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Alt 19.02.2015, 19:32   #1
weiblich Ex-Dabschi
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Standard Paulinchen

Paulinchen - Teil 1

Seit Klaras 5. Geburtstag ist nichts mehr wie es war. Paulinchen‘s Puppenleben wurde völlig auf den Kopf gestellt, als Klara sich zum Geburtstag eine Funktionspuppe gewünscht hatte, die sprechen, lachen, weinen und sogar Pipi machen konnte.
Paulinchen lag nun schon 3 Wochen in der Puppenkiste, ohne ein einziges Mal beachtet zu werden. Sie ist nur sehr einfach aus vielen bunten Wollfäden gestrickt, die Klara früher so sehr liebte.
Paulinchens kleines Wollherz drohte zu zerbrechen, als sie mitansehen musste, dass Rike Klara’s Herz eroberte.
Klara konnte die Hilferufe nicht hören, weil sie viel zu sehr mit ihrer „coolen“ Rike beschäftigt war.

Eines Nachts beschloss Paulinchen aus dem Hause, wo sie keine Zuneigung mehr bekam, zu fliehen. Sie wusste, dass es viele Kinder auf der Welt gibt, die sich über ihre Gesellschaft sehr freuen würden.
Heimlich, still und leise schlich sie sich eines Abends aus dem Haus ...

„Oh mein Gott“ flüsterte sie, als sie die vielen Menschen auf der Straße sah. Die Autos fuhren auf dem Fahrdamm an ihr vorbei und hupten hektisch. Galt das Hupen etwa ihr? Paulinchen geriet in Panik und ihre Gedanken überschlugen sich: „Wo soll ich denn nun hinlaufen?“ dachte sie verzweifelt. Dann fiel ihr ein, dass in der Nähe eine Parkanlage war: „Ja genau, Klara und ihre Eltern fuhren mit mir früher oft dorthin“ erinnerte sich Paulinchen. „Klara nahm immer ein kleines Deckchen mit. Dieses breitete sie im Gras aus. Dann nahm sie mich aus dem Puppenwagen und setzte sich mit mir auf das Deckchen. Sie knuddelte mich und schmuste mit mir, hatte mir die Wollhaare zu 2 Zöpfchen geflochten, erzählte mir dabei Geschichten und ich hörte ihr aufmerksam zu. Klaras Eltern saßen neben uns auf einer Bank und lächelten. Wie schön die Zeit doch damals war“ dachte Paulinchen wehmütig zurück.

Paulinchen erwachte aus ihrem Tagtraum und schlug nun sofort den Weg zur Parkanlage ein: „Vielleicht findet mich dort ein anderes Mädchen und nimmt mich mit zu sich nach Hause. Vielleicht sucht Klara ja auch nach mir und hat es längst bereut, dass sie mir keine Beachtung mehr schenkte. Und was ist, wenn mich niemand haben will?“ Doch diesen Gedanken verdrängte Paulinchen sofort wieder.

„Nur noch über diese Ampel gehen und dann bin ich schon da“ dachte sie. An der Ampel blieb sie stehen, denn sie wusste, dass sie warten muss, wenn die Ampel rot ist und sie erst dann über die Straße gehen darf, wenn die Ampel grün leuchtet. Das hatte ihr Klara erzählt. Als die Ampel auf Grün schaltete, vergewisserte sich Paulinchen trotzdem, ob kein Auto mehr gefahren kommt. Sie schaute zuerst nach links, dann nach rechts und dann wieder nach links, bevor sie die Straße überquerte.

Auf der anderen Straßenseite angekommen, sah sie direkt vor ihren Augen den Eingang zur Parkanlage. Nun dachte Paulinchen nicht mehr nach und rannte ihrem Ziel entgegen. Hier in dieser Parkanlage würde sie ihre heile Welt wiederfinden, das wusste sie ganz genau. Sie rannte und rannte und merkte zunächst gar nicht, dass es immer dunkler wurde. Plötzlich blieb sie stehen: „Aber warum ist es denn hier so dunkel?“ dachte Paulinchen. Früher, wenn sie mit Klara und Klaras Eltern hier war, schien immer die Sonne. Die Vögel zwitscherten und es duftete nach Blumen und Gras. Doch heute schienen alle Vögel schon zu schlafen. Aus der Ferne konnte Paulinchen nur den Ruf einer Eule hören. Sie schaute in alle Richtungen und bekam plötzlich große Angst. Nur der große gelbe Mond schien über sie zu wachen: „Lieber Mond, bitte sag mir, was ich tun soll“ flehte sie. Doch der Mond blieb stumm.

Paulinchen setzte sich an einen Baumstamm und weinte bitterlich: „Ich habe kein Zuhause mehr. Was wird denn nun mit mir geschehen? Wird Klara nach mir suchen? Warum kann ich nicht so sein wie Rike?“ waren ihre letzten Gedanken, bevor sie erschöpft einschlief und in ihrer Traumwelt versank …

Paulinchen wachte auf, als sie etwas Feuchtes an ihrer Wange spürte. Sie öffnete ihre Augen und sah einen braunen Hundekopf mit Schlappohren, der sie mit großen Knopfaugen anschaute.
„Hilfe, Hilfe … Warum hilft mir denn keiner? … Geh weg von mir, Du kannst mich nicht fressen, ich bin eine Wollpuppe und Du wirst Dir den Magen verderben, wenn Du mich frisst.“ Die kleine Hündin blickte sie mit treuen, aber verständnislosen Augen an, schnüffelte noch einmal an Paulinchen, knurrte: „Wuff“ und kehrte ihr beleidigt den Rücken zu.

Herrchen kam mit großen Schritten herbeigeeilt und rügte seinen Vierbeiner: „Heide, was soll denn das? Kann ich Dich nicht mal hier im Park ohne Leine laufen lassen? Lass doch die kleine Puppe in Ruhe. Du siehst doch, dass sie Angst vor Dir hat.“
Nun war Heide es, die vor lauter Schreck ihren Schwanz einzog und winselte: „Aber Herrchen, ich wollte doch nur mit dieser hübschen, farbenfrohen Puppe spielen, denn ich schnüffelte, dass sie ihr Herz am rechten Fleck trägt. Ich wusste ja nicht, dass sie Angst vor mir hat.“ Untertänig legte sie sich zu Herrchens Füßen. Herrchen tätschelte sie mit den Worten: „Ich weiß doch, kleine Heide – Du bist die beste und liebste Hündin auf der ganzen Welt.“
Paulinchen bekam nun ein schlechtes Gewissen: „Ich wusste ja nicht …“ stammelte sie. Heides Herrchen stellte sich bei Paulinchen vor: „Guten Tag, ich bin Herr Witzka und das hier ist meine kleine Hündin Heide. Sie wollte nur mit Dir spielen und wusste nicht, dass Du Angst vor ihr hast. Und wer bist Du?“

„Ich bin Paulinchen und meine Klara hat mich nicht mehr lieb.“ Und schon wieder fing Paulinchen an zu weinen. Die Tränen benetzten ihr wolliges Gesicht. „Wenn Klara jetzt sehen könnte, dass ich auch weinen kann …“ schluchzte sie. „Klaras neue Puppe Rike kann sprechen, lachen, weinen und sogar Pipi machen und ich?“ „Aber Du kannst doch auch sprechen und weinen“ tröstete Herr Witzka Paulinchen. „Ja, aber das wusste ich gar nicht. Ich hatte nie einen Grund zum Weinen. Klara war immer sehr lieb zu mir und erzählte mir den ganzen Tag Geschichten. Deshalb sprach ich auch nicht und hörte ihr immer aufmerksam zu. Ich lief davon, aber eigentlich möchte ich, dass Klara mich wieder lieb hat und dass alles wieder so ist wie früher, als Rike noch nicht bei uns wohnte.“

Paulinchen streichelte Heide liebevoll: „Es tut mir leid, dass ich mich so doof verhalten habe. Entschuldigung, kleine Heide“. Heide genoss die Streicheleinheiten sichtlich und gähnte genüsslich.

„Was soll ich nur tun?“ fragte Paulinchen.
Herr Witzka machte ihr einen Vorschlag: „Wenn Du möchtest, kannst Du mit zu uns nach Hause kommen. Wir haben reichlich Platz und Heide würde sich sehr freuen, wenn sie eine neue Spielkameradin bekäme. Mit dem Plüschkater Ferdinand will sie sowieso nichts mehr zu tun haben, weil er immer so eigensinnig ist. Sie ist aber in Dich total vernarrt, weil sie spürt, dass Du Dein Herz am rechten Fleck trägst.“
Paulinchen willigte ein und von nun an wohnte sie im Haus von Herrn und Heide Witzka …

Paulinchen - Teil 2

Seit fast einem Jahr hatte Paulinchen nun ein neues Zuhause. Es war ein sehr lustiges und abenteuerliches Jahr. Heide und Paulinchen verstanden sich prächtig und spielten den ganzen Tag miteinander. Doch seit einiger Zeit lag Heide fast den ganzen Tag in ihrem Hundekörbchen. Sie ging nur noch mit Herrchen und Paulinchen zum Gassi gehen raus. Heide war inzwischen 10 Jahre alt und zu schwach, um mit Paulinchen herumzutollen und zu spielen.
Paulinchen hatte nun viel Zeit zum Nachdenken. Sie vermisste ihre Puppenmutti Klara von Tag zu Tag mehr und bekam großes Heimweh.

Eines Tages beschloss Paulinchen, dass sie sich unbedingt vergewissern muss, ob es Klara gut geht: „Vielleicht vermisst Klara mich ja doch“ schoss es Paulinchen durch ihr Puppenköpfchen. Sie nahm all ihren Mut zusammen und ging zu Herrn Witzka: „Herr Witzka, ich bedanke mich für die schöne Zeit, die ich mit Dir und Heide hier hatte. Aber ich muss unbedingt wissen, ob es meiner Puppenmutti Klara gut geht. Ich habe so großes Heimweh. Bitte – ich muss nach Hause zurückkehren.“

Heide hob ihr Köpfchen und spitzte die Ohren. Sie hörte ebenso aufmerksam zu. „Natürlich, das verstehe ich.“ sagte Herr Witzka. Heide legte ihr Köpfchen auf die Vorderpfoten und winselte: „Aber Du kommst uns doch hoffentlich besuchen, Du bist jeder Zeit herzlich Willkommen.“ Heide hievte sich schwerfällig aus dem Körbchen hoch und ging zu Paulinchen. Sie wedelte mit dem Schwanz und leckte Paulinchen ab. „Selbstverständlich komme ich Euch besuchen. Ich habe Euch doch Beide so sehr lieb gewonnen.“
Mit diesen Worten umarmte Paulinchen Herrn Witzka und Heide zum Abschied. Sie wischte sich ein Tränchen von der Wollwange und wollte sich nun auf den Weg machen.

„Aber nein Paulinchen, wir lassen Dich doch nicht alleine gehen. Das kommt überhaupt nicht in Frage. Heide und ich begleiten Dich natürlich“ sagte Herr Witzka. „Wartet bitte kurz hier. Ich hole nur schnell das Auto aus der Garage“ und schon war Herr Witzka verschwunden.

Heide und Paulinchen saßen im Auto auf der Rückbank und Heide schaute aus dem heruntergekurbelten Fenster. Ihre Schlappohren und Lefzen wedelten lustig im lauen Fahrtwind. Es war ein herrlicher Sommertag. Die Sonne lachte und die Vögel flogen, sangen und zwitscherten fröhlich vor sich hin.
Paulinchen konzentrierte sich auf den Weg. Sie schaute nach rechts und nach links und dann wieder geradeaus. Jetzt wusste sie, wo sie war. Sie erkannte die Kirche, an der sie gerade vorbei fuhren: „Da vorne an der Ampel musst Du links in die Straße einbiegen, Herr Witzka. Im 3. Haus auf der rechten Seite wohne ich. Ich bin so aufgeregt“ sagte Paulinchen.

Die Ampel schaltete auf Rot und Herr Witzka musste halten. Plötzlich traute Paulinchen ihren Augen kaum. Mit beiden Puppenhänden rieb sie sich die Augen und schaute nochmal: „Ja, sie sind es wirklich“ jubelte Paulinchen nun laut. „Wen meinst Du denn?“ fragte Herr Witzka. „Na da, schau doch mal - da läuft meine Puppenmutti Klara mit ihrem Puppenwagen und ihre Eltern sind auch dabei.“ Direkt vor Paulinchens Augen überquerten sie die Straße. „Sicher gehen sie in den Park“ schoss es Paulinchen durch ihr Puppenköpfchen. Sie kuschelte sich an Heide und zitterte vor Aufregung.

„Nicht links, Herr Witzka, bitte biege nicht in die linke Straße ein. Du musst in die rechte Straße einbiegen. Vor dem Eingang der Parkanlage befindet sich ein Parkplatz. Dort müssen wir unbedingt hinfahren. Ich muss doch wissen, ob Klara mich vermisst oder ob sie mich schon vergessen hat. Vielleicht kann ich es herausfinden.“
„Tut mir Leid, Paulinchen – ich kann jetzt nicht mehr die Spur wechseln und muss hier links abbiegen. Bei der nächsten Gelegenheit werde ich aber wenden, ok?“ versuchte Herr Witzka Paulinchen zu beruhigen. Was blieb Paulinchen übrig, als sich auf die Worte von Herrn Witzka zu verlassen?: „Aber beeile Dich bitte, Herr Witzka – sonst verlieren wir sie aus den Augen“ flehte Paulinchen.

Endlich hatten Herr Witzka, Paulinchen und Heide ihr Ziel erreicht und standen nun mit dem Auto auf dem Parkplatz vor der Parkanlage. Von Klara, dem Puppenwagen und Klaras Eltern war weit und breit nichts mehr zu sehen.
„Ich kann mir denken, wo ich sie finden werde. Dort gehe ich jetzt auch hin und werde sehen, was passiert“ dachte Paulinchen laut.
Herr Witzka räusperte sich: „Gut, ich gehe mit Heide im Park spazieren und werde Dich nicht aus den Augen verlieren. Wenn Deine Puppenmutti Klara nicht nett zu Dir ist, dann kommst Du wieder mit zu uns nach Hause, ja Paulinchen? Wir haben Dich nämlich sehr lieb.“ Paulinchen umarmte zuerst Herrn Witzka und anschließend Heide: „Ich habe Euch beide auch sehr lieb und danke Euch für alles.“

„Ich wusste es doch, dass ich Klara hier finden werde“ freute sich Paulinchen, als sie Klara und Rike vom Weiten auf der Decke sitzen sah. Klaras Eltern saßen, wie gewohnt, auf der Bank. Paulinchen kam näher und versteckte sich hinter einem Gebüsch. Von hier aus konnte sie alles ganz genau hören und sehen.

Klara fütterte Rike mit einem Löffel, auf dem kein Essen drauf war. Auch der kleine Puppenteller war leer aber Klara tat so, als sei Milchreis auf dem Teller: „Hm Rike, iss mal fein alles auf, damit Du groß und stark wirst.“ Ein paar „Lufthäppchen“ musste Rike noch zu sich nehmen. Dann nahm Klara ein Tüchlein und wischte ihr den Mund ab. Sie nahm Rike hoch und klopfte ihr vorsichtig auf den Rücken, so dass Rike ein Bäuerchen machen konnte. Während Klara Rike auf den Rücken klopfte, wiegte sie ihr Puppenkind und sang ihm ein Liedchen vor:

„Ich hatte einst ein Püppchen,
es war so bunt und schön.
Ich bin doch ihre Mutti
und möcht‘ es wieder seh’n.

Mein Püppchen heißt Paulinchen,
ich liebe es so sehr,
genau wie Dich, mein Rikchen,
Paulinchens Bett steht leer … „

Klara sang weiter und immer weiter, aber Paulinchen konnte nicht mehr zuhören. Nur ein einziger Gedanke beschäftigte sie nun noch: „Klara liebt mich und ich liebe meine Klara.“

Paulinchen konnte nicht anders und rannte direkt ihrer Puppenmutti in die Arme: „Aber ich bin doch hier, meine Klara“ rief sie vor lauter Glück.
Klara freute sich so sehr, drückte Paulinchen und küsste sie auf die Nase: „Wo warst Du denn nur solange, Paulinchen?“ fragte sie. „Ich habe Dich so sehr vermisst.“

Paulinchen schaute zu Herrn Witzka und Heide, die gerade vorbei spazierten. Herr Witzka lächelte freundlich und sagte: „Vergiss nicht, uns zu besuchen.“ Heide wedelte mit ihrem Schwanz und jaulte: „Versprich es uns bitte.“ „Na klar komme ich Euch besuchen – ich verspreche es“ erwiderte Paulinchen.

Klara und Rike schauten Paulinchen verwundert an: „Woher kennst Du die Beiden?“ fragte Klara. „Ach liebe Puppenmutti Klara, das ist eine lange Geschichte …“

© Monika Benedix
Ex-Dabschi ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.02.2015, 00:18   #2
weiblich Ex-Letreo71
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Liebe Dabschi,

meine Meinung kennst Du ja bereits und trotzdem wiederhole ich mich hier sehr gerne.
Das ist eine reizende Geschichte mit sehr viel Liebe zum Detail, die einen ganz speziellen Platz in meinem Herzen findet.

Liebe Grüße,

Letreo
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Alt 20.02.2015, 22:42   #3
weiblich Ex-Dabschi
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Dankeschön auch an dieser Stelle, liebe Letreo. Ich freue mich total darüber, dass Dir meine kleine Kindergeschichte so gut gefällt. Dann hat sich auf jeden Fall die Mühe gelohnt.

Ich bin ein sehr ungeduldiger Mensch - deshalb schreibe ich lieber Gedichte, weil es schneller geht. Ich schreibe auch gerne Geschichten, vor allem Kindergeschichten - aber das dauert kann ich Dir sagen ...

Also lieben Dank und liebe Grüße
Dabschi
Ex-Dabschi ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.04.2015, 00:40   #4
weiblich Ex-MeineEigeneWelt
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Hallo liebe Moni,
Das ist wieder eine sooo wundervolle Geschichte, mit Herz und vielen Gefühlen geschrieben.

Ich weiß gar nicht so recht, was ich alles sagen soll.... Das ist einfach so furchtbar süß! Damit lässt du mich jetzt wieder zurückdenken, als ich noch klein war... Ich würde jetzt gerne sagen, wie ich damals mit meinen Puppen gespielt habe, aber ich habe nie welche gehabt. Ich habe als Kind, da muss ich jetzt lachen, immer Lehrer gespielt (ich hatte so eine Tafel in meinem Zimmer, wo ich oder mein Papa immer mit Kreide rangeschrieben haben, wie lieb wir uns haben oder was weiß ich. Ich habe eigentlich nie wirklich richtige Mädchensachen gespielt, sondern eher zu den kleinen Autos gegriffen - und Lego bauen konnte ich stundenlang... Und woran ich mich noch sehr sehr gut erinnern kann, zumal auch, weil ich vor einiger Zeit erst alte Bilder von früher angesehen habe, ist, dass ich immer mit irgendwelchen Trikots rumgelaufen bin.. - Fußball war natürlich auch immer mein Hobby.

Richtig schöne Erinnerungen hast du da bei mir wieder hervor gebracht, liebe Moni. Danke dafür!

Aber nun zur Geschichte!
Ich finde es toll, dass du diese Puppe eine solche Einsamkeit und solchen Kummer spüren lässt. Natürlich ist das sehr traurig, aber ich finde es eigentlich gut, weil sich viele Kinder einsam, ungeliebt und nutzlos fühlen. Man will ja als Kind viel Aufmerksamkeit, Liebe, Harmonie und Glück. Von den Eltern möchte man ermutigt, gelobt, geliebt und verstanden und nicht missachtet und 'vergrault' werden. Die ganz jungen Jahre machen es ja aus, wie hoch das Selbstbewusstsein, die Zufriedenheit und das allgemeine Leben ist. Ich möchte jetzt nicht gerne auf konkrete Beispiele von Eltern eingehen, weil es sich doch wahrscheinlich jeder selbst ausmalen kann.

Und so wie du hier diese kurzzeitig "herrenlose" Puppe, bevor sie von Herrn W. aufgenommen wird, beschreibst, kann man sich auch die unglücklichen Kinder vorstellen, die nicht anerkannt werden, dabei wollen sie nur Liebe widerfahren.

Dieses Gefühl, jemanden zu vermissen, ist enorm. Ich bin sicher, dass es jeder kennt und schon oft genug erlebt hat. Sei es ein Tod, ein Beziehungs-Aus oder was weiß ich. Völlig egal, jedem widerfährt ein solches Gefühl der Einsamkeit im Leben. Gehört leider nunmal dazu.


Dass die Puppe von ihrer Klara immer geliebt wurde, ist ein nettes Ende.

Lieben Gruß
Von deiner Lara

Später eine gute Nacht!
Ex-MeineEigeneWelt ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.04.2015, 18:16   #5
weiblich Ex-Dabschi
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Liebe Lara,

nun möchte ich endlich ein paar Zeilen zu Deinem lieben Kommentar schreiben, über den ich mich sehr gefreut habe.

Man braucht keine Puppen, um ein glückliches Mädchen zu sein. Die Interessen sind sehr unterschiedlich und es wäre ja langweilig, wenn alle Kinder dieselben Interessen hätten.

Wie ich aus Deinen Zeilen entnehmen konnte, hattest Du eine fröhliche und unbeschwerte Kindheit und Deine Eltern haben Dir sehr viel Liebe gegeben. Das ist doch die Hauptsache.

Meine Kindergeschichte "Paulinchen" war ursprünglich einer ganz anderen Idee entsprungen. Ich wollte "Paulinchen" als Gemeinschaftsgeschichte auferstehen lassen. Und als es dann nicht mehr weiterging, dachte ich: "Oh, wie schade um mein Paulinchen ..." Und dann ließ ich Paulinchen mit einer neuen und eigenen Geschichte auferstehen.

Liebe Grüße
Moni
Ex-Dabschi ist offline   Mit Zitat antworten
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