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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken.

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Alt 28.04.2014, 21:52   #1
Thing
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Beiträge: 34.998

Standard Legat

.

Wir lange noch muß ich hier kauern?
Das Eisen liegt um meinen Hals.
Wie lange wird es wirklich dauern?
Wo bleibt der Klang des Wasserfalls?

Wie lange wird der Weg mir werden?
Mir ist im Innern angst und bang.
Was wird aus meinen Ziegenherden?
Was aus unsrer Trommeln Klang?

Sie haben mir den Leib zerschunden.
Ihre Sprache blieb mir quälend fremd.
Mit Eisen wurde ich ins Loch gewunden.
Ohne Wasser, Nahrung, Lager, Hemd.

Vor mir im Brack verfaulten Leichen.
Wir sanken tiefer in den Kot.
Falls wir jemals ein Land erreichen:
Mehr als Dreiviertel sind schon tot.


Bis heute wurde ich als Sklav verdungen.
Besser Peitsche als das frühe Sterben ..?
Von tiefem Haß bin ich durchdrungen,
den will ich rasch noch nachvererben.

UHURU, UHURU schrei ich ins Land.
Ist auch mein Rücken vom Kreuz verbrannt -
(das gleiche, das die Rinder tragen) -
hab ich je Samen: Er wird mich tragen!
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Alt 29.04.2014, 22:04   #2
gummibaum
 
Dabei seit: 04/2010
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Beiträge: 10.909

Sklavenhandel gab es schon im Altertum. Die Hochphase ging dann vom 16. bis ins 19 Jh. Der christliche Europaer nahm sich, im angemaßten Bewusstsein seiner Überlegenheit, das Recht, andere ärger als Schlachtvieh zu behandeln und zu verkaufen. Auch sogenannte aufgeklärte Länder wie die Niederlande waren führend. Die Folgen sind weitreichend.

Interessantes Thema!
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Alt 30.04.2014, 06:15   #3
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von gummibaum Beitrag anzeigen
Sklavenhandel gab es schon im Altertum. Die Hochphase ging dann vom 16. bis ins 19 Jh. Der christliche Europaer nahm sich, im angemaßten Bewusstsein seiner Überlegenheit, das Recht, andere ärger als Schlachtvieh zu behandeln und zu verkaufen. Auch sogenannte aufgeklärte Länder wie die Niederlande waren führend. Die Folgen sind weitreichend.

Interessantes Thema!
Das hing mit der Kolonisation zusammen, Portugiesen, Spanier, Briten und Niederländer brauchten die Sklaven für die Bewirtschaftung ihrer Überseeplantagen. Die Franzosen, vorwiegend als Trapper und Händler unterwegs, hatten dazu eine andere Einstellung: Wer nach Frankreich reiste und Sklaven dabei hatte, die bei der Einreise nicht behördlich als Eigentum registriert wurden, lief Gefahr, dass diese Sklaven nach Landesrecht freigelassen wurden. Der Handel mit Sklaven in Übersee war ein Vorrecht des Staates, erst Anfang des 18. Jh. bekamen die ersten vier Städte in Frankreich - Schwerpunkt Nantes - die Erlaubnis, auf privater Basis Sklavenhandel zu treiben.
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Alt 30.04.2014, 17:17   #4
männlich Wolfmozart
 
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Beiträge: 1.300

Das erste Gedicht, das ich über Sklaven (Handel) lese.

Sehr gelungen!

Gern gelesen

wolfmozart
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Alt 02.05.2014, 06:52   #5
Thing
R.I.P.
 
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Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 34.998

Standard Liebe Freunde -

Habt Dank für die Kommentare!

"Uhuru" ist das Kisuaheli-Wort für Freiheit.
Ich bin nicht sicher, ob ich das Thema historisch korrekt behandelt habe, aber das war für mich nicht primär.

Herzliche Grüße
von
Thing
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Alt 02.05.2014, 07:31   #6
gummibaum
 
Dabei seit: 04/2010
Alter: 70
Beiträge: 10.909

In Kisuaheli sind wir doch Muttersprachler!

Bitte mehr in dieser Richtung!

LG gummibaum
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Alt 02.05.2014, 19:37   #7
Thing
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Beiträge: 34.998

Standard Hallo, gummibaum -

...
wenn ich mich wieder aufregen muß über derlei Mißstände.
Das geht ja nur spontan.


Lieben Gruß!
Thing
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