Sonett von einer Fremden

[Shhiva]

So sag mir doch mein Herz, was nützt die Liebe nur,
Wenn in den Träumen lebt, was morgens täglich stirbt.
Der heiß ersehnte Wunsch in mir unsäglich wirkt,
Und du verlangst nach ihm und seinem Liebesschwur.

So sag mir doch mein Herz, was nützt sie Sehnsucht bloß.
Sie nährt und füllt mich aus, ich leide Hungersnot.
Sie lebt von meinem Schmerz und färbt die Beeren rot.
Trifft dich kein bleiern Pfeil, so eines Schwertes Stoß.

Doch damit hört er nicht, wie du in mir zerbrichst,
Wenn meine Glut für ihn, nur aus der Feder spricht.
Zu reden fällt mir schwer, in diesem Augenblick,

Zu fest umklammert mich, sein reizvoll Wortgeschick.
Ich traue dir mein Herz, und geb mich nun ganz hin.
Mein Name kennt er zwar, doch weiß nicht wer ich bin.

[gummibaum]

Schönes Sonett, liebe Shhiva. Evtl.: den Namen und kein von in der Überschrift.

Die Klage, gerichtet an das eigene Herz, führt die Fremde zu keiner Umkehr. Ganz im Gegenteil, da die Abhängigkeit von dem Schmeichler zu groß ist.

Sehr gern gelesen.

LG g

[Shhiva]

Lieber Gummibaum,

danke, dass du dir Zeit genommen hast, mein Gedicht zu lesen. Freut mich sehr, dass es dir gefällt!
Der Titel ohne "von" klingt besser! Aber was meinst du mit "den Namen"? Meinst du damit vielleicht, dass ich den Namen in den Titel schreiben soll? Dann wäre sie ja nicht mehr fremd

LG Shhiva

[Ilka-Maria]

Zitat von Shhiva

Aber was meinst du mit "den Namen"?

gummibaum meint den Anfang des letzten Verses.