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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 01.02.2024, 22:43   #1
männlich HmsPoet2024
 
Dabei seit: 02/2024
Beiträge: 2

Standard Weniger bunt

Weniger bunt

Ohne dich ist die Welt weniger bunt,
eben noch erstrahlte sie in tausend Farben.
Du gingst und viele von ihnen verblassten,
jetzt trübt sie ein Schleier aus Grau.

Ohne dich ist die Welt weniger bunt,
ganz ohne das Grün deiner Freude.
Die vielen kleinen Dinge des Lebens,
immer hast du sie darin getaucht.

Ohne dich ist die Welt weniger bunt,
ihr fehlt das Gelb deines Lachens.
Gern hast du zu dieser Farbe gegriffen,
und mit ihr für andere gemalt.

Ohne dich ist die Welt weniger bunt,
ich vermiss’ das Rot deiner Liebe.
Es hat die schönsten Momente gefärbt,
unsere ganze gemeinsame Zeit.

Ohne dich ist die Welt weniger bunt,
dass du nicht mehr da bist, tut weh.
HmsPoet2024 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 01.02.2024, 23:03   #2
kofski
abgemeldet
 
Dabei seit: 01/2024
Beiträge: 378

Ich kann Deinen Schmerz teilen, aber Deine Worte ergreifen mich nicht so recht. Dieses weniger bunt ist ein schwacher Schatten des tatsächlichen Geschehens, scheint mir. Grün, gelb, rot -das sind nicht alle Farben. Es fehlen aber alle Farben. Ein Mensch fehlt - DER andere Mensch fehlt. Und alle seine Farben.

Es ist so unermesslich, dieses Fehlen der Farben, dass Du es nicht beschreiben kannst und das spüre ich sehr deutlich. Ich spüre, dass das noch nicht Dein bestes Gedicht zu diesem Thema ist, aber es wird Dir bald gelingen.
LG
kofski ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 01.02.2024, 23:25   #3
männlich HmsPoet2024
 
Dabei seit: 02/2024
Beiträge: 2

Zitat:
Zitat von kofski Beitrag anzeigen
Ein Mensch fehlt - DER andere Mensch fehlt. Und alle seine Farben.

Es ist so unermesslich, dieses Fehlen der Farben, dass Du es nicht beschreiben kannst und das spüre ich sehr deutlich.
Hallo kofski, tatsächlich hatte ich mit zunehmender Länge des Gedichts das Gefühl, dass ich kein Ende finde. Wie Du schreibst, ich hätte noch so viele Farben aufzählen können, die ich jetzt jeden Tag aufs neue vermisse. Gleichzeitig konnte ich sie aber eben doch nicht alle aufzählen.

Das Gedicht lag so jetzt einige Tage auf der Festlatte und ich habe lange darüber nachgedacht, wie möchte ich es fortsetzen? Wie viele Strophen sollen es noch werden? Wie kann ich die letzte Strophe zufriedenstellend abschließen?

Heute hab ich es mir nochmal angesehen und festgestellt: Das geht gar nicht, aber es sagt so wie es jetzt ist, so irgendwie unvollständig, eigentlich genau das aus, was ich fühle.

Vielen Dank,
dass Du mein Gedicht gelesen und auch so treffen kommentiert hast.
HmsPoet2024 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 01.02.2024, 23:36   #4
kofski
abgemeldet
 
Dabei seit: 01/2024
Beiträge: 378

Es sind ja nicht nur die Farben, es sind auch Gerüche oder Bemerkungen oder auf den Boden geworfene Socken mit Hello Kitty, die man erst sechs Monate später unter dem Sofa findet. Es ist dieser ganze Mensch, der fehlt.
Das alles in ein Gedicht zu packen, kann nicht auf Anhieb gelingen.
Aber man spürt, wohin die Reise gehen soll.

Du wirst das perfekte Gedicht über Euch schreiben und es wird Euch heilen.
Namaste!
kofski ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.02.2024, 11:03   #5
weiblich Hannahanna
 
Dabei seit: 01/2024
Beiträge: 130

Zitat :
"Hallo kofski, tatsächlich hatte ich mit zunehmender Länge des Gedichts das Gefühl, dass ich kein Ende finde.."

Ein Ende zu finden bedeutet für mich :

Mut zum konsequenten Einlassen auf die eigenen Gedanken und Gefühle des Lyrikers zu dem Thema, dass er transportieren will, "ein bisschen.... ist lau und schal....und berührt den Leser kaum und den Lyriker, ehrlich, auch nicht wirklich.
Wasch mich, aber mach mich nicht naß, liebe Liebe...im Schmerz bist du grau, im Schwarz blitzt Zorn und Verletzung....
Das zu fühlen und klar zu benennen ist die Kunst der Lyrik.
Dann braucht es wenig Worte, um in die Tiefen eines Gedichtes einzutauchen.

Du berührst ein wichtiges Thema der Literatur, ehrlich betrachtet wird es zum Juvel. Danke dafür...

LG Hanna
Hannahanna ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.02.2024, 12:21   #6
männlich withered
 
Dabei seit: 09/2023
Beiträge: 37

Hy, sehr gerne gelesen. Manchmal ist "weniger" mehr. Mir gefällt es, wie es ist.

LG
withered ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.02.2024, 12:48   #7
männlich Nöck
 
Benutzerbild von Nöck
 
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662

Standard Es tut weh

Die Idee zu diesem Gedicht finde ich prima, Farben beeinflussen unser Seelenleben und unser Gemüt. Allerdings täte eine kürzere Version dem Gedicht gut, vielleicht in der Art?

Mit dir starben alle Farben,
meine Welt ist nicht mehr bunt.
Das Grün deiner Freude,
wie oft hast du es versprüht.

Aber es ist dein Gedicht mit deinen Gefühlen, ich kann nur aus unbeteiligter Entfernung dazu etwas sagen.

LG Nöck
Nöck ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.02.2024, 18:41   #8
kofski
abgemeldet
 
Dabei seit: 01/2024
Beiträge: 378

Na, vielleicht muss das wirklich in einen Haiku?
Farbe ist ja nur Licht, das in einer bestimmten Wellenlänge auf meine Netzhaut trifft und vom Gehirn interpretiert wird.
Das Fehlen der Farben, des Lichts, der Raumzeit, des Universums ... der Fantasie ... das ist der Tod.

Das kleine Photon wundert sich, dass außerhalb des Universums gar kein Licht ist. Aber vielleicht ist es auch der Ort, wo das kleine Photon nicht mehr mit Lichtgeschwindigkeit flitzen muss? Vielleicht ist es ein Ort der Ruhe und der Ewigkeit. Wer kann das schon sagen?
Hach. Bei so einem schweren Thema kann ja nur scheitern.
kofski ist offline   Mit Zitat antworten
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