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Alt 26.12.2020, 15:16   #1
männlich Robert Go
 
Dabei seit: 11/2018
Ort: Chemnitz
Beiträge: 85


Standard Jenny und die Weihnachtsfrau

Zusammen mit ihrem 18-jährigen Bruder Moritz und ihrer Mutter Simone, verließ Jenny das kleine Geschäft, in dem sie das Geschenk für ihren Vater gekauft hatte.
Dieser war zu Hause geblieben, um die Geschenke für seine Frau und seine Kinder einzupacken.
„Haben wir jetzt alles, Mami“, fragte die 7-jährige.
„Ja. Wir haben alles“.
Ihre beiden Kinder atmeten erleichtert auf. Seit zwei Stunden marschierten sie durch das Einkaufszentrum in der Innenstadt um Geschenke zu kaufen.
Als sie auf den Ausgang zuliefen, fragte Jenny plötzlich ihren Bruder.
„Weißt du, wer außer dem Weihnachtsmann noch die Geschenke bringt?“
„Nein. Das weiß ich nicht. Ich dachte er macht das alleine. Bestimmt seine Engel. Richtig?“
Jenny lachte. „Falsch. Nicht die Engel.“
„Und wer dann?“
„Die Weihnachtsfrau.“
Erstaunt schauten ihr Bruder und ihre Mutter sie an.
„Wie kommst du denn auf die Idee? Und wer ist diese Weihnachtsfrau?“
„Das ist seine Ehefrau. Sie hilft ihm dabei, wenn er den Menschen die Geschenke bringt. Denn alleine schafft er das nicht, an einem Abend. Sie kocht für ihn das Essen und putzt die Wohnung, sodass er in Ruhe Zeit hat, die Weihnachtspost mit den Wunschzetteln zu sortieren, Geschenke einzupacken und den Schlitten mit den Rentieren vorzubereiten. Damit zu Weihnachten auch nichts schief geht.“
Moritz und seine Mutter lachten. Jenny hatte mal wieder eine blühende Fantasie.
In der Innenstadt herrschte ein reges Treiben. Vor den Weihnachtsmarkt-Buden hatten sich mehrere Menschen versammelt. Sie tranken Glühwein und unterhielten sich.
Im Gänsemarsch bahnten sich die drei einem Weg durch die Menge.
Bis Jenny vor einer Bude, an der verschiedene Getränke verkauft wurden, stehen blieb. Der köstliche Duft von heißer Schokolade stieg ihr in die Nase.
Sie drehte sich zu ihrer Mutter um und schaute sie fragend an.
Diese zückte ihre Geldbörse und kaufte für ihre Tochter eine Tasse mit dem süßen Getränk und für sich und Moritz Glühwein.
Nachdem sie ausgetrunken hatten, liefen sie nach Hause.


Dort hatte Simones Ehemann Jan den Tisch für das Kaffeetrinken gedeckt und den Weihnachtsbaum geschmückt. Als Jenny und Moritz in ihren Zimmern waren, erzählte Simone ihrem Mann von Jennys Theorie über die Existenz der Weihnachtsfrau.
Jan schmunzelte. Doch dann wurde er ernst. Er stand auf, verließ das Wohnzimmer und kehrte kurz darauf mit Moritz zurück.
Zu dritt beratschlagten sie wie sie dieses Jahr die Geschenke verteilen könnten.
Schließlich hatte Moritz eine Idee.
„Wie wäre es wenn Pia und Sarah die Weihnachtsfrau und den Engel spielen?“.
So musst du dich nicht verkleiden, Mutti. Denn Sarah würde dich sofort an deiner Stimme erkennen. Oma können wir als Engel auch nicht nehmen, da sie ja nicht so lange stehen kann. Aber Sarah kennt sie noch nicht und Pia sieht sie auch wenig.“
Wenn wir uns treffen dann eher in der Stadt, oder bei ihr. Hier sind wir nur selten und wenn, dann ist Jenny noch im Hort.“
Pia war Moritz Freundin, Sarah ihre Schwester.
Seine Eltern schauten sich an. „Das ist eine gute Idee. So können wir es machen.“
Moritz lief in sein Zimmer und rief seine Freundin an. Diese musste über die Idee lachen, zeigte sich aber begeistert und erklärte sich bereit mit ihrer Schwester die Bescherung zu übernehmen. Noch am selben Abend brachte er ihr die Geschenke vorbei und besprach mit ihr die restlichen Einzelheiten.

Am nächsten Tag war es soweit. Nach dem Gottesdienst aßen Simone und ihre Familie in der Küche den Gänsebraten mit Kartoffelklößen und Rotkraut zum Abendbrot. Als sie fertig waren, setzten sie sich ins Wohnzimmer und sangen Weihnachtslieder. Sie waren gerade bei Stille Nacht, heilige Nacht, als Moritz Handy summte. Es war eine WhatsApp von Pia.

Wir stehen vor eurer Wohnungstür.

Moritz öffnete. Er staunte nicht schlecht als er seine Freundin sah.
Pia trug einen roten Mantel mit weißem Kragen, dazu eine rote Hose, schwarze Stiefel und auf dem Kopf eine Weihnachtsmann-Mütze, unter der ihre langen schwarzen Haare zum Vorschein kamen. Ihre Schwester war ganz in Weiß gekleidet und trug auf dem Kopf einen selbst gebastelten Heiligenschein.

Nach einer herzlichen Begrüßung, bat er sie im Flur zu warten. Dann kehrte er ins Wohnzimmer zurück. Mit lauter Stimme verkündete er:
„Ratet mal wer im Treppenhaus unterwegs ist.“
Das war das Stichwort. Die beiden Schwestern klopften laut an die Wohnzimmertür und traten ein.
Jenny jubelte als sie die beiden sah. „Seht ihr, die Weihnachtsfrau gibt es wirklich.“
„Ja“, sagte Pia. „Der Weihnachtsmann ist noch unterwegs und hat uns beauftragt die Geschenke zu verteilen. Vorausgesetzt, dass ihr – ganz besonders du Jenny – artig gewesen seid.“
„Natürlich. Ich bin immer artig!“, rief Jenny.
Sie war die erste, die ein Geschenk bekam. Ihr Beitrag war das Lied Schneeflöckchen, Weißröckchen. Glücklich kehrte sie mit ihrem Geschenk an ihren Platz zurück.
Danach war ihre restliche Familie dran.
Als jeder sein Geschenk hatte, begann das große Auspacken.
Jenny bekam ein Buch mit Tiergeschichten. Ihr Vater eine Pfeife und einen Foto-Kalender, den seine beiden Kinder gestaltet hatten.
Simones Geschenk waren eine neue Halskette und Ohrringe.
Moritz bekam das aktuelle Buch von Sebastian Fitzek sowie eine DvD.
Für die Großeltern gab es ebenfalls einen Foto-Kalender sowie eine CD von Silbermond und Duschbad.
Schließlich verabschiedeten sich die beiden Schwestern.
„Wir müssen euch leider verlassen, denn wir haben noch einen weiten Weg vor uns. Aber vielleicht sehen wir uns ja nächstes Jahr wieder.“
Moritz begleitete sie bis zur Tür und verabschiedete sich dann von ihnen.
„Danke für eure Hilfe. Das habt ihr gut gemacht.“
Die beiden Schwestern kehrten nach Hause zurück.
Dort verbrachten sie ein schönes Weihnachtsfest mit ihrer Familie.

Ende
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