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Sonstiges Gedichte und Experimentelles Diverse Gedichte mit unklarem Thema sowie Experimentelles.

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Alt 01.05.2006, 04:38   #1
Guardian
 
Dabei seit: 12/2005
Beiträge: 597

Standard Flora

Rot
im Schein der Fackeln
Schweiß und Asche
der Gesichter.

Öl trinken sie, Blut
und das teerige Meer

die Göttertrommeln
schlagen metallisch
in der Kupferstadt:

preist Flora
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Alt 07.05.2006, 09:07   #2
Last One Left
 
Dabei seit: 03/2005
Beiträge: 151

Hallo Guardian,

dein Gedicht gepaart mit meinem Unvermögen an das Gemeinte zu gelangen hat mich noch außerhalb dieses Forums beschäftigt. Das passiert mir nur ganz, ganz selten, dass ein Gedicht hier mich verfolgt

Zu erkennen meine ich eine (sogar leicht ironisierende) Darstellung (und Kritik?) eines eher grotesken als paradoxen Verhaltens, gerade in den widernatürlichsten Gegenden (Kupferstadt) geht ein Sehnen durch die Menschen, das Sehnen nach der Natur, nach Flora, der Göttin der Pflanzenwelt. Das Bedürfnis steht aber nicht nur nach Natur, sondern nach spiritueller Einheit mit der Umwelt (vergleichbar mit der Erdgeistszene im Faust), die Menschen entwickeln aus diesem Bedürfnis heraus okkultistische Verhaltensweisen, diese sind zwar immernoch erfüllt von Widernatürlichkeit, drücken aber wenigstens das Sehnen aus.

Sollte ich total daneben sein, denke ich, dass du mir verzeihen kannst. Der Gedankengang ist entstanden ohne dein Gedicht direkt vor Augen zu haben.
Last One Left ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.05.2006, 09:38   #3
manfred
 
Dabei seit: 05/2005
Beiträge: 137

Meine Einschätzung ist mit jener von Last vergleichbar.

Ein mythisch-lyrischer Blick auf das Tun und Sein der Wesen in unserer Kupferstadt. Die Trommeln der Götter sind die Stimme. Ungemein knapp, aber dadurch sehr sehr sprechend: "preist Flora".

Interessantes Werk.
manfred ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.05.2006, 17:01   #4
Guardian
 
Dabei seit: 12/2005
Beiträge: 597

Hei ihr Beiden,

Danke für eure Kommentare und eure Gedanken dazu, die leichte Kritik ist vorhanden, ja, aber darum ging es mir nicht hauptsächlich. Es handelt sich hierbei wieder um eines jener Gedichte, das in seiner Rohfassung auf einem Bierdeckel in meiner Stammkneipe entstand, schön, dass angekommen ist, was ich sagen wollte, denn dieses Gefühl habe ich, wenn ich eure Kommentare lese
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Alt 08.05.2006, 00:52   #5
Belgarath
Gast
 
Beiträge: n/a

Standard Ich denke gar nicht daran

dieses Gedicht zu interpretieren, habe es aber in aller Ruhe und Konzentration gleich noch einmal gelesen und versucht mich auf diese Stimmung einzulassen, die es für mich transportiert, und die hat etwas deutlich apokalyptisches, erinnerte mich an einen Text mit dem Titel: Eisenstadt - schrei Eisenstadt
Aber mir fällt jetzt nicht ein, wer der Autor war.
Dieses Gedicht weckt in mir tiefverwurzelte Gegenwarts- und Zukunftsängste, dass wir es als Menschheit vielleicht schneller als geahnt schaffen, diesen Planeten unbewohnbar zu machen...
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Alt 08.05.2006, 02:26   #6
Guardian
 
Dabei seit: 12/2005
Beiträge: 597

Danke auch für deinen Kommentar, Bel. Solltest du den Text wiederfinden oder dir der Autor wieder einfallen würde es mich freuen, wenn du mich es wissen lassen würdest
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Alt 09.05.2006, 01:39   #7
Belgarath
Gast
 
Beiträge: n/a

Standard Es war der geniale Paul Zech

der auch Francois Villon übersetzt hat, und ich hatte es richtig in Erinnerung, der Titel ist: Schrei Eisenstadt
und entstammt einem Zyklus von Gedichten über das 3 Reich. Es hatte mir keine Ruhe gelassen und so habe ich heute sofort gesucht, und bin fündig geworden...
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Alt 09.05.2006, 02:31   #8
Guardian
 
Dabei seit: 12/2005
Beiträge: 597

Dann sei herzlichst bedankt, ich werde mich danach umsehen
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