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Sprüche und Kurzgedanken Prosatexte, die einen Sachverhalt möglichst kurz und knapp schildern.

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Alt 25.02.2011, 13:47   #1
männlich Katerchen
 
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Standard Enttäuschung

Du kannst nur jenes Erquickende im anderen sehen, was auch in Dir selbst ist.
Ist es dann doch nicht in dem anderen, so rührt Deine Enttäuschung daher,
dass Du projiziert und Erwartungen in den anderen gelegt hast, die seiner
nicht gerecht wurden.

(c) by Katerchen
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Alt 25.02.2011, 14:35   #2
männlich Ex-Schamanski
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Sehr gut. Der Mensch sieht, was er ist. Oder er sieht, was er gerne sehen will; das resultiert aber aus dem, was er ist.
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Alt 25.02.2011, 14:43   #3
Thing
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Na klar!

Deswegen möchte ich auch immer, daß meine Lieblingsfreunde ganz genau auf meiner Wellenlänge senden.
Man nenne es Harmoniesucht -
ich nenne es Bereicherung.
Da ich "dort" mein Selbst einigermaßen widergespiegelt sehe.
Konfrontation bietet der Lebenskampf zur Genüge.
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Alt 25.02.2011, 14:51   #4
männlich Ex-Schamanski
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Kein Mensch ist auf der Welt, um ausgerechnet meinen Erwartungen zu entsprechen. Ich muß jeden so nehmen, wie er kommt, und immer mit Überraschungen rechnen, positiven und negativen.

Nur wenn mir jemand komplett und konsequent blöd kommt, nehme ich auch schon einmal eine Totalabschreibung vor. Ob der das nun erwartet oder nicht.
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Alt 25.02.2011, 14:55   #5
Thing
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Ja, Schamansky -

aber wenn die "Auswahl" auf drei bis vier Leute schrumpft, schraube ich meine Ansprüche höher.
Dann will ich nicht auf unangehme Eventualitäten gefaßt sein müssen.
Das kommt mit dem Alter. Unausweichlich.
Läuft auch unter dem leider gräßlich mißbrauchten Begriff: Selektion.
Ganz ohne "struggle of life".

Thing
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Alt 25.02.2011, 17:26   #6
weiblich marlenja
 
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Zitat:
Zitat von Katerchen Beitrag anzeigen
Du kannst nur jenes Erquickende im anderen sehen, was auch in Dir selbst ist.
Als Kind kannte ich eine alte Frau, die wir oft besuchten.
Als Jugentliche traf ich auf einem Bahnhof einen jungen Mann.
Als Erwachsene lernte ich bei einer Veranstaltung einen Mann kennen.

In ihren Augen erkannte ich etwas, das mir fehlte.
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Alt 25.02.2011, 17:36   #7
Thing
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Halli Hallo, Schnurrender!

Man kann auch, wenn man vorsichtig wird, Enttäuschungen aus dem Weg gehn.
Scala Dei steht nicht Jedem auf die Stirn geschrieben wes Geistes Kind er ist. Dieser leichte Zugang bleibt versperrt.
Aber immer wieder behaupte ich

"Zeige mir, was Du sprichst!"
(nicht w i e !)

,

dann kann ich verhältnismäßig rasch urteilen.
Professionelle Schauspieler entziehen sich diesem Einblick, das ist gefährlich.


Thing
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Alt 25.02.2011, 18:00   #8
männlich Katerchen
 
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Standard Angriff als Selbstschutz?

Danke für Euere Gedanken.

---

Mir ging es in erster Linie um die eigene falsche Erwartunghaltung,
die als solche weder erkannt, noch zu einem Eingeständnis dieses
Mankos führt. In der Tat scheint es zu stimmen, wenn man sagt:
"Gleich und Gleich gesellt sich gern".
Anfangs bestimmen sicher gewisse Projektionen das Partnerbild.
Diese entlehnen wir aus uns selbst - dem Wunsche wie der andere
sein soll. Ist der Partner so wie wir selbst, werden Projektionen nicht
als solche entlarvt. Das Bild bestätigt sich - es stimmt überein. Das
bedeutet in der Konsequenz, dass wir weder unser Selbstbild noch
unser zugrundeliegendes Wertesystem rekalibrieren müssen. Wehedem
der andere ist anders als wir selbst und bringt womöglich damit
unser Weltbild ins wanken. Sind wir stark genug die Andersartigkeit des
anderen zu verkraften?
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Alt 25.02.2011, 18:04   #9
männlich Ex-Schamanski
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Beiträge: 2.884

Zitat:
Zitat von Katerchen Beitrag anzeigen
Sind wir stark genug die Andersartigkeit des
anderen zu verkraften?
Entweder das, oder Trennung.

Wie gesagt, kein Mensch ist auf der Welt, um meinen Erwartungen zu entsprechen. Ich bin ja auch nicht auf der Welt, um mich den Erwartungen irgendeines anderen anzupassen. (Die Grundregeln sozialen Miteinanders gelten natürlich weiterhin.)

Du sollst Dir kein Bildnis machen.
Ex-Schamanski ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.02.2011, 18:06   #10
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von Katerchen Beitrag anzeigen
Anfangs bestimmen sicher gewisse Projektionen das Partnerbild. Diese entlehnen wir aus uns selbst - dem Wunsche wie der andere sein soll. Ist der Partner so wie wir selbst, werden Projektionen nicht
als solche entlarvt. Das Bild bestätigt sich - es stimmt überein. Das
bedeutet in der Konsequenz, dass wir weder unser Selbstbild noch
unser zugrundeliegendes Wertesystem rekalibrieren müssen. Wehedem
der andere ist anders als wir selbst und bringt womöglich damit
unser Weltbild ins wanken.
Kann man das verallgemeinern, Katerchen? Es gibt auch Beziehungen, in denen sich ein Partner sehr schnell dem anderen anpaßt und, statt zu projizieren, sich bis zu einem gewissen Teil (im Extremfall sogar total) verleugnet.

LG
Ilka-M.
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Alt 25.02.2011, 18:07   #11
männlich Ex-Schamanski
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Doppelpost, Entschuldigung.
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Alt 25.02.2011, 20:57   #12
weiblich marlenja
 
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Zitat:
Zitat von Katerchen Beitrag anzeigen
Sind wir stark genug die Andersartigkeit des
anderen zu verkraften?
Sind wir von der Liebe vollgetankt?

Die Liebe erträgt alles.
marlenja ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.02.2011, 13:59   #13
männlich Katerchen
 
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Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Kann man das verallgemeinern, Katerchen? Es gibt auch Beziehungen, in denen sich ein Partner sehr schnell dem anderen anpaßt und, statt zu projizieren, sich bis zu einem gewissen Teil (im Extremfall sogar total) verleugnet.

LG
Ilka-M.
Da bin ich mir nicht ganz sicher, ob man es verallgemeinern kann.
Man kann es zumindest versuchen. Ob und in wiefern es die Realität
wiedergibt, kann man sicher nicht mit bestimmter Sicherhait sagen.

Anpassung bis hin zur kompletten Selbstaufgabe oder symbiotische
Beziehungen lassen mich frösteln. Sowas finde ich fast noch gruseliger
als Projektionen... hmm... obgleich sowas wohl seltener zu sein scheint.
In der Realität trifft man wohl eher eine Mischung aus verschiedenem an.
Kritisch wird es wohl erst dann mit unserem Boot, wenn es auf einer Seite
zu lastig wird und Wasser nimmt...
Katerchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.03.2011, 18:57   #14
Ex-Odiumediae
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Zitat:
Zitat von Katerchen Beitrag anzeigen
Du kannst nur jenes Erquickende im anderen sehen, was auch in Dir selbst ist.
Wenn das Wörtchen 'nur' nicht wär. Ich kann auch Eigenschaften an anderen Menschen 'erquickend' finden, die ich selbst nicht habe. Ich habe nicht viele Freunde, aus offensichtlichen Gründen, aber die Menschen, die ich ohne inneren Widerwillen als Freunde bezeichnen kann, haben allesamt Eigenschaften und Fähigkeiten, die ich nicht habe. Oft sind das genau die Eigenschaften, die ich am meisten an ihnen schätze.

Zitat:
Zitat von Katerchen Beitrag anzeigen
Ist es dann doch nicht in dem anderen, so rührt Deine Enttäuschung daher,
dass Du projiziert und Erwartungen in den anderen gelegt hast, die seiner
nicht gerecht wurden.
Diese Aussage kann ich gerade noch akzeptieren. Allerdings würde ich hier trotzdem eher die obige Aussage teilweise umkehren, indem ich behaupte, dass das, was man in und an sich selbst als schlecht erkannt hat (nicht als eine halbwegs schlechte Angewohnheit, sondern eine echte Charakterschwäche), einen auch an anderen Menschen abstößt, wenn es hervortritt. Ich beobachte oft, wie ich mich über Besserwisser aufrege, obwohl ich selbst oft viel schlimmer bin (siehe diesen Beitrag).

Aber letztendlich ist das alles Ansichtssache, da es wahrscheinlich vom individuellen Charakter des Menschen abhängt und derlei 'Regeln' gar nicht allen Denk- und Handlungsweisen gerecht werden können.
Ex-Odiumediae ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.03.2011, 19:58   #15
männlich Katerchen
 
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Zitat:
Zitat von Odiumediae Beitrag anzeigen
Wenn das Wörtchen 'nur' nicht wär. Ich kann auch Eigenschaften an anderen Menschen 'erquickend' finden, die ich selbst nicht habe. Ich habe nicht viele Freunde, aus offensichtlichen Gründen, aber die Menschen, die ich ohne inneren Widerwillen als Freunde bezeichnen kann, haben allesamt Eigenschaften und Fähigkeiten, die ich nicht habe. Oft sind das genau die Eigenschaften, die ich am meisten an ihnen schätze.
Ja, ich weiß was Du damit meinst. Das was ich allerdings beschreiben
möchte, ist die Basis eines Dinges - der Grundstock/ Grundbezug einer
Sache. Dieser muss in Dir sein, damit Du erkennen kannst. Damit meine
ich, dass das Wissen notwendig ist für das Erkennen.
Und das Er-kennen wiederum dafür etwas zu mögen.
Weniger wollte ich damit die konkrete Fähigkeit zu einer Sache bezeichnen.
Angenommen ich mag bei meiner Bekannten die Fähigkeit
wie sie wunderschöne filigrane Deckchen häkelt. Ich muss nicht unbedingt
ihre Fertigkeiten besitzen, oder gar wissen was Häkeln ist, um "das was sie
da herstellt" schön zu finden. Es genügt ein ästhetisches Empfinden und
die Wahrnehmung. In dem Fall ist die Wahrnehmung und mein Ästhetikbewusstsein
in Bezug auf handwerkliche Fähigkeiten der Grundstock.
Möglicherweise vergleiche ich ihre Deckchen dann innerlich mit
etwas was ich kenne, wie einem Spinnennetz.

Ich denke es ist unmöglich etwas schön zu finden, was man nicht kennt
oder von dem man wenigstens keinen inneren Bezug zu einem ähnlichen
Objekt/ Ding, was einem bereits bekannt ist herstellen kann.
Katerchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.03.2011, 00:16   #16
Thing
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Zitat:
Zitat von marlenja Beitrag anzeigen
Sind wir von der Liebe vollgetankt?

Die Liebe erträgt alles.

Ach jahahaha .....
Verlangte Sade auch.
Die Liebe erträgt Muammar, PolPot, Idi Amin, Ghuraib, Märrkel, Ahaminedschad, Simson, Samson, Sonson, übergriffige Bischöfe, Patres nostres, Götzenbilder (Madonnen), Papst Innozenz, Inquisition, lüsterne Beichtväter, salbaderne Pfaffen, Kreuzzüge, ....

hach, die liebe Liebe!

Ja, vollgetankt. Pro Liter fünf Mark.
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.03.2011, 09:36   #17
weiblich marlenja
 
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Standard Guten Morgen Thing

Zitat:
Zitat von Thing Beitrag anzeigen
die liebe Liebe!
Du bist ja so was wie ein Forumspapi hier und die Leute haben Dich gern.
Wäre doch , wenn es gerade Du wärst, der zeigen würde, dass die Liebe
alles erträgt: Sogar graue Schafsmäuse...
marlenja ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.03.2011, 11:38   #18
Thing
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Halli Hallo, Katerchen -

ja, genauso empfinde ich das auch.
Ich habe einen Freund, der die gleiche Literatur liebt wie ich. Wir können uns stundenlang mit wachsender Begeisterung über (für uns) schöne Literatur unterhalten.
Auf der anderen Seite ist ein ein Musikfan (besonders Frank Sinatra). Da scheiden sich unsere Geister und ich langweile mich, wenn er ins Schwärmen gerät. Mir bedeutet diese besondere "Schönheit" gar nichts, sie läßt mich kalt.

Dies nur als Beispiel.

Thing
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