Der Lügenbaron bei Poetry.de

Pit Bull · 27.06.2014, 12:45

Ich lüge herum, daß die Balken sich biegen,
ich liebe die Täuschung und auch das Betrügen.
Was kann ich dafür, daß die Leut mir vertrauen?
Was sind das für dämliche Männer und Frauen!

Die Realitäten tangieren mich nicht;
ich schreibe noch nicht mal ein wahres Gedicht.
Ich log doch schon immer, was seid ihr naiv -
hängt euer Haussegen manchmal auch schief!

Ich lüge herum, daß der Himmel ergraut,
was kann ich dafür, daß der Pulk mir vertraut?
Ich will keine Pflicht und ich will keine Kür:
Kehrt doch den Dreck vor der eigenen Tür!!

©Pit Bull am 27.06.14

Thing · 27.06.2014, 16:19

Das ist gut, für mich aber nicht stimmig.

Später mehr.

LG
U.

Pit Bull · 27.06.2014, 20:02

Zitat:

Zitat von Thing

Das ist gut, für mich aber nicht stimmig.
Später mehr.

Da bin ich mal gespannt ...

VG Pitti

Pit Bull · 28.06.2014, 07:04

Zitat:

Zitat von Thing

.. für mich aber nicht stimmig.

Dazu habe ich mir nun doch so meine Gedanken gemacht ...

Der einzige Vers, der mir nicht so recht gelungen scheint, ist V4 in S2, daher habe ich den mal überarbeitet:

Zitat:

Zitat von Pit Bull

Die Realitäten tangieren mich nicht;
ich schreibe noch nicht mal ein wahres Gedicht.
Ich log doch schon immer, was seid ihr naiv -
egal, wie auch immer die Story verlief.

Was hältst Du davon Thing?

VG Pitti

Thing · 28.06.2014, 07:49

Zitat:

Zitat von Pit Bull

Ich will keine Pflicht und ich will keine Kür:
Kehrt doch den Dreck vor der eigenen Tür!!

©Pit Bull am 27.06.14

Der letzte Vers ist für mich nicht stimmig.
Für mich wäre es klar, wenn er so lautete:
Ich kehr meinen Dreck vor Eure Tür!

LG
Thing

Pit Bull · 28.06.2014, 08:29

Zitat:

Zitat von Thing

Der letzte Vers ist für mich nicht stimmig.
Für mich wäre es klar, wenn er so lautete:
Ich kehr meinen Dreck vor Eure Tür!

Ok, dann hatte ich falsch angesetzt.

Hier also nun die überbeitete Fassung:

Ich lüge herum, daß die Balken sich biegen,
ich liebe die Täuschung und auch das Betrügen.
Was kann ich dafür, daß die Leut mir vertrauen?
Was sind das für dämliche Männer und Frauen!

Die Realitäten tangieren mich nicht;
ich schreibe noch nicht mal ein wahres Gedicht.
Ich log doch schon immer, was seid ihr naiv,
egal, wie auch immer die Story verlief.

Ich lüge herum, daß der Himmel ergraut,
was kann ich dafür, daß der Pulk mir vertraut?
Ich will keine Pflicht und ich will keine Kür:
Ich kehr meinen Dreck jetzt vor eure Tür!

VG Pitti

Thing · 28.06.2014, 08:39

Klingt jetzt schlüssig für mich.
Gut gemacht!

LG
U.

Ilka-Maria · 28.06.2014, 08:39

Lieber Pitti,

ich widerspreche. Für mich ist die erste Fassung die schlüssige. Die Neufassung ergbit für mich keinen Sinn mehr.

"Kehrt den Dreck vor eurer eigenen Tür," sagt sehr schön schnodderig, dass sich die Leute viel zu sehr mit dem lyischen Ich und seinen Lügereien beschäftigen und dabei ihr eigenes verlogenes Leben aus dem Fokus verlieren. Denn nachweislich lügt jeder Mensch - und zwar mehrmals täglich. Dieser Sinn, nämlich "kümmert euch erst mal um euch selbst, bevor ihr anderen etwas vorzuwerfen habt, denn ihr seid ja nicht besser" geht leider bei der Zweitfassung völlig verloren. Dort vermag ich keinen Bezug mehr zu den Lügereien und dem Dreck im letzten Vers herzustellen. Über die Lügereien wurde ja bereits alles gesagt, also um welchen zusätzlichen Dreck des lyrischen Ichs soll es sich handeln?

Ich meine, bei der Erstfassung hattest Du das richtige Bauchgefühl.

LG
Ilka

Thing · 28.06.2014, 08:41

Es macht sich frei von seinem Dreck, weil es ihn vor anderen Türen ablädt.
So hab ich das verstanden.

Ilka-Maria · 28.06.2014, 08:47

Für mich ist es eine Redensart, die anderen mitteilen soll, sich um ihre eigenen Belange zu kümmern, "sich an die eigene Nase zu fassen" und wie man sonst noch dazu sagt. Das passt, wenn Leute ihre Nase zu sehr in die Angelegenheiten anderer stecken oder aber jedes Wort auf die Goldwaage legen (

). "Ich kehre den Dreck vor eure Tür" nimmt der Redensart jeglichen Sinn. Nochmal die Frage: Welchen Dreck des lyrischen Ichs? Es will ja gar nichts loswerden, sondern freut sich über die Naivität der Menschen, die sich so leicht belügen lassen.

Thing · 28.06.2014, 08:58

Dann knöpf ich mir den Text noch einmal vor, um dahinterzukommen, warum ich ihn mißverstanden habe.

Ilka-Maria · 28.06.2014, 09:06

Lass Pitti halt nochmal zu Wort kommen, wie er das sieht. Ist eigentlich auch egal, denn jetzt stehen die beiden Fassungen ja da, und jeder Leser kann sich aussuchen, was für ihn schlüssiger ist.

Pit Bull · 28.06.2014, 20:57

Zitat:

Zitat von Ilka-Maria

Lass Pitti halt nochmal zu Wort kommen, wie er das sieht. Ist eigentlich auch egal, denn jetzt stehen die beiden Fassungen ja da, und jeder Leser kann sich aussuchen, was für ihn schlüssiger ist.

Ich musste mit meiner Herzdame erst mal die neue Küche aufbauen, die heute geliefert wurde, das hat uns total geschafft ...

Also beide Fassungen stehen da, für jeden Geschmack was dabei.

Wobei ich zugeben muss, daß Ilka hinsichtlich meines Bauchgefühls richtig lag.

VG Pitti

27.06.2014, 12:45	#1
Pit Bull Dabei seit: 08/2012 Ort: Berlin Beiträge: 1.878 Meine Gedichte Meine Favoriten	Der Lügenbaron Ich lüge herum, daß die Balken sich biegen, ich liebe die Täuschung und auch das Betrügen. Was kann ich dafür, daß die Leut mir vertrauen? Was sind das für dämliche Männer und Frauen! Die Realitäten tangieren mich nicht; ich schreibe noch nicht mal ein wahres Gedicht. Ich log doch schon immer, was seid ihr naiv - hängt euer Haussegen manchmal auch schief! Ich lüge herum, daß der Himmel ergraut, was kann ich dafür, daß der Pulk mir vertraut? Ich will keine Pflicht und ich will keine Kür: Kehrt doch den Dreck vor der eigenen Tür!! ©Pit Bull am 27.06.14

28.06.2014, 08:47	#10
Ilka-Maria Forumsleitung Dabei seit: 07/2009 Ort: Arrival City Beiträge: 31.109 Meine Gedichte Meine Favoriten	Für mich ist es eine Redensart, die anderen mitteilen soll, sich um ihre eigenen Belange zu kümmern, "sich an die eigene Nase zu fassen" und wie man sonst noch dazu sagt. Das passt, wenn Leute ihre Nase zu sehr in die Angelegenheiten anderer stecken oder aber jedes Wort auf die Goldwaage legen (). "Ich kehre den Dreck vor eure Tür" nimmt der Redensart jeglichen Sinn. Nochmal die Frage: Welchen Dreck des lyrischen Ichs? Es will ja gar nichts loswerden, sondern freut sich über die Naivität der Menschen, die sich so leicht belügen lassen.

27.06.2014, 16:19	#2
Thing R.I.P. Dabei seit: 05/2010 Beiträge: 34.998 Meine Gedichte Meine Favoriten	Das ist gut, für mich aber nicht stimmig. Später mehr. LG U.

28.06.2014, 08:39	#7
Thing R.I.P. Dabei seit: 05/2010 Beiträge: 34.998 Meine Gedichte Meine Favoriten	Klingt jetzt schlüssig für mich. Gut gemacht! LG U.

28.06.2014, 08:41	#9
Thing R.I.P. Dabei seit: 05/2010 Beiträge: 34.998 Meine Gedichte Meine Favoriten	Es macht sich frei von seinem Dreck, weil es ihn vor anderen Türen ablädt. So hab ich das verstanden.

28.06.2014, 08:58	#11
Thing R.I.P. Dabei seit: 05/2010 Beiträge: 34.998 Meine Gedichte Meine Favoriten	Dann knöpf ich mir den Text noch einmal vor, um dahinterzukommen, warum ich ihn mißverstanden habe.

28.06.2014, 09:06	#12
Ilka-Maria Forumsleitung Dabei seit: 07/2009 Ort: Arrival City Beiträge: 31.109 Meine Gedichte Meine Favoriten	Lass Pitti halt nochmal zu Wort kommen, wie er das sieht. Ist eigentlich auch egal, denn jetzt stehen die beiden Fassungen ja da, und jeder Leser kann sich aussuchen, was für ihn schlüssiger ist.