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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 11.09.2016, 08:49   #1
weiblich lyeden
 
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Dabei seit: 09/2016
Alter: 28
Beiträge: 1

Standard Winter in Gedanken

wolkenlos war einst mein Himmel
die Nacht war klar und sternenreich
und windstill war mein Tal der Wonne
in dem jetzt lang kein Licht mehr scheint

ich sehn' herbei den Duft des Frühlings
der Lebensfluss in mir entfacht
und träum' schon lang von süßer Sonne
die auch bei Nacht stets um mich wacht

doch jeder Traum hat nahes Ende
und jeder Wunsch bleibt unerfüllt
solang' der Winter in Gedanken
mich jeden Sommer ganz umhüllt
lyeden ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.09.2016, 11:35   #2
männlich Heinz
 
Benutzerbild von Heinz
 
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.878

Hallo und einen schönen Sonntagmorgen!
Du bist neu hier im Forum und ich möchte Dich herzlich begrüßen!
Neugierig machte mich der Titel - im herrlichsten Spätsommer kommen da winterliche Gedanken, da musste ich einfach mal rein schauen.
Zu Form und Inhalt gebe ich jetzt meinen Senf ab und hoffe, dass es süßer Mostrich aus Düsseldorf ist.
Zur Form: Ein bisschen stutze ich über die Verwendung der Groß- und Kleinschreibung und den Verzicht auf Interpunktion. Es unterliegt letzten Endes der Autorin, wie sie die handhabt, für mich ist es ein wenig verwirrend und einer Überlegung wert.
Die Apostrophe sind samt und sonders überflüssig. Da Du Reime sparsam einsetzt (was völlig in Ordnung ist), somit gibt es auch keinen Grund für Verse wie
"ich sehn' herbei den Duft des Frühlings" - warum nicht schlicht:

"ich sehn den Duft des Frühlings herbei" oder
"ich sehne mich nach dem Duft des Frühlings"

"doch jeder Traum hat nahes Ende" das klingt ein bisschen ungelenk. Was hältst Du von
"doch jeder Traum ist mal zu Ende" ?

Das "und" in der letzten Strophe halte ich für überflüssig.

Zum Inhalt: Drei Verse Erinnerung an die heile Welt - in die jetzt "lang kein Licht mehr scheint". Du musst Dich auch fragen lassen, ob im "Tal der Wonne" lang kein Licht mehr scheint, oder "in das schon lange kein Licht mehr scheint".
Das LI (literarisches Ich) sehnt den Duft des Frühlings herbei, der Lebensfluss entfacht. Wäre "Lebenslust" nicht einfacher zu entfachen? Wie entfacht man Lebensfluss (und was ist das?)
Das LI träumt weiter von "süßer Sonne", als Alliteration ganz nett, aber eine süße Sonne - wie schmeckt die denn?
Traurig ist die letzte Strophe, insbes. "und jeder Wunsch bleibt unerfüllt". Das LI ist zu bedauern, wenn von den vielen Wünschen nichts übrig bleibt. Könntest Du Dich für einen kleinen Rutsch ins Optimistische überzeugen lassen und schreiben: "fast jeder Wunsch bleibt unerfüllt" ?

So, genug gemeckert. Insgesamt weist das Gedicht auf ein verzagtes LI hin - wenn das gewünscht ist von der Autorin, dann hast Du Dein Ziel erreicht.
Lass Dich durch meinen Kommentar nicht entmutigen!


Liebe Grüße,
Heinz
Heinz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.09.2016, 13:01   #3
männlich dr.Frankenstein
 
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Dabei seit: 07/2015
Ort: Zwischen den Ostseewellen ertrunken
Alter: 41
Beiträge: 5.467

Das haben sonst immer Ilka und Poesieger gemacht. Die Neuzugänge fertig. Das ist sozusagen die Neptuntaufe der Besserwisser. Das ist wie so ein Feinschmecker die trinken 3 Gläser von der selben Sorte: Dieser ist ein wenig herb im Abgang und dieser leicht süßlich blumig. Und der Normalverbraucher kostet, schmeckt doch beides gleich.
Die Feinschmecker haben immer was zu mekeln... das sind die von Wilhelm Busch besungenen Suppenkasper.
Das ist wie über eine Wiese laufen und kucken was an den Blumen falsch ist. Damit sie aussehen wie die perfekte Blume.
dr.Frankenstein ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 11.09.2016, 13:19   #4
männlich Heinz
 
Benutzerbild von Heinz
 
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.878

Hallo, dr. Frankenstein
weshalb überlässt Du es nicht der Autorin zu entscheiden, ob ich sie "fertig machen" will?
Zum Gedicht selbst scheint Dir nichts eingefallen zu sein, also wird auf den Kommentator eingeprügelt (des Lobes Ilkas kannst Du damit sicher sein).
Wenn ich einigermaßen Gelungenes von mir gebe, verdanke ich das ehrlichen und hinreichend sachkundigen Kritikern. Ich glaube, so wird es vielleicht auch die Autorin des hier zur Debatte stehenden Gedichts empfinden.
Die "Besserwisser" haben ihre Neptuntaufe schon lange hinter sich - Dein Vergleich hinkt und Dein ausgestreckter Zeigefinger kann nicht verhindern, dass der Rest der Finger auf Dich selbst zeigt.
Bemüh Dich doch einfach um gute Gedichte (eigene und fremde) und unterlass die ungelenken Unkenrufe.
Gruß,
Heinz
Heinz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.09.2016, 13:12   #5
männlich Gylon
 
Dabei seit: 07/2014
Beiträge: 4.269

Liebe lyeden,
deine Wintergedanken haben mich eingefangen und innehalten lassen. Dein Text gefällt mir gut! Die „süßer Sonne“ gefällt mir nicht so, da würde ich „warmer Sonne“ bevorzugen. Aber das soll dich nicht stören. Sehr gern gelesen!

Liebe Grüße Gylon
Gylon ist offline   Mit Zitat antworten
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hoffnung, kälte, sehnsucht

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