Sommergewitter

[Ilka-Maria]

Düsteres Grollen aus der Schwärze,
Aufleuchten einer Himmelskerze,
etwas Bedrohliches rollt heran,
versetzt die Menschen in Angst und Bang.

Vom Winde gejagte Wolken hetzen
wie graugetränkte Wattefetzen,
alle Vogelstimmen sind verstummt,
als ginge heute die Welt zugrund.

Schon schießt der Himmel grelle Blitze,
sie bohren ihre glühenden Spitzen
tief in der Erde wehrlose Flanken
und füllen die Luft mit Schwefelgestanke,

gefolgt von fürchterlichem Krachen,
dem Satan selbst vergeht das Lachen.
Auf Schlag folgt Zucken, auf Zucken folgt Schlag,
und der Regen gießt in Strömen herab,

die Tropfen zerplatzen auf den Wegen
und springen auf in wilden Fontänen,
bis die letzte Wolke sich leert
und Donars Wut zum Frieden kehrt,

bis endlich der Sonne erste Strahlen
das mürrische Grau zum Teufel jagen
und sie mit gütigem Gesicht
die Macht der schweren Schwüle bricht.

Die Vögel beginnen wieder zu singen,
die Menschen erheben froh ihre Stimmen,
und am Himmelszelt hoch droben
thront majestätisch ein Regenbogen.

© Ilka-M., 5. Februar 2009

[Ilka-Maria]

Zu diesem Gedicht hat mich Beethovens 6. ("Pastorale") inspiriert. Einfach genial, wie er Donner und Blitz in Musik umgesetzt hat.

LG
Ilka-M.