meinen Balkon kamen. Spatzen? Nicht einer mehr. Amseln sind noch da, das höre ich an ihrem Gesang, mit dem sie mich morgens wecken.

Schwalben? Ich kann mich nicht erinnern, wann ich zum letzten Mal Schwalben gesehen habe. Finken, Stieglitze, Kleiber - lange nicht mehr vor Augen gekommen. Eher dagegen Rabenvögel, vor allem Elstern und, bei Waldspaziergängen, Eichelhäher.

Den Rückgang der Vogelarten mit Hiroshima - also dem Atombombenabwurf - zu vergleichen, ist mir zu dick aufgetragen. Die Atombombe war eine gezielt und unerwartet eingesetzte Waffe, während das Verhalten der Vögel auf Langzeitentwicklungen beruht, wie z.B. geringeres Nahrungsangebot (weniger Insekten durch Insektizide), lauteres Gezwischter, um mit Partnern zu kommuniziereren (lautere Umwelt, die übertönt werden muss) und Rückzug in die Städte (vor allem bei Amseln und Staren zu beobachten).

Nee, das Gedicht überzeugt nicht.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.04.2019, 22:53   #4
männlich Ex-Ralfchen
abgemeldet
 
Dabei seit: 10/2009
Alter: 77
Beiträge: 17.302

mir geht es nicht anders. mir fehlte dass - wenn schon O-specht, dann wenigstens im epizentreum von hiro oder naga. Okinawa hatte mit der a-bombe nix zu tun. die Insel wurde von hundertausenden okinawanesen japonesen gegen die ustruppen verteidigt und es wurden die meisten oki-japi getötet.
warum nicht einen hiro-oder naga-specht?

Auf einem Baum in Nagasaki,
das saß Specht mit Namen Aki.
Er blickt rauf zum Vogelgott
und gleich darauf war er specht-tot.

Ex-Ralfchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.04.2019, 23:25   #5
männlich Heinz
 
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Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879

Liebe Ilka-Maria,
dieselben Beobachtungen mache ich auch. Die Gründe (nicht nur für Verringerung von Schwalben, Spatzen, Stieglitzen und vielen anderen Vögeln) sind zahlreicher als von Dir angegeben. Aber Deine Angaben sind ja nur Beispiele. Weniger, deutlich weniger, nehme ich Bienen und Schmetterlinge wahr und freue mich jetzt schon auf ein paar Tage MeckPomm, wo ich Milane, Bussarde, Seeadler beobachten kann und hoffe auch auf Schwalben und Spatzen. Mein Freund legt jedes Jahr eine großzügig bemessene "Bienenweide" an. Ich muss ihn mal fragen, was er da an Blumen aussät.
Gruß,
Heinz

Liebes Ralfchen,
ja, Du hast Recht. Was Moses sich da mit dem Okinawa-Specht hat einfallen lassen ist Kokolores und zeigt, dass er von Vögeln keine Ahnung hat und nebenbei auch nicht von Niroshima und/oder Nagasaki.
Gruß,
Heinz
Heinz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.04.2019, 00:08   #6
männlich moses
 
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Ort: Köln
Alter: 36
Beiträge: 197

Haha, scharfe Kritik. Zur Entstehungsgeschichte. Arte Doku, Okinawa Spatz, nur noch 40 Brutpaare, Japan, Atombombe.

Habe nicht geplant die Bombe neu zu zünden, aber zumindest in der Kritik ist es gelungen 😃

Ich gehe da im Detail nicht drauf ein, weil es gerechtfertigt ist. Will aber ilka und dem Rest dafür danken, dass die Kritik genauso ist, wie sie ist, da sowas weiterbringt. Danke. Ich lese das alles und werde daran wachsen 😉
moses ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.04.2019, 00:30   #7
männlich Heinz
 
Benutzerbild von Heinz
 
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879

as Du für eine Bombe hältst, ist bestenfalls eine feuchte Knallerbse.
Heinz
Heinz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.04.2019, 00:40   #8
männlich moses
 
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Ort: Köln
Alter: 36
Beiträge: 197

Es ging mir nur um die Reaktion an sich
moses ist offline   Mit Zitat antworten
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