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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft.

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Alt 08.02.2007, 16:39   #1
Hauke
 
Dabei seit: 02/2007
Beiträge: 6

Standard Meine Liebe

Meine Liebe

Die Liebe soll sterben,
den Hass soll sie erben,
nie wieder auferstehn,
sie soll für immer gehn.

Die Liebe muss vergehn,
doch bleibt die Welt dann stehn.
Sie ist weder Glück, noch Leid,
Weder Frieden noch Streit.

Meine Liebe wird vernichtet,
von meinem Engel gerichtet,
damit ich hassen kann,
doch wann?

Ihre Liebe ist schon tot,
ihr gerechter Hass blutrot,
schneidet in mein Herz,
und bringt mir Todesschmerz.

Unsere Liebe war so schön,
wie gern würd ich sie wiedersehn,
doch jetzt empfindet sie nichts mehr,
diese Welt war niemals fair.
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Alt 08.02.2007, 18:07   #2
turmfalke
 
Dabei seit: 05/2005
Beiträge: 677

Hi Hauke,
Ich habe gerade dein Gedicht gelesen und es für schlecht befunden.
Ich werde dir aber genau erklären wieso. Zeile für Zeile.

Zitat:
Die Liebe soll sterben,
den Hass soll sie erben,
Kleine Verständnisfrage: Kann jemand noch etwas erben, wenn er/sie tot ist? Deswegen bereiten mir die Zeilen ein Problem. Außerdem der gleiche Aufbau, zwei Artikel, zweimal „soll“

Zitat:
nie wieder auferstehn,
sie soll für immer gehn.
Also soll sie erben, gleichzeitig aber gehen. (btw, schon wieder die Wiederholung von „soll“) Und der Reim überzeugt mich, wie auch schon in V1-2 nicht.

Zitat:
Die Liebe muss vergehn,
Gut, langsam hab ich verstanden, dass die Liebe sich verziehen soll. Du machst sehr unnötige Wiederholungen. Immerhin hast du mal „muss“ statt „soll“ verwendet…

Zitat:
doch bleibt die Welt dann stehn.
Ergo: Kann die Liebe auch nichts mehr erben.

Zitat:
Sie ist weder Glück, noch Leid,
Weder Frieden noch Streit.
Die Erde oder die Liebe? Und ist die Liebe nicht genau das, was du da verneinst?
Außerdem ist das Metrum kaputt. Geht man nach dem vorangegangenen Rhythmus, müssten die Zeilen nun so betont werden:
SIE ist WEder GLÜCK noch LEID
WEder FRIEden (fehlt) noch STREIT

Zitat:
Meine Liebe wird vernichtet,
von meinem Engel gerichtet,
Vorher immer: Sie muss gehen, sie soll endlich – jetzt wird sie also, danke für die Auflösung. Von deinem Engel? ADAC?
Betonung bei dem Engel-Vers:
VON meiNEM EnGEL geRICHtet

Zitat:
damit ich hassen kann,
doch wann?
Was du schreibst, ist völlig unnötig. Du hast vorher schon erwähnt, dass die Liebe sterben muss, damit Hass folgen kann. Vom Rhythmus bei „doch wann?“ will ich mal nicht schreiben.

Zitat:
Ihre Liebe ist schon tot,
ihr gerechter Hass blutrot,
Ahh, eine neue Person. Deren Liebe hat’s schneller hingekriegt, zu sterben.
Meist du mit „ihr gerechter Hass“ nun den der neuen Person, oder den der Liebe….?

Zitat:
schneidet in mein Herz,
und bringt mir Todesschmerz.
Metrum, mal wieder.
Dann wieder mal jemand, der Herz auf Schmerz reimt, danke. Und dann noch gleich auf Todesschmerz. Wunderbar.

Zitat:
Unsere Liebe war so schön,
wie gern würd ich sie wiedersehn,
Die Liebe oder die Person?

Zitat:
doch jetzt empfindet sie nichts mehr,
diese Welt war niemals fair.
Gut, ich denke, es ging um die Person.
Dass du das Wort „fair“ mit reinbringst, finde ich besonders schlimm.

Gut, das also zu dem allgemeinen Aufbau. Nun noch etwas zu Reimschema und Metrum:
Ich habe schon ein paar Beispiele gezeigt, an denen der Rhythmus nicht funktioniert, bzw. Worte komisch betont werden müssen, wenn man strikt dem Schema nachgeht.

Durch das und durch die Reime, die wirklich schlecht sind, erhält das Gedicht einen lächerlichen Beiklang, den das Thema nicht verdient.

Zudem hast du in diesem Gedicht so viele Wiederholungen, dass es schon nach der ersten Zeile langweilig wird. Was du hier in fünf Strophen gestreuselt hast, geht locker in einen Satz:

„Die Welt ist schrecklich ungerecht, weil sie mich verlassen hat und mich jetzt hasst."

Wirklich, das hast du nicht gut umgesetzt. Überarbeiten, kürzen, Wiederholungen und meiner Meinung nach auch die Reime raus, dann kann es was werden.

So long,
turmfalke
turmfalke ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.02.2007, 18:18   #3
Werther
 
Dabei seit: 01/2007
Beiträge: 404

Moment, ich hab den Faden verloren - und zwar den roten... Zuerst will das lyrische Ich, dass die Liebe vergeht, ja vernichtet wird, und dann "Unsere Liebe war so schön"?
Irgendwie behandelst du die Liebe hier als völlig alleinstehend, als lösgelöst von jenem, der sie empfindet. Das mag ja - in der Kunst - vielleicht möglich sein, aber irgendwie vermittelt mir dein Gedicht nicht den Eindruck, als wäre das beabsichtigt.
Das lyrische Ich wird von seiner Freundin verlassen, die keine Liebe mehr für es empfindet und deswegen wünscht sich das lyrische Ich nicht mehr, als dass seine eigene Liebe vergeht, damit es in Ruhe hassen kann. Mehr Inhalt habe ich jetzt nicht finden können und meine daher, dass es auch viel zu lang ist für das bisschen Aussage. So unterscheiden sich Strophe 1 und Strophe 2 lediglich in einem Punkt: die zweite versucht sich an einer pessimistischen Schilderung, was es mit der Liebe auf sich hat. Ansonsten kann man die beiden Strophen fast gleichsetzen. Den Vers "doch bleibt die Welt dann stehn" verstehe ich nicht. Wie passt das zusammen mit der Desillusionierung, die in den folgenden beiden Versen steckt.
Die Reime scheinen teilweise total erzwungen und sich selbst verhaftet. Da stellt sich mir die Frage: was war wohl zuerst: der Inhalt jeder einzelnen Zeile oder das Reimschema?

Vielleicht hast du in diesem Gedicht persönliche Erlebnisse verarbeitet, das weiß ich nicht und deswegen kann ich mir darüber auch kein Urteil erlauben. Ich habe einmal dein anderes, bereits hier veröffentlichtes Gedicht "heile Welt" (in Gefühlswelten) vergleichend herangezogen. Es behandelt ein ähnliches Thema. Ich schätze, dass ich dir zu nahe treten würde, fragte ich, ob das lyrische Ich mit dem Autor gleichzusetzen sei.
Prinzipell ist natürlich nichts auszusetzen gegen Gefühls- und Erlebnisverarbeitung. Eine solche soll ja auch nicht Kernpunkt meiner Kritisierung sein. Dennoch vermag dein Gedicht mir nicht zu gefallen. Es ist einfach zu plump, zu penetrant und irgendwo auch einfach nur langweilig.

Lass dich bitte nicht davon entmutigen, dass ich nun kein gutes Haar daran lasse. Denke nicht, destruktive Kritik würde mir Freude bereiten. Es ist nur einfach so, dass mir an diesem Gedicht einfach nichts wirklich zusagt. Es gibt nichts, was sich mir in irgendeiner Weise als des Merkens würdig darstellt, und ich denke nicht, dass es dir etwas bringt, wenn ich nun verkrampft nach einem Pluspunkt suche.
Ich werde mir auf jedenfall deine folgenden Gedichte anschauen, um zu sehen, wozu du im Stande bist. Bis dahin

Mit freundlichem Gruße, der junge W.
Werther ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.02.2007, 02:44   #4
Hauke
 
Dabei seit: 02/2007
Beiträge: 6

Naja okay Jungs... die Wahrheit tut weh... naja

@falke:
Zitat1: Epipher
Zitat2: Paradoxon
Zitat3: Die Anfänge der Strophen sind bewusst so gewählt. Ich versuche eine Dynamik in dem Gedicht zu erzeugen.
Zitat4: Paradoxon
Zitat5: Okay .Schlecht gelungen, geb ich zu. Zu undeutlich.
Zitat6: Nein kein ADAC. Fungiert als Spitzname. Betonung: Ja auch nicht passen, hast recht.
Zitat7: Hier setzt die eben erwähnte Dynamik ein, idem die Strophe näher an das lyrische ich getragen wird.
Zitat8: Der Engel aus der vorigen Strophe übernimmt hier den Part. Überlesen? Oder wieder zu undeutlich?
Zitat9: Anscheinlicher Neologismus. Und seit wann darf/sollte man bestimmte Reime nicht mehr benutzen (dürfen)?
Zitat10: Sollte klar sein, wenn man sich nicht all zu unbeholfen anstellt.
Zitat11: Versteh die Kritik nicht.

ps: Mir war das Metrum recht egal... Seht dieses Gedicht als einen Schnellschuss an

@Werther: Kein Problem. Ich nehm alles an Kritik an. Wenn man was hier rein stellt, fordert man die Kritik. Nur denke ich, dass es auf die eigene emotionale Situation ankommt, wie das Gedicht auf einen wirkt. Und ich wunder mich, dass du vieles in dem Gedicht als rein zufällig ansiehst und nicht als gewollt. Ja die Reime sind gezwungen, jedoch nicht aus kreativer Erschöpfung Außerdem finde ich keinen Gefallen an einem durchstrukturiertem Metrum, obwohl es vielleicht den Anschein hat, dass ich erfolglos versucht habe eins einzubauen. Ich habe nicht drauf geachtet und was an halbem Metrum drin steckt ist für mich irrelevant.

Danke für die Kritik
Hauke ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.02.2007, 08:32   #5
turmfalke
 
Dabei seit: 05/2005
Beiträge: 677

Hauke,
*sigh*
Erstmal bin ich kein "Junge".
Und zweitens darfst du meine Kritik nich wörtlich nehmen. ich habe nur versucht, zu verdeutlichen, dass es an gewissen Stellen komisch klingt (und das tut es).
Ich gebe zu, ich war sehr ironisch (nagut, vielleicht teilweise auch sarkstisch) aber so bin ich nunmal. Das war nur meine Art zu sagen, dass was nicht stimmt und du es überarbeiten solltest.
Und ich habe keineswegs Sachen überlesen.

PS: Schnellschluss in einem Gedicht... oweh...
turmfalke ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.02.2007, 15:48   #6
the clown
 
Dabei seit: 09/2006
Beiträge: 40

Also ich muss mich den "Jungs" anschließen. Andererseits ist es natürlich fatal Gedichte über die Liebe zu schreiben... Aber es ist mir ein bisschen zu viel Liebe, Hass, Tod, Engel,...puuuhh!
Und dann auch noch diese Liebe mit der ganzen Welt so in Verbindung zu bringen...
Trotzdem Kopf hoch!
the clown
the clown ist offline   Mit Zitat antworten
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