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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen.

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Alt 21.06.2021, 09:09   #1
männlich Anaximandala
 
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Standard Unterschiede des Wesens - nach Laotse (33/81)

Wer gut der Menschen Wesen kennt,
Der ist als sehr klug anzuseh'n,
Doch wer für Selbsterkenntnis brennt,
Wird geistig bei den Weisen steh'n.

Wer einen Anderen besiegt,
Dem schreibt man zu, er habe Kraft,
Doch wer sich selbst bezwungen kriegt,
Der hat zur Stärke es geschafft.

Wer gegen And're sich durchsetzt,
Der wird vom Willen klar gelenkt,
Doch wer Genügsamkeit hoch schätzt,
Der wurd vom Himmel reich beschenkt.

Wer, wo er ist, ganz sicher steht,
Der wird als dauerhaft erlebt
Doch wer im Tod nicht untergeht,
Ist's, den das Leben hoch erhebt.
Anaximandala ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.06.2021, 09:56   #2
weiblich Ilka-Maria
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Beiträge: 31.042

Guten Morgen,

das ist also eine Adaptation bzw. eine Paraphrase. Sie läse sich besser ohne die Apostrophen, sie sind in der Lyrik in den meisten Fällen nicht notwendig.

Im Text sind ein paar Fehlerchen drin:

Hier sind "andere" Pronomen und gehören deshalb kleingeschrieben. Das Verb "hochschätzen" ist ein zusammengehöriges Wort, sollte also nicht auseindergerissen werden.

"kriegen" ist kein schönes, lyrisch klingendes Wort. Ich hätte geschrieben: "... doch wer sich selber unterliegt ...". Das reimt sich und passt sinngemäß genauso.

"... wurd vom Himmel ..." = falscher Tempus. Richtig: "... wird vom Himmel ...".

Den ersten Vers der letzten Strophe würde ich überdenken, er wirkt sperrig.

Sind aber nur Vorschläge.

Besten Gruß
Ilka
__________________

Workshop "Kreatives Schreiben":
http://www.poetry.de/group.php?groupid=24
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Alt 21.06.2021, 11:10   #3
männlich Anaximandala
 
Benutzerbild von Anaximandala
 
Dabei seit: 05/2021
Ort: Zu Hause
Beiträge: 1.190

Guten Morgen Ilka, danke für deinen Kommentar

Ja genau, ich hab dabei versucht, so nah wie möglich an den Worten von Richard Willhelm in seiner Übersezung des Tao Te King zu bleiben

Wer andre kennt, ist klug,
Wer sich selber kennt, ist weise.
Wer andre besiegt, hat Kraft,
Wer sich selber bezwingt, ist stark.
Wer sich durchsetzt, hat Willen,
Wer sich genügen lässt, ist reich.
Wer seinen Platz nicht verliert, hat Dauer.
Wer auch im Tod nicht untergeht, der lebt.


Oh, vielen Dank für die Hinweise, andere und hochschätzt habe ich (zumindest auf meinem Handy) verbessert...
Das Wort kriegt stört mich auch noch sehr, ich werde mal sehen, ob ich da eine bessere Möglichkeit finde, was die erste Zeile angeht, habe ich bisher leider keine bessere Umschreibung gefunden, die auch vom Metrum passt, aber ich versuche mal mein bestes, das ganze zu verbessern... Und das wurd habe ich eigentlich bewusst so gesetzt, aber ich merke gerade, dass das ganze mit wird auch noch besser klingt 🙄😄

Was die ganzen Apostrophs angeht, ich weiß nicht warum, aber es stört mich, wenn ich aus andere andre mache oder aus geht es gehts und es nicht setze, aber ich glaube wenn das bei Gedichten so nicht gemacht wird und vielleicht sogar stört, schau ich mal, dass ich mir das abgewöhne


Vielen Dank für die Hinweise und einen schönen Start in die Woche 😊

*wie wäre das als Änderung? Der Reim wäre dann zwar unrein, aber vermutlich weitaus besser, als so unpassende Umgangssprache^^

Doch wer sich selbst bezwingt, der sieht,
Er hat zur Stärke es geschafft.

**Wer gut das Herz der Menschen kennt,
Klingt das besser oder läuft das für dich auf das selbe hinaus?
Anaximandala ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.06.2021, 13:04   #4
männlich Anaximandala
 
Benutzerbild von Anaximandala
 
Dabei seit: 05/2021
Ort: Zu Hause
Beiträge: 1.190

Oh, das “doch wer sich selber unterliegt“ seh ich jetzt erst :-D Ich werde mir das mal genauer ansehen :-D
Anaximandala ist offline   Mit Zitat antworten
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Lesezeichen für Unterschiede des Wesens - nach Laotse (33/81)

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