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Alt 27.09.2007, 20:49   #1
pluto nash
 
Dabei seit: 06/2007
Beiträge: 20

Standard In Arbeit: Enthüllungsroman

Hallo,
ich möchte einen Enthüllungsroman schreiben. Er soll das Leben an verschiedenen deutschen Lehranstalten schamlos aufdecken. Hier ist mal ein Auszug.
Ich möchte von euch einmal wissen ob ich weiter schreiben sollte oder es lieber ganz lasse:

Vorgeschichte: Ich verkleide mich als Schüler und gehe in mehrere deutsche Schulen. Natürlich besorge ich mir jedes mal eine andere Identität. Der Auszug ist über meine erste Schule, nachdem ich kurz von meinen Vorbereitungen erzählt habe.

Alles Blaue ist editiert.
Zweites Kapitel, Seite 15:

„Dort geht es hinein!“ sagte mir der freundliche Herr und zeigte dabei auf ein Fenster im dritten Stock. Nun erst erkannte ich, warum ein Tau auf der Einkaufsliste stand und ich mehrere hundert Euro in ein 20 Meter langes Spezialseil stecken musste. Ich sollte also nach oben klettern.
Da meine zukünftigen Mitschüler entweder noch in ihre Arbeit vertieft waren oder noch überhaupt keine Schule hatten, musste ich selbst den Weg in die Anstalt austüfteln. Nach einer Viertelstunde Suchen fand ich einen etwa 13 Meter langen Haken direkt neben dem Eingangsfenster. Die Entfernung zwischen Haken und Boden war ungefähr acht Meter und in mir kam ein ungutes Gefühl auf…
Investigativer Journalismus ist häufig gefährlich, dass habe ich bei meinen Praktika in iranischen Kernkraftwerken und der Drogenpolizei in São Paulo gelernt, aber nun handelte es sich um das wahre Leben. Kein Betreuer, der einem aus der Patsche helfen kann, kein Mentor, den man in Problemsituationen anrufen darf.
Also schwang ich laienhaft das Seil um den Hacken. Drei Stunden und viele Kopfverletzungen später war ich um eine Erkenntnis reicher: Es gibt leichtere Wege in ein Haus zu gelangen als über ein Fenster im dritten Stock.
Oben angekommen wurde ich von der Sekretärin des Direktors begrüßt, die mich schon einige Zeit beobachtet hatte. Nach meiner Vorstellung und meiner Bemerkung, dass ich nun hier schuften müsse, gab sie mir so etwas wie einen Stundenplan. An diesem Tag sollte ich also in Raum 204. Ich sagte artig danke und wollte gerade zur Tür raus gehen als die Frage kam, vor der ich mich schon seit den Vorbereitungen für meinen Undercovereinsatz fürchtete.
„Sagen Sie mal: Kenne ich Sie nicht von irgendwo her?“
Natürlich kannte mich die Dame. Sie war die Mutter meines Onkels. Ich hatte mich aber bereits 2 Monate zuvor tot gemeldet. Zudem hatte ich eine Perücke auf und war mit einem künstlichen Schnauzer in der gleichen hellgelben Farbe bestückt. Ich rechnete also nicht damit erkannt zu werden.
„Ich denke nicht! Aber das sagt man häufig zu mir… ich scheine wohl ein Allerweltsgesicht zu haben.“ Ich lachte kurz künstlich auf und verließ das Zimmer ohne der Frau erneut in die Augen zu schauen.
Nachdem ich einige Zeit in dem Schulgebäude umhergeirrt war fand ich Raum 204. Als ich nach der Türklinke suchte um sie nach unten zu drücken, fiel mir auf, dass dieser Raum (und alle anderen auch) keine Tür hatte sondern lediglich ein Fenster – in 4 Meter Höhe.

Sooo... naja. Hmm. Also das ist mal ein Teil. Wäre über Feedback nach wie vor sehr erfreut!
pluto nash ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.09.2007, 10:14   #2
Cado
 
Dabei seit: 09/2007
Beiträge: 17

Standard RE: In Arbeit: Enthüllungsroman

Zitat:
Original von Valentin Beyer
Ich möchte von euch einmal wissen ob ich weiter schreiben sollte oder es lieber ganz lasse:
Auf jeden Fall weiterschreiben. Allerdings noch etwas feilen. Beispiel:

Zitat:
Original von Valentin Beyer
Investigativer Journalismus ist häufig gefährlich, dass habe ich bei meinen Praktika in iranischen Kernkraftwerken und bei der Drogenpolizei in São Paulo gelernt, aber nun handelte es sich um das wahre Leben. Kein Betreuer, der einem aus der Patsche helfen kann, kein Mentor, den man in Problemsituationen anrufen darf.
"...und der Drogenpolizei in São Paulo gelernt." Der Stil, alles etwas überzogen zu schildern kann durchaus witzig sein. Ich glaube hier solltest du zwecks Aufzählung der Praktika das "bei" weglassen.


Zitat:
Original von Valentin Beyer
Also schwang ich laienhaft das Seil um den Hacken. Es gibt leichtere Wege in ein Haus zu gelangen als über ein Fenster im dritten Stock, das weiß ich nun.
Im Sinne des von dir angestrebten Stils (so wie ich ihn wahrnehme):
"Also schwang ich laienhaft das Seil um den Hacken. drei schweißtreibende Minuten, war ich um einige Kratzer und die Erkenntnis reicher: Es gibt leichtere Wege in ein Haus zu gelangen als über ein Fenster im dritten Stock."


Zitat:
Original von Valentin Beyer
Oben angekommen wurde ich von der Sekretärin des Direktors begrüßt. Nachdem ich mich vorgestellt hatte und sagte, dass ich nun hier arbeiten müsse, gab sie mir so etwas wie einen Stundenplan. Heute sollte ich also in Raum 204.
Dein Protagonist "arbeitet" in der Schule?

Zitat:
Original von Valentin Beyer
Ich wollte die Türklinke herunter drücken, bis ich merkte, dass ich bereits eine in der Hand hielt. So ein Ärger, dachte ich mir. Da hatte ich doch tatsächlich vergessen die Türklinke des Sekretariats wieder anzuhängen.
Da fehlt etwas. So ist der Witz nicht so ganz der Brüller.
Cado ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.09.2007, 14:59   #3
pluto nash
 
Dabei seit: 06/2007
Beiträge: 20

Du hast Recht. Ich muss meinen Stil wahrscheinlich konsequenter Umsetzen. Allerdings habe ich mir sorgen gemacht, dass ständige Übertreibung auch langweilen könnte.

Es handelt sich ja hier nur um einen Ausschnitt. Mit Hilfe eines Editors, wird dann wahrscheinlich sowieso noch viel geändert. Ich werde deine Vorschläge aber sofort umsetzen.

Ich habe das "arbeiten" in "schuften" umgeändert. War wohl etwas missverständlich.

Zitat:
Der Stil, alles etwas überzogen zu schildern kann durchaus witzig sein.
Deine Aussage macht mir Angst... ist es vielleicht zu überzogen oder eben gerade nicht? Konkret bei diesem Auszug: Nervt dich das Überzogene? Ich fände es toll, wenn du hier nochmal konkreter wirst.

Dennoch, vielen Dank für dein Kommentar.
pluto nash ist offline   Mit Zitat antworten
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