Leben, das;

[applefish]

Das Leben ist eine Krankheit. Das
umfassende Symptom der Existenz
setzt mit der Geburt ein. Präventiv
kann man sich nicht vor dem Leben
schützen, die Ansteckungsgefahr
ist sehr hoch. Das Leben ist nicht
heilbar und verläuft in 100% aller
Fälle tödlich.

[Jeronimo]

Großartig, trifft genau meinen Geschmack!
Danke, Poesieger, für den Link.

Jeronimo

[urluberlu]

hallo applefish

dieser text kommt mir dermassen altbekannt vor, dass ich zögere, ihn als deinen zu betrachten.

gruss
url

[Ex-Poesieger]

Wie immer ich helfen kann.

MFG

[applefish]

@ url:
Schon möglich, dass der Text nicht zu 100% meine eigene Schöpfung ist. Er spukt mir schon seit einer halben Ewigkeit im Kopf herum (sicherlich schon seit Schulzeiten), ich habe mir nur vor einer Weile erlaubt, ihn mit meiner eigenen "Stimme" aufzuschreiben.

@ Poesieger:
Das Verlinken mit einem doch sehr spirituellen und religiösen Text gibt dem ganzen einen zusätzlichen stark zynischen Unterton. Danke dafür, sowas gefällt mir^^

[Ilka-Maria]

Zitat von urluberlu

dieser text kommt mir dermassen altbekannt vor, dass ich zögere, ihn als deinen zu betrachten.

Solche Gedanken haben die Menschen sicherlich schon aufgeschrieben, seit es die Philosophie gibt. Aber hast Du Quellen, wie das bisher ausgedrückt wurde? Das würde mich interessieren.

Ich finde diesen Gedankengang über Leben als Krankheit sehr gut formuliert. Deshalb wären Vergleiche zu früheren Formulierungen bestimmt sehr spannend.

Es kann doch nicht verwerflich sein, einen Grundgedanken in eigene Worte zu fassen. Das passiert immer wieder und ist sogar in den Zitatenschatz eingegangen. So hat z.B. Marx geschrieben, Religion sei das Opium des Volkes. Freud nannte Religion eine Illusion. Beide meinten vielleicht nicht exakt das Selbe, aber das ziemlich Gleiche: Selbsttäuschung, Flucht vor der Wirklichkeit.

Also kennst Du alte Quellen, die hier zitiert wurden?

LG
Ilka

[urluberlu]

hallo applefish, ilka-maria
den aphorismus gibt es schon länger, er wird meistens r.d. laing zugeschrieben, aber auch woody allen oder jacues dutronc. auf t-shirts usw. ist er längst zu "Volksmund"geworden.
von applefish wurde er umgeformt, ergänzt. wie man das ergebnis bezeichnen soll, ist mir nicht so klar. vielleicht "erweiterter aphorismus"?
im folgenden einige zitate:

Im Unterschied zu anderen Krankheiten
ist das Leben immer tödlich.
(Italo Svevo, 1861 - 1928)

La vie est une maladie mortelle sexuellement transmissible.
(Jacques Dutronc)

Life is a sexually transmitted disease and the mortality rate is one hundred percent.
(U.D.Laing, auch Woody Allen zugeschrieben)
Das Leben ist eine Krankheit, die durch Sex übertragen wird und zu 100% tödlich endet.
(ohne Angabe)

Zycie jako smiertelna choroba przenoszona droga plciowa
(Life as a Fatal Sexually Transmitted Disease)
(Titel eines polnischen Films von Krysztof Zanussi, 2000)

Leben Ist Tödlich
(Die Toten Hosen)

Leben kann tödlich sein
(T-Shirt-Spruch)

Das Leben ist eine tödliche Krankheit
(T-Shirt-Spruch)

Das Leben ist eine sexuell übertragbare Krankheit und endet stets tödlich.
(T-Shirt-Spruch)

Das Leben ist die schlimmste Krankheit, es endet immer tödlich.
(Volksmund)

[Ex-Poesieger]

Weil Zynismus die Wahrheit ist.

MFG

[Ex-Poesieger]

Ohne Subjektbezug fehlt mir leider auch der Schuss gewollte Blamage. Dann wäre es wirklich zynisch. Ich lebe nur damit die Ärzte was zu arbeiten haben und die Pillen nicht weggeworfen werden müssen. Aber soweit zu folgen könnte Halluzinationen hervorrufen.

MFG

[Jeronimo]

Das haben sie schon, Poesieger..

[Ilka-Maria]

T-Shirt-, Woody-Allen- und Sponti-Sprüche hatte ich nicht im Sinn, als ich nach Quellen fragte. Aber andererseits - vielleicht ist damit schon das ganze philosophische Panorama dieses Themas abgedeckt. Dabei belasse ich es vorerst. Noch bin ich am Leben und gesund.

[urluberlu]

ja, i.m., da tust du sicher das richtige. am leben sein und gesund sein kann man nur unterstützen.

trotzdem darf man natürlich wie poesieger bei unterbeschäftigung sich fragen, wozu man lebt.

nur das ist, wie meine suche nach "quellen" ergab, wohl kaum der sinn der verschiedenen zitate. sonder die erheiterung, das befreite lachen, wenn unbeantwortbare fragen zum und unerklärbares leiden am sein mit einem dämme brechenden witz "gemeistert" werden.

unser autor hier hat, gebe ich gerne zu, den witz auf seine art verfeinert. bestimmt wird seine version auch fortbestehen. (und wer von uns kann das schon von einem seiner texte hoffen?)

mit oder ohne zynische sicht, wie es beliebt, wünsche ich einen guten tag

url

[Blobstar]

Statt "nicht heilbar" hätte ich "unheilbar" eindrucksvoller gefunden.

[Ex-Poesieger]

Danke Jeronimo.

MFG