Leer bei Poetry.de

uninvited guest · 18.04.2006, 17:34

Unbemerkt
lauert der Frühling
in den dunklen Gassen meiner Stadt

Von niemandem beachtet
schmiert die Sonne,
durch die Wolken hindurch,
helle Flecken auf die Dächer
unter denen wir
auf den richtigen Zeitpunkt
warten

Kraftlos,
wie der Gesang der Vögel,
schleppe ich meinen müden Körper durch
die sterbende Stadt

Ihre Plastik-Einwohner
machen es mir erschreckend einfach,
an nichts
zu glauben

Die mich umgebende Wärme,
vermischt mit dem Geruch der Stadt,
vermittelt das Gefühl,
in abgestandener Pisse zu schwimmen

Ein Junge,
der für sein Alter
viel zu wenig Leben sein eigen nennt,
bleibt stehen und starrt mich an

Sein Blick ist seltsam leer

Genau wie ich

18.04.2006, 17:34	#1
uninvited guest Dabei seit: 03/2006 Beiträge: 481 Meine Gedichte	Leer Unbemerkt lauert der Frühling in den dunklen Gassen meiner Stadt Von niemandem beachtet schmiert die Sonne, durch die Wolken hindurch, helle Flecken auf die Dächer unter denen wir auf den richtigen Zeitpunkt warten Kraftlos, wie der Gesang der Vögel, schleppe ich meinen müden Körper durch die sterbende Stadt Ihre Plastik-Einwohner machen es mir erschreckend einfach, an nichts zu glauben Die mich umgebende Wärme, vermischt mit dem Geruch der Stadt, vermittelt das Gefühl, in abgestandener Pisse zu schwimmen Ein Junge, der für sein Alter viel zu wenig Leben sein eigen nennt, bleibt stehen und starrt mich an Sein Blick ist seltsam leer Genau wie ich