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02.11.2010, 20:44 | #1 |
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wandernde Blicke
Wandernde Blicke
Während die Blicke wandern und Spuren in der molekularen Materie hinterlassen, spaziert ein süßlicher Duft durch die Räumlichkeiten von Soak. Langsam beginnen die Gedanken zu verdunsten und kondensieren an den Axonen. Was ist geschehen? Was geschieht? Was wird geschehen? Eine kleine harte Weile ist es stumm – und doch tobt ein Sturm. Da flüstert ihm ein kleiner blauer Zettel zu, dass dies im Moment gar nicht von Bedeutung oder Relevanz sei, da relativ viel Bedeutungsloses geschehe. Nur der Gedanke um jene Bedeutungslosigkeit würde dem Unbedeutenden Bedeutung geben. Durch geistige Rohkost könne dies verdaut werden würde aber über kurz und ebenso länger zur neuronalen Obstipation führen. Also dreht sich der kleine Junge um die eigene Achse und im Kreis, betrachtet dabei das glühende Aluminium, welches sich langsam in schwarze Lakritze verwandelt. Sind Kerzen eigentlich essbar? |
02.11.2010, 22:40 | #2 |
Forumsleitung
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02.11.2010, 23:38 | #3 |
Also...ich versuche mal zu interpretieren...
Es geht um einen Jungen mit einer Lakritz (schnecke/stange - ist ja auch egal). Es ist klar, dass die Zeilen darüber nicht von ebendiesem Jungen stammen können, zu viele Fremdwörter, zu viel Philosophie. Für diesen Jungen ist die Lakritze glühendes Aluminium, wenn er es will. Ich stelle mir hier eine Weltraumreise vor, der Fantasie des Jungen entsprungen. Die Zeilen darüber beschreiben also das Abdriften der Gedanken des Jungen in diese Welt. Aber - nicht nur in die Fantasiewelt, sondern in die Welt allgemein. Wenn also Gedanken "Spuren in der molekularen Materie" hinterlassen... Hmmm...Man mag die Gedanken des Jungen also als die unbedeutendsten abstempeln (darum geht es ja auch, um das Unbedeutende), verwurzelt in der Fantasie- und Traumwelt. Wo ist da die Wissenschaft, die Philosophie, die Weisheit oder wer weiß, was noch alles? Aber es hinterlässt Spuren. Also zusammengefasst: Die einmal gedachten Gedanken bleiben in der Welt und machen sie irgendwie bedeutsam (die Welt UND die Gedanken). Also auch die eines kleinen Jungen, der fragt, ob man Kerzen eigentlich essen kann. "und doch tobt ein Sturm" ohh...warum dreht er sich im Kreis? Einerseits spielt er Rakete...andererseits steckt er in seinen eigenen Gedanken fest, wenn er sich Gedanken über seine Gedanken macht. Vielleicht total an deiner Absicht vorbei, aber macht "Spaß" darüber nachzudenken. Wie du siehst, muss ich dein Werk immer und immer wieder durchlesen, um nach Ausdrücken und Bildern zu suchen, die mir noch mehr über den TExt verraten. Aber genau das finde ich so schön an ihm: man muss ihn einfach interpretieren, irgendwie, aber man kann es nicht hundertprozentig. Dieses sich-das-Gehirn-verbrüten ist das, was einen guten Text ausmachen sollte. In diesem Sinne, lg FeelLetter |
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