Ich war sieben

[ForG]

[...] Am besagten Montag habe ich meinen Vater das erste Mal weinen sehen.
Er weinte, er saß mit dem Telefon in der Hand im Flur auf dem Boden.
Und weinte. [...]
Ich wusste nicht was los war. Nicht eine Ahnung hatte ich. Nur Angst.
Gegen Mittag holte mich die Lebensgefährtin meines Vaters ab.
Meine Eltern waren seit ich drei bin geschieden.
Wir sind also los was Essen gegangen.
Mein Vater jedoch blieb zu Hause.
Ich konnte mich nicht wirklich ablenken.
Wieder daheim ging ich nach meinem Vater gucken. Er saß im Wohnzimmer. Neben ihm der befreundete Pfarrer. Ihn hatte mein Vater gebeten uns die Nachricht zu überbringen.
"Eure Mutter ist heute gestorben!"
Ich war sieben und mein Leben fühlte sich sinnlos an. Sie war neunundzwanzig.
Ich schrie, schrie und weinte. Ich nahm meinen Vater in den Arm und nie wieder wollte ich ihn loslassen.
Maika, ihre Katze, tröstete mich. Sie versuchte es.
Ich war sieben und mussre begreifen, dass meine Mama mich nie wieder im Leben in den Arm nimmt.
Es traf mich. Es traf mich überall. Ich war doch erst sieben!

-Auszug aus einem Tagebucheintrag-

[Ilka-Maria]

Heftig und traurig. Ich bin froh, daß mir das nicht passiert ist. Ich verdaue so etwas nicht mal in der Vorstellung schlecht.

[Thing]

Erschütternd.

[Ex-Schamanski]

Heftig, in der Tat.

[ForG]

Ich sag lieber dazu noch ... Ich hab es bis heute gut verarbeitet und mir gehts gut. Es ist ein Rückblick, eine Erinnerung.