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Alt 22.05.2011, 09:53   #1
weiblich Ilka-Maria
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Beiträge: 31.042

Standard Traum und Wahrheit

Ein weißes Hemd ist alles, was mich bekleidet. Es reicht bis knapp über die Knie.

Ich stehe auf dem höchsten Punkt einer Mauer. Sie ist schmal und stufenweise nach unten gebröckelt. Dort muß ich hinunter, um sicheren Boden zu gewinnen.

In der Hand halte ich eine hohe, mit Kaffee gefüllte Tasse. Die muß ich sicher nach unten bringen, ohne eine Tropfen zu vergießen.

Ich gehe los, die Tasse mit angewinkeltem Arm vor der Brust, wachsamen Auges behütet, jeden Schritt sachte setzend, damit ich nichts verschütte.

Es geht schneller als gedacht, und schon bei den letzten Stufen habe ich keine Angst mehr. Und dann: Boden!

Ich halte die Tasse immer noch. Sie ist nicht zerbrochen und noch voll.

Ausgeträumt. Ich blinzele in die Wirklichkeit, trinke mit den Augen die frühen Sonnenstrahlen und weiß: Jetzt beginnt ein neues Leben.

21. Mai 2011
by Ilka-Maria
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.05.2011, 16:55   #2
männlich Katerchen
 
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Beiträge: 575

..denn der doofe Raab war 3,7 Sekunden langsamer als ich.
---

Aber Spaß beiseite, liebe Ilka, anfangs musste ich an eine
Schlafwandlerszene denken. Wenn es ein (Tag-)traum darstellt,
wären sicher einige Interpretationen möglich. Eine wäre die
Bewältigung einer schwierigen Aufgabe oder eines Lebensabschnittes,
den man hinter sich gebracht hat. Der Kaffee konnte symbolhaft
für die Schwierigkeit(en) stehen, die man bewältigt hat.
Katerchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.05.2011, 17:48   #3
weiblich Ilka-Maria
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Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City, auf der richtigen Seite des Mains
Beiträge: 31.042

Tja, Träume haben oft eine komische Komponente, sonst könnte man sie nicht aushalten.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.05.2011, 16:31   #4
männlich Fridolin
 
Dabei seit: 04/2010
Beiträge: 1.026

Ja unsere Träume, eines meiner ersten Gedichte befasste sich mit dem Träumen:

Beim Schlafen wird viel Zeit versäumt,
wenn man nicht grad was Schönes träumt.
Wer sich beim Schlaf ans Träumen hält,
der spart gewiss viel Kinogeld.

Die Träume nach dem Schlafengehn
sind harmlos noch und einfach schön.
In Träumen bis gegen Mitternacht
wird meistens ziemlich viel gelacht.

Die Träume zwischen zwölf und zwei
sind dann schon nicht mehr jugendfrei.
Geträumtes zwischen zwei und vier
bringt man fast nicht mehr zu Papier.

Die Träume zwischen vier und sechs
sind auch kein besseres Gewächs.
Wer aber zehn nach sechs noch träumt,
der hat die Straßenbahn versäumt.

Aus der Erinnerung nachgedichtet
Fridolin
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