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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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24.12.2015, 00:18 | #1 |
Salome
Vom Kerker kommt sie, trägt auf weißen Händen
die Schale, silbern strahlend, und ihr Blick belächelt triumphierend ein Geschick, das selbst den Vater zwingt, sich abzuwenden. Denn blutend ragt, aufs Hinterhaupt gebettet, der Kopf des Predigers vom Silbergrund, und tat sein Mund auch Königsfrevel kund, der Herrscher hätte ihn doch gern gerettet. Das folgt daraus, wenn alte Männer gieren nach junger, nackter Haut, im Tanz gewiegt und sich in Zugeständnissen verlieren. Der Wunsch nach schnöder Rache hat obsiegt. Die Tochter lässt den geilen Bock gefrieren, als sie sich lustvoll an die Schale schmiegt. |
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27.12.2016, 18:55 | #2 |
Lieber Gummibaum!
Wenn das Gedicht auch eine etwas blutrünstige Legende wiedergibt - es ist super geschrieben! Gruß, Schreibfan Geändert von Schreibfan (27.12.2016 um 20:07 Uhr) |
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27.12.2016, 19:48 | #3 |
Forumsleitung
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Da muss im Forum der Teufel losgelassen gewesen sein, dass dieses Gedicht unerwähnt blieb. Danke für die Schatzhebung! Klasse geschrieben.
LG Ilka |
28.12.2016, 22:10 | #4 |
Danke, liebe Schreibfan, dass du das Gedicht entdeckt hast und danke für dein super.
Danke, liebe Ilka, fürs klasse. Ich hoffe, es geht euch super und klasse. LG gummibaum |
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28.12.2016, 22:43 | #5 |
Salome
Hallo gummibaum,
natürlich hast du meisterlich eine der vielen (wie viele mögen es sein?) Darstellungen der vermeintlichen Handlung, die mit Sicherheit so nie stattgefunden hat, wiedergegeben. Aber die Kunst hat sie (die Handlung) auf vielfältigste Art, bis hin zu deinem schönen Gedicht, beseelt. Und in die Religion ist sie willfährig eingebunden worden, obwohl die anscheinend zuverlässigen Chronisten um die siebzig Jahre nach den Ereignissen lebten. Viele der schönen Tänzerinnen, die ihren Malern Modell stehen durften, sehen so harmlos aus, dass sie zwar sicher zauberhaft tanzten, aber den Strapazen des Anblickes eines abgeschlagenen Kopfes kaum gewachsen gewesen sein sollten. Anders vielleicht die von mir favorisierte Salome von Wilhelm Trübner, der Traum einer Femme fatale, aber ich will mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen … Herzlich grüßt dich Lewin. |
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28.12.2016, 23:42 | #6 |
Danke, lieber Lewin. Ein freundlicher und informativer Kommentar!
LG gummibaum |
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30.03.2017, 21:55 | #7 |
Das Gedicht evoziert großartige Bilder. Mit der Willfährigkeit hat Lewin natürlich recht, wobei ich denke, dass diese der Salome nie wirklich geschadet hat.
Grüße |
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01.04.2017, 19:01 | #8 |
Lieber Richard L.,
herzlichen Dank für dein Lob. LG gummibaum |
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