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Sonstiges Gedichte und Experimentelles Diverse Gedichte mit unklarem Thema sowie Experimentelles.

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Alt 02.03.2008, 16:55   #1
kika
 
Dabei seit: 03/2008
Beiträge: 4

Standard Die Nacht

Schön bist du,
warm und eiskalt kannst du sein
Kannst mir angst machen,
gefährlich sein,
doch liebe ich dich

Manchmal lässt du mich im Dunkeln stehn
und dann lässt du mich wieder alles sehn

Du legst deinen schützenden Mantel um mich,
hüllst mich ein,
gibst mir Hoffnung,
bist immer da für mich,
immer zuverlässig in dieser vergänglichen Welt

Du enttäuscht mich nie,
lässt mich nie allein,
dafür liebe ich dich
kika ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.03.2008, 19:31   #2
Tamiflu
 
Dabei seit: 02/2007
Beiträge: 129

hallo kika,
zunächst kurz überflogen, dachte ich, es handelt sich um ein liebesgedicht, in der art oft gelesen und auch gelangweilt, gerade der verwendeten superlative wegen. nun hast du hier aber mittels deines titels
das blickfeld verändert. hier wird also nicht der liebste in seiner einzig-und großartigkeit zelebriert, sondern die nacht.
hier läge nun ein fundus an ironiemöglichkeiten, die leider nicht genutzt werden. so weiß ich als leser nicht in welche richtung ich mich vom gedicht führen lassen möchte. soll ich es als persiflage auf all die emotional übersteigerten liebesgedichte von pubertierenden lesen. oder wird hier ernsthaft die nacht angebetet und mit attributen gefüttert, die selbst die schwärzeste und alllerallerallerschönste nacht nicht zu bieten hätte.
weshalb gibt die nacht hoffnung? worin liegt der schutz der nacht? hat doch der mensch von angedenken an angst vor der dunkelheit und der nacht. worin liegt die enttäuschungsmöglichkeit von nächten?
"lässt mich nie allein" finde ich auch fraglich, da die nacht doch ebenso vergänglich erscheint wie alle anderen erscheinungen.

diese fragen ergeben sich für mich aus diesem gedicht, da es voller logischer brüche daherkommt. so sehe ich das.
noch ein beispiel:
Zitat:
Kannst mir angst machen,
gefährlich sein,
doch liebe ich dich
in dieser plakativen aussage erfährt der leser, dass die nacht dem lyrich angst bereitet und gefährlich ist. doch das lyrich liebt die nacht. das erscheint mir im logischen zusammenhang nicht folgerichtig. wenn aber das lyrich die gefährlichkeit und die angst an sich liebt, fehlte mir hierzu die erklärung, die hintergründe, oder zumindest bilder dafür, mit denen ich als leser etwas anfangen könnte.
so jedoch nehme ich die prosaisch gehaltenen ( es ist vollkommen legitim sich ohne hohen verdichtungsgrad und verschlüsselung auszudrücken) grundaussagen, halte sie in meiner hand und merke, dass berührt mich nicht.
wäre das ganze allerdings ironisch gemeint (was ich aber kaum annehme) fehlte hier die spritzigkeit und der vergleich zur ähnlich gestalteten anbetungsliebeslyrik.

der endreim in s2 wirkt störend auf mich. auch hätten stehen und sehen ihr "e" verdient.
s3v2 ein tippfehler hüllst mich ein

verbleibe mit frdl. gruß
tamiflu
Tamiflu ist offline   Mit Zitat antworten
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