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Alt 04.11.2006, 11:48   #1
Natake
 
Dabei seit: 11/2006
Beiträge: 40

Standard Ohne Titel die 1.

Hola'
Also erstmal werd ich euch mit dem Anfang der neusten Idee überrumpeln. Die Hauptperson hat noch keinen Namen (X), obwohl ich an "Aileen" überlege. Nicht ohne Grund. Aileen Wuornos war eine Serienmörderin. Aber damit ihr DAS versteht, lest erstmal ein wenig und übt ruhig kritik. Und egal, wie ihr denkt, dass die Sache ausgeht oder worauf alles hinausläuft: Seid euch nicht zu sicher.
Bei Rechtschreibfehlern / Grammatikfehlern bitte ich um korrektur, falls ihr Zeit dazu habt.

X erwischte sich selbst öfters dabei, dass sie ihrer Klassenkameradin zur Linken nur mit einem Ohr und so wenig Interesse zuhörte, dass ihre Aufmerksamkeit gerade so wirkte, als wäre sie größer als die Aufmerksamkeit, die X dem Unterricht zuwendete. Allerdings war das auch nicht schwer, da ihre Aufmerksamkeit dem Unterricht gegenüber gleich Null war.
Ihre geheuchelte Aufmerksamkeit entsprang aber nicht etwa einer höflichen Ader, sondern eher dem Gefallen an dem deutlichen Unbehagen der Klassenkameradin, wenn die einseitige Konversation in peinliches Schweigen umschwang und Rike, die Kameradin, per Körpersprache geradezu darum bettelte, dass X gehaltvollere Reaktionen als “mhh” oder “aha, interessant” von sich geben solle. Ihre Körper tat das, obwohl ihr Geist mit beständiger Sicherheit wusste, dass dies nicht geschehen würde, denn es war schon seid Anfang des Schuljahres so, dass Rike sprach und X “mhh” sagte. Trotzdem redete Rike, in ihrem unheimlichen Verlangen, der Welt mitzuteilen, welche Nichtigkeiten sie bewegten immer weiter und weiter und hatte es schon vor langer Zeit aufgegeben X zu fragen, warum sie denn so schweigsam war.
Auf andere wirkten die beiden immer, wie die böse und die nette Freundin. Rike mochte da zustimmen. X enthielt ihre Meinung den anderen - mochten die doch glauben was sie wollten.
Sie entschloss, dass sie sich genügend an dem Unbehagen “der Anderen” - wie sie sie im Kopf meist nannte- ergötzt hatte und schlug unter dem ehemalig weißen, nun mit primitiven, kleinen, pubertären
Zeichnungen vollgekritzelten Tisch ein Lexikon über Serienmörder auf.
Ihre Anfängliche Freude über das Buch hatte genau einen Tag gehalten und schon heute blätterte sie, durch den Inhalt der Seiten ähnlich gelangweilt wie durch Rikes leben, lustlos die Seiten durch. Auch in diesem Buch hatte sie keine “Sorte” Mörder gefunden, die denen, die sie suchte, auch nur im mindesten glichen. Alle Mörder hatten auf die ein oder andere Art eine Erklärung für ihre Taten, die ausschlossen, dass sie zu 100% ihre schuldvolle Entscheidungen selbst getroffen hatten.
Sie waren Triebtäter, die sich selbst nicht in Schach halten konnten oder wollten. Sie waren multipel oder schizophren - auf jeden Fall nicht sie selbst, wenn sie die Tat begangen. Sie waren von Wahnvorstellungen oder Paranoias geplagt und hielten wahlweise Schwarze, Juden, Prostituierte, Indianer, hübsche Frauen oder auch Kinder für das Übel der Welt und den Grund für alles Böse und meinten es ja eigentlich nur gut. Und fast alle waren sie Psychopaten, die Aufgrund von fehlerhaften Informationsübertragungen zwischen ihren Synapsen so wie so über jede Schuld erhaben waren.
Entweder sie wussten nicht, dass das was sie taten, falsch war, oder sie konnten es nicht Kontrollieren.
X fragte sich, ob es mal jemanden gab, der einen anderen einfach nur um des Mordes willen umgebracht hatte. Nicht weil er sich rächend wollte, weil er sauer war (die Register der Einzelmorde, die sie gefunden hatte, hatten fast nur Affektmorde und Totschläge beinhaltet) oder weil er einer Krankheit unterlag die sich in den Verzweigungen seines Hirns versteckte. Ob es jemanden gab, der jemanden umgebrachte, ohne ihn zu hassen oder zu lieben und das, obwohl er wusste, dass es falsch war, dass es nicht richtig war, dass es sein Leben lang Folgen haben würde.
X war äußerst erleichtert darüber, dass niemand ihre Gedanken lesen konnte.
Ihre frage nach dem “Ist es möglich einen Menschen ohne Grund einfach nur so umzubringen ohne sich hinterher schuldig zu fühlen?” fiel für sie unter den Katalog von Fragen, die fast jeder irgendwann einmal hatte, aber immer verwarf und erst recht nie drüber redete.
Die Frage war wie Vergewaltigungsfantasien oder die Frage: “Was würde der und der nun tun, wenn ich jetzt von der Brücke hüpfe?”.
Aber sie war nicht etwa froh, dass niemand von ihren Gedanken wusste, weil sie ihr peinlich waren. Ihr war es egal und sie sah die Frage als etwas an, das zu ihr gehörte, seid sie 9 war.
Nein es wäre ihr unangenehm den Menschen um sie herum mit der Frage einen wunden Punkt zu liefern.
Ein wunder Punkt wäre etwas, an dem sich die Menschen, die sonst nur Fragen stellen konnten, festhalten konnten um Hypothesen über ihr Wesen aufzustellen, die unter Umständen sogar zutreffen würden.
Nicht umsonst hüllte sie sich meist in eine Mauer aus Schweigen und ließ nur regelmäßig eine lustige oder schlaue Bemerkung ab.
Traurig oder Sauer hatte ihre Klasse sie noch nie gesehen, denn dann hätten sie gewusst, was sie
verletzt hätte und damit wunde Punkte gefunden. Und gelacht hatte sie mit der Klasse schon über alles - auch über Dinge, die die Klasse gar nicht lustig fand.
Ihr schwarzer Humor und ihr Interesse für Mord und Totschlag waren ihr Markenzeichen geworden - aber das waren keine Aufhänger für Gerüchte die man ernst nehmen konnte und vor allen Dingen keine wunden Punkte, an denen die Menschen anfangen konnten tiefer in ihrem Inneren zu wühlen, als es ihr lieb war. X war der liebenswerte Freak.
Die Selbstbeherrschung von ihr ging zwar weit - aber auch nur, weil sie es nie dazu hatte kommen lassen, dass Jemand einen wirklich empfindlichen Punkt an ihrem Gemüt gefunden hatte.
Würde auch nur ein einziges mal ein solcher durchscheinen, wäre es innerhalb kürzerster Zeit passiert, dass alles, was X um sich herum aufgebaut hatte, einstürzen würde wie ein empfindliches Kartenhaus.
Eine Kettenreaktion, die ohne Pause, aus Lästereien und Gefühlsausbrüchen bestehend, ihr wirkliches Wesen freilegen würde. Nicht das sie selbst ihr wirkliches Wesen schlimm fand. Sie kannte es ja in und auswendig und fand sich selbst gar nicht so übel.
Aber die Umwelt würde sie nicht mögen, würde sie als Gefahr für die Gesellschaft ansehen und nur auf einen Fehltritt von ihrer Seite aus warten. (...)
Natake ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.11.2006, 12:53   #2
Natake
 
Dabei seit: 11/2006
Beiträge: 40

Achja..vielleicht sollte ich noch sagen, dass ich meine Geschichten immer bis zu einem bestimmten Teil schreibe und den Teil bis zum Erbrechen korrigiere, bis ich zufrieden bin. Dafür holen ich oft die Meinung anderer ein. Also..auch auf Logikfehler und so aufmerksam machen. Danke
Natake ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.11.2006, 22:51   #3
Nachtschatten
 
Dabei seit: 05/2006
Beiträge: 270

Hallo Natake,

Wie verprochen ich lese =)

Und es hat mich erfreut, vor allem deine Sprache gefällt mir, besonders am Anfang.
Logikmäßig finde ich nur, dass sie diese Gedanken schon hatte seit sie neun (alle Zahlen bis zwanzig werden übrigens meist ausgeschrieben) ist, hat. Das ist erstens seltsam und zweitens hört es sich so möchtegern "ich war schon immer böse" an. Zwölf oder dreizehn fände ich besser. Oder sie hatte den gedanken schon soundso viele Jahre.
Ansonsten bin ich gespannt auf die Fortsetzung, ich könnte mir einen wunderschön gedankenvollen Mord vorstellen, oder sie mordet gar nicht um der Gessellschaft zu beweisen, dass sie das nicht tun muss, nur weil sie daran denkt. Ich bin gespannt. =)
Das X stört gewaltig beim Lesen. Ich wäre für Eileen, nicht vollkommen ähnlich zu der realen Aileen.
Ich symphatisierte während des Lesens immer mehr mit ihr, ich hoffe ich werde jetzt nicht wie eine Aussätzige behandelt

Freue mich schon auf weiteres!

Liebe Grüße
Nachtschatten
Nachtschatten ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.11.2006, 23:04   #4
Natake
 
Dabei seit: 11/2006
Beiträge: 40

Das mit dem Alter kriegt hinterher seine Erkärung.
Ich finde es wichtig, dass manche Kleinigkeiten hinterher eine weitere Bedeutung haben.
Dadurch wird der Leser ein wenig mehr gefordert
Natake ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.11.2006, 10:11   #5
Natake
 
Dabei seit: 11/2006
Beiträge: 40

weiter gehts. Ich habe das dumpfe Gefühl, dass hier mehr Fehler sind.

Im übrigen möchte ich noch kurz erwähnen, dass es in der ganzen Geschichte - wenn sie nach Plan verläuft - ziemlich wenig Handlung gibt. Es geht eher um die konfusen Gedanken der Hauptperson in verbindung mit der vergangenen Entwicklung und den kommenden Geschehnissen... ohje - ich hoffe jemand weiß hinther noch, was ich will XD

*Diffarbeit = Differenzierungsfächer. Fächer wie Bio-Chemie, Englisch - Erdkunde, Englisch-Geschichte, Kunst-Geschichte. Sie sind Hauptfächer, daher müssen Arbeiten geschrieben werden.



(...)Aber die Umwelt würde sie nicht mögen, würde sie als Gefahr für die Gesellschaft ansehen und nur auf einen Fehltritt von ihrer Seite aus warten und ...
Da auf einmal schallte das für die einen wohltuende, für X aber misstönende Ringen der Schulglocke durch die Flure. Nun hatte sie den roten Faden ihrer Gedanken verloren, der für sie zwar sehr einfach zu greifen aber schwer zu verfolgen war. Zu gerne verstrickte sie sich in anderen Fäden, verwickelte den einen Gedankengang mit dem nächsten und kam am Ende bei einer Antwort auf eine Frage an, welche sie sich vielleicht mal gestellte hatte, die aber nun nicht mehr relevant war.
Da X nur selten Fachspezifische Bücher und Dinge auf dem Tisch liegen hatte, musste sie auch dieses mal nur ihren Timer und das Buch über Serienmörder wegpacken.
Sie wand sich nach Rechts. “Rike?”
“Ja?”, fragte Rike.
“Was haben wir jetzt?” X stand auf und lud sich den Rucksack über die Schulter. 6 kg krachten auf ihren Rücken hinab. Sie nörgelte im inneren mit sich selbst ( “Ich hätte doch den Liter Wasser wegtrinken sollen, dann wäre nun ein Kilo weniger im Rucksack..”), während Rike in den Stundenplan schaute und eine angewiederte Fratze zog.
“Bio-Chemie. Wir kriegen die Diffarbeit* zurück. Na das wird lustig. Was denkst du was du hast?”,
Um einen erneuerlichen Redeschwall vorzubeugen rollte X mit den Augen und murmelte gelangweilt: “Irgendwas zwischen eins und sechs schätze ich mal. Ist aber nur eine wage Vermutung.”, drehte sich während dem Reden um und marschierte, Rike den Spruch noch verstehen lassend, zur Tür.
Bevor sie jedoch zum Chemieraum gehen konnte, wollte X noch auf Toilette. Sie mochte die Toilette nicht besonders. Das hatte weder mit dem harten Toilettenpapier noch mit dem erbärmlichen Gestank, den 500 Schülerinnen am Tag nun einmal hinterliessen, zu tun, sondern lag eher an der Tatsache, dass sie immer die einzige, neben den 5-Klässlerinnen, war, die es nicht für nötig hielt ihre Wimperntusche auszubessern und die Frisur zu richten.
X fand, dass ihre Haare genau richtig aus dem Kopf wuchsen, sie keine langen Wimpern brauchte und ihre männlichen Bekanntschaften gaben ihr darin auch die Bestätigung die ihr Ego brauchte.
Nach dem Erledigen des “Geschäftes” kam der schwierigste Teil der ganzen Geschichte - einen freien Platz an den besetzten Waschbecken zu finden.
“Tschuldigung, kann ich mal, ja? Nein, ich will mir nur die Hände waschen.”
Verachtungsvolle Seitenblicke, schnelle Bewegungen um die Schminke vor dem Freak in Sicherheit zu bringen, einstellen der Schminktätigkeit während des kuriosen Vorgangs- Händewaschen ohne folgende Maniküre!
X dachte bei sich, dass sie es doch für verständlich hielt, wenn diverse Mörder übertrieben falsch-hübsche Mädchen für das übel der Welt gehielten hatten. Die Mädels waren doch nicht älter als sie! Sich Make Up auf die Pickel zu klatschen war das eine - das tat sie auch.
Aber die Bauernmalerei die sie betrieben war doch eher von Nachteil. X fragte sich, ob sie sich bewusst waren, dass die Personen, mit denen die Mädels am meisten zu tun hatten, sie auch ohne Schminke mögen sollten. Oder war ihnen das egal? Oder hatten sie niemanden, der sie zwangsläufig auch ohne Schminke sah, außer ihre Eltern? War ihnen egal, dass ihre anderen Bekanntschaften nur oberflächliche Spielereien waren? Menschen die sie nur in den seltensten Fällen in zwanzig Jahren noch beim Namen nennen konnten? Warum machten sie sich also dann so “hübsch”? Für den Lehrer?
Schliesslich beschloss X, dass dieser Gedankenfaden einer von denen war, die man am besten gleich ganz tief und hinten im Gedankendschungel abschlug, da er, Unkrautähnlich, sich immer wieder in den Vordergrund drängend, bei jedem Besuch der Toilette den anderen Gedanken den Platz zum exestieren nahm, obwohl er vom Sinngehalt her einem Wurstbrot glich.(...)
Natake ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.11.2006, 12:55   #6
desorientiert
 
Dabei seit: 01/2005
Beiträge: 9

Zitat:
X erwischte sich selbst öfters dabei, dass sie ihrer Klassenkameradin zur Linken nur mit einem Ohr und so wenig Interesse zuhörte, dass ihre Aufmerksamkeit gerade so wirkte, als wäre sie größer als die Aufmerksamkeit, die X dem Unterricht zuwendete. Allerdings war das auch nicht schwer, da ihre Aufmerksamkeit dem Unterricht gegenüber gleich Null war.
Ihre geheuchelte Aufmerksamkeit entsprang aber nicht etwa einer höflichen Ader, sondern eher dem Gefallen an dem deutlichen Unbehagen der Klassenkameradin, wenn die einseitige Konversation in peinliches Schweigen umschwang und Rike, die Kameradin, per Körpersprache geradezu darum bettelte, dass X gehaltvollere Reaktionen als “mhh” oder “aha, interessant” von sich geben solle. Ihre Körper tat das, obwohl ihr Geist mit beständiger Sicherheit wusste, dass dies nicht geschehen würde, denn es war schon seit (! Keine Form von sein) Anfang des Schuljahres so, dass Rike sprach und X “mhh” sagte. Trotzdem redete Rike, in ihrem unheimlichen Verlangen, der Welt mitzuteilen, welche Nichtigkeiten sie bewegten immer weiter und weiter und hatte es schon vor langer Zeit aufgegeben X zu fragen, warum sie denn so schweigsam war.
Auf andere wirkten die beiden immer, wie die böse und die nette Freundin. Rike mochte da zustimmen. X enthielt ihre Meinung den anderen - mochten die doch glauben was sie wollten.
Sie entschloss, dass sie sich genügend an dem Unbehagen “der Anderen” - wie sie sie im Kopf meist nannte - ergötzt hatte und schlug unter dem ehemalig weißen, nun mit primitiven, kleinen, pubertären
Zeichnungen vollgekritzelten Tisch ein Lexikon über Serienmörder auf.
Ihre Anfängliche Freude über das Buch hatte genau einen Tag gehalten und schon heute blätterte sie, durch den Inhalt der Seiten ähnlich gelangweilt wie durch Rikes leben, lustlos die Seiten durch. Auch in diesem Buch hatte sie keine “Sorte” Mörder gefunden, die denen, die sie suchte, auch nur im Mindesten (substantiviert) glichen. Alle Mörder hatten auf die eine oder andere Art eine Erklärung für ihre Taten, die ausschlossen, dass sie zu 100% ihre schuldvollen (mit „n“ , wenn „Entscheidungen“ oder „Entscheidung“, dann ohne "n") Entscheidungen selbst getroffen hatten.
Sie waren Triebtäter, die sich selbst nicht in Schach halten konnten oder wollten. Sie waren multipel oder schizophren - auf jeden Fall nicht sie selbst, wenn sie die Tat begangen. Sie waren von Wahnvorstellungen oder Paranoia (kein Plural) geplagt und hielten wahlweise Schwarze, Juden, Prostituierte, Indianer, hübsche Frauen oder auch Kinder für das Übel der Welt und den Grund für alles Böse und meinten es ja eigentlich nur gut. Und fast alle waren sie Psychopathen, die Aufgrund (entweder „auf Grund“ oder „aufgrund“) von fehlerhaften Informationsübertragungen zwischen ihren Synapsen sowieso über jede Schuld erhaben waren.
Entweder sie wussten nicht, dass das was sie taten falsch war (keine Kommata ) oder sie konnten es nicht kontrollieren.
X fragte sich, ob es mal jemanden gab, der einen anderen einfach nur um des Mordes Willen umgebracht hatte. Nicht weil er sich rächen wollte, weil er sauer war (die Register der Einzelmorde, die sie gefunden hatte, hatten fast nur Affektmorde und Totschläge beinhaltet) oder weil er einer Krankheit unterlag, (Komma, da Relativsatz) die sich in den Verzweigungen seines Hirns versteckte. Ob es jemanden gab, der jemanden umgebrachte, ohne ihn zu hassen oder zu lieben und das, obwohl er wusste, dass es falsch war, dass es nicht richtig war, dass es sein Leben lang Folgen haben würde.
X war äußerst erleichtert darüber, dass niemand ihre Gedanken lesen konnte. (? Warum kümmert es X auf einmal was andere von ihr denken? Ist für mich nicht ganz schlüssig…)
Ihre Frage nach dem “Ist es möglich einen Menschen ohne Grund einfach nur so umzubringen ohne sich hinterher schuldig zu fühlen?” fiel für sie unter den Katalog von Fragen, die fast jeder irgendwann einmal hatte, aber immer verwarf und erst recht nie drüber redete.
Die Frage war wie Vergewaltigungsfantasien oder die Frage: “Was würde der und der nun tun, wenn ich jetzt von der Brücke hüpfe?”.
Aber sie war nicht etwa froh, dass niemand von ihren Gedanken wusste, weil sie ihr peinlich waren. Ihr war es egal und sie sah die Frage als etwas an, das zu ihr gehörte, seit (s.o.) sie neun war.
Nein, (Komma) es wäre ihr unangenehm den Menschen um sie herum mit der Frage einen wunden Punkt zu liefern. (Warum? Ihr scheint es doch egal zu sein, was andere von ihr denken…)
Ein wunder Punkt wäre etwas, an dem sich die Menschen, die sonst nur Fragen stellen konnten, festhalten konnten um Hypothesen über ihr Wesen aufzustellen, die unter Umständen sogar zutreffen würden.
Nicht umsonst hüllte sie sich meist in eine Mauer aus Schweigen und ließ nur regelmäßig eine lustige oder schlaue Bemerkung ab.
Traurig oder sauer hatte ihre Klasse sie noch nie gesehen, denn dann hätten sie gewusst, was sie
verletzt hätte und damit wunde Punkte gefunden. Und gelacht hatte sie mit der Klasse schon über alles - auch über Dinge, die die Klasse gar nicht lustig fand.
Ihr schwarzer Humor und ihr Interesse für Mord und Totschlag waren ihr Markenzeichen geworden - aber das waren keine Aufhänger für Gerüchte, (Komma) die man ernst nehmen konnte und vor allen Dingen keine wunden Punkte, an denen die Menschen anfangen konnten tiefer in ihrem Inneren zu wühlen, als es ihr lieb war. X war der liebenswerte Freak.
Die Selbstbeherrschung von ihr (oder vielleicht besser: „ihre Selbstbeherrschung“) ging zwar weit - aber auch nur, weil sie es nie dazu hatte kommen lassen, dass jemand einen wirklich empfindlichen Punkt an ihrem Gemüt gefunden hatte.
Würde auch nur ein einziges mal ein solcher durchscheinen, wäre es innerhalb kürzerster Zeit passiert, dass alles, was X um sich herum aufgebaut hatte, einstürzen würde wie ein empfindliches Kartenhaus.
Eine Kettenreaktion, die ohne Pause, aus Lästereien und Gefühlsausbrüchen bestehend, ihr wirkliches Wesen freilegen würde. Nicht das sie selbst ihr wirkliches Wesen schlimm fand. Sie kannte es ja in und auswendig und fand sich selbst gar nicht so übel.
Aber die Umwelt würde sie nicht mögen, würde sie als Gefahr für die Gesellschaft ansehen und nur auf einen Fehltritt von ihrer Seite aus warten.

Da, auf einmal schallte das, für die einen wohltuende für X aber misstönende, Ringen (Ringen ist eine Sportart, wenn du also ausdrücken willst, dass die Schulglocke in einem Kampf mit sich selbst steht, okay, aber besser wäre: „Klingeln“, „Läuten“ oder vielleicht auch „Schrillen“) der Schulglocke durch die Flure. Nun hatte sie den roten Faden ihrer Gedanken verloren, der für sie zwar sehr einfach zu greifen aber schwer zu verfolgen war. Zu gerne verstrickte sie sich in anderen Fäden, verwickelte den einen Gedankengang mit dem nächsten und kam am Ende bei einer Antwort auf eine Frage an, welche sie sich vielleicht mal gestellte hatte, die aber nun nicht mehr relevant war.
Da X nur selten fachspezifische Bücher und Dinge auf dem Tisch liegen hatte, musste sie auch dieses Mal nur ihren Timer und das Buch über Serienmörder wegpacken.
Sie wand sich nach rechts. “Rike?”
“Ja?”, fragte Rike.
“Was haben wir jetzt?” X stand auf und lud sich den Rucksack über die Schulter. 6 kg krachten auf ihren Rücken hinab. Sie nörgelte im Inneren mit sich selbst (“Ich hätte doch den Liter Wasser wegtrinken sollen, dann wäre nun ein Kilo weniger im Rucksack…”), während Rike in den Stundenplan schaute und eine angewiderte Fratze zog.
“Bio-Chemie. Wir kriegen die Diffarbeit* (Warum muss es so speziell sein? Es könnte doch auch einfach eine Arbeit/ein Test/eine Klausur/eine Prüfung oder ähnliches sein, ich denke nicht, dass es der Geschichte besonders schaden würde…) zurück. Na das wird lustig. Was denkst du was du hast?”. (Punkt)
Um einem erneuten Redeschwall vorzubeugen rollte X mit den Augen und murmelte gelangweilt: “Irgendwas zwischen eins und sechs schätze ich mal. Ist aber nur eine vage (wagen = sich etwas trauen; vage = unbestimmt…) Vermutung”, drehte sich während dem Reden um und marschierte, Rike den Spruch noch verstehen lassend, zur Tür.
Bevor sie jedoch zum Chemieraum gehen konnte, wollte X noch auf Toilette. Sie mochte die Toilette nicht besonders. Das hatte weder mit dem harten Toilettenpapier noch mit dem erbärmlichen Gestank, den 500 Schülerinnen am Tag nun einmal hinterließen, zu tun, sondern lag eher an der Tatsache, dass sie immer die Einzige, neben den 5-Klässlerinnen, war, die es nicht für nötig hielt ihre Wimperntusche auszubessern und die Frisur zu richten.
X fand, dass ihre Haare genau richtig aus dem Kopf wuchsen, sie keine langen Wimpern brauchte und ihre männlichen Bekanntschaften gaben ihr darin auch die Bestätigung, (Komma) die ihr Ego brauchte.
Nach dem Erledigen des “Geschäftes” kam der schwierigste Teil der ganzen Geschichte - einen freien Platz an den besetzten Waschbecken zu finden.
“Tschuldigung, kann ich mal, ja? Nein, ich will mir nur die Hände waschen.”
Verachtungsvolle Seitenblicke, schnelle Bewegungen um die Schminke vor dem Freak in Sicherheit zu bringen, einstellen der Schminktätigkeit während des kuriosen Vorgangs - Händewaschen ohne folgende Maniküre!
X dachte bei sich, dass sie es doch für verständlich hielt, wenn diverse Mörder übertrieben falsch-hübsche (?) Mädchen für das Übel der Welt gehalten hatten. Die Mädels waren doch nicht älter als sie! Sich Make Up auf die Pickel zu klatschen war das Eine - das tat sie auch -, aber die Bauernmalerei, (Komma) die sie betrieben war doch eher von Nachteil. X fragte sich, ob sie sich bewusst waren, dass die Personen mit denen die Mädels am meisten zu tun hatten, sie auch ohne Schminke mögen sollten. Oder war ihnen das egal? Oder hatten sie niemanden, der sie zwangsläufig auch ohne Schminke sah, außer ihren Eltern? War ihnen egal, dass ihre anderen Bekanntschaften nur oberflächliche Spielereien waren? Menschen, (Komma) die sie nur in den seltensten Fällen in zwanzig Jahren noch beim Namen nennen konnten? Warum machten sie sich also dann so “hübsch”? Für den Lehrer?
Schließlich beschloss X, dass dieser Gedankenfaden einer von denen war, die man am besten gleich ganz tief und hinten im Gedankendschungel abschlug, da er, Unkrautähnlich, sich immer wieder in den Vordergrund drängend, bei jedem Besuch der Toilette den anderen Gedanken den Platz zum Existieren nahm, obwohl er vom Sinngehalt her einem Wurstbrot glich.(...)
so, dass sind alle Rechtschreib-/Grammatikfehler, die mir aufgefallen sind... was die Logik der Geschichte angeht ist es meiner Meinung nach noch zu früh, um etwas weiterhelfendes sagen zu können...
Mir erscheinen - wie im Text schon angemerkt - X' Gedanken um die "Anderen" nur etwas seltsam, da du sie eigentlich als Person eingeführt hattest, der es egal ist, was andere von ihr halten...
Ansonsten bin ich gespannt wie's weitergeht ...

Grüße, des~
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Alt 06.11.2006, 16:12   #7
Nachtschatten
 
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Hallo Natake,

deine Geschichte gefällt mir immer besser, vor allem die Schminkgirlies xD mir gehts genauso. Glücklicherweise ist irgendwann auf der Toilette ein Spiegel runtergefallen, da kann ich hjetzt immer Händewaschen
Ich finde es nicht unlogisch, dass sie darüber nachdenkt, bzw. sich darüber aufregt, dass die Mädchen sich schminken, es ist ihr ja nur egal was andere über sie denken ( auch wenn das vielleicht nicht vollkommen stimmen mag), aber ihr ist nicht egal wie die anderen denken. oder?

Liebe Grüße
Nachtschatten
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Alt 06.11.2006, 20:03   #8
Natake
 
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...hmm.. die Dame denkt im allgemeinen vieuchel nach - zu viel. Mehr sag ich mal nicht dazu. Sie ist eine Wildwuchdenkerin und merkt oft nicht worüber sie grade nachdenkt. Im nachhinein befindet sie ja den Gedanken über diese - für sie reichlich unwürdige- Mädchen ja als so Sinnfrei wie ein Wurstbrot und hört auf damit...
Natake ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.11.2006, 20:50   #9
Natake
 
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Ausgebesserte Version. Eigene Kommentare in fetter Schrift. Bitte um nochmaliges drüberlesen - dann kommt der nächste Teil.


Eileen erwischte sich selbst öfters dabei, dass sie ihrer Klassenkameradin zur Linken nur mit einem Ohr und so wenig Interesse zuhörte, dass ihre Aufmerksamkeit gerade so wirkte, als wäre sie größer als die Aufmerksamkeit, die Eileen dem Unterricht zuwendete. Allerdings war das auch nicht schwer, da ihre Aufmerksamkeit dem Unterricht gegenüber gleich Null war.
Ihre geheuchelte Aufmerksamkeit entsprang aber nicht etwa einer höflichen Ader, sondern eher dem Gefallen an dem deutlichen Unbehagen der Klassenkameradin, wenn die einseitige Konversation in peinliches Schweigen umschwang und Rike, die Kameradin, per Körpersprache geradezu darum bettelte, dass Eileen gehaltvollere Reaktionen als “mhh” oder “aha, interessant” von sich geben solle. Ihr Körper tat das, obwohl ihr Geist mit beständiger Sicherheit wusste, dass dies nicht geschehen würde, denn es war schon seit Anfang des Schuljahres so, dass Rike sprach und Eileen “mhh” sagte. Trotzdem redete Rike, in ihrem unheimlichen Verlangen, der Welt mitzuteilen, welche Nichtigkeiten sie bewegten immer weiter und weiter und hatte es schon vor langer Zeit aufgegeben ihre Sitznachbarin zu fragen, warum sie denn so schweigsam war.
Auf andere wirkten die beiden immer, wie die böse und die nette Freundin. Rike mochte da zustimmen. Eileen enthielt ihre Meinung den anderen - mochten die doch glauben was sie wollten.
Sie entschloss, dass sie sich genügend an dem Unbehagen “der Anderen” - wie sie sie im Kopf meist nannte- ergötzt hatte und schlug unter dem ehemalig weißen, nun mit primitiven, kleinen, pubertären
Zeichnungen vollgekritzelten Tisch ein Lexikon über Serienmörder auf.
Ihre Anfängliche Freude über das Buch hatte genau einen Tag gehalten und schon heute blätterte sie, durch den Inhalt der Seiten ähnlich gelangweilt wie durch Rikes leben, lustlos die Seiten durch. Auch in diesem Buch hatte sie keine “Sorte” Mörder gefunden, die denen, die sie suchte, auch nur im Mindesten glichen. Alle Mörder hatten auf die ein oder andere Art eine Erklärung für ihre Taten, die ausschlossen, dass sie zu 100% ihre schuldvollen Entscheidungen selbst getroffen hatten.
Sie waren Triebtäter, die sich selbst nicht in Schach halten konnten oder wollten. Sie waren multipel oder schizophren - auf jeden Fall nicht sie selbst, wenn sie die Tat begangen. Sie waren von Wahnvorstellungen oder Paranoia geplagt und hielten wahlweise Schwarze, Juden, Prostituierte, Indianer, hübsche Frauen oder auch Kinder für das Übel der Welt und den Grund für alles Böse und meinten es ja eigentlich nur gut. Und fast alle waren sie Psychopaten, die aufgrund von fehlerhaften Informationsübertragungen zwischen ihren Synapsen sowieso über jede Schuld erhaben waren.
Entweder sie wussten nicht, dass das was sie taten falsch war oder sie konnten es nicht Kontrollieren.
Eileen fragte sich, ob es mal jemanden gab, der einen anderen einfach nur um des Mordes Willen umgebracht hatte. Nicht weil er sich rächen wollte, weil er sauer war (die Register der Einzelmorde, die sie gefunden hatte, hatten fast nur Affektmorde und Totschläge beinhaltet) oder weil er einer Krankheit unterlag, die sich in den Verzweigungen seines Hirns versteckte. Ob es jemanden gab, der jemanden umbrachte ohne ihn zu hassen oder zu lieben und das, obwohl er wusste, dass es falsch war, dass es nicht richtig war, dass es sein Leben lang Folgen haben würde.
Eileen war äußerst erleichtert darüber, dass niemand ihre Gedanken lesen konnte. Anmerkung: Ihr ist es egal, was andere denken, solange es nicht an die Wahrheit rankommt. Solange die anderen denken, dass sie mit Rike befreundet ist, stört sie das nicht. Es hat nichts mit ihren Gedanken, ihrem Inneren, ihrem vermeindlich "wahrem Ich" zu tun. Wenn die Menschen aber ihre Gedanken lesen konnten oder auch nur erfahren würden, dass sie sich Gedanken über solche Dinge macht, dann könnten sie anfangen Spekulationen außerhalb von dem Sichtbaren Kreis ihrer Scheinbaren Person anzufangen und damit auf die ein oder anderen Eigenarten Eileens stossen, die sie lieber für sich behalten will -einfach weil es ihre eigenen sind. aber damit greife ich jetzt schon vor, und das wollte ich eig. nicht XD. so'n mist.
Ihre frage nach dem “Ist es möglich einen Menschen ohne Grund einfach nur so umzubringen ohne sich hinterher schuldig zu fühlen?” fiel für sie unter den Katalog von Fragen, die fast jeder irgendwann einmal hatte, aber immer verwarf und erst recht nie drüber redete.
Die Frage war wie Vergewaltigungsfantasien oder die Frage: “Was würde der und der nun tun, wenn ich jetzt von der Brücke hüpfe?”.
Aber sie war nicht etwa froh, dass niemand von ihren Gedanken wusste, weil sie ihr peinlich waren. Ihr war es egal und sie sah die Frage als etwas an, das zu ihr gehörte, seit sie 9 war.
Nein es wäre ihr unangenehm den Menschen um sie herum mit der Frage einen wunden Punkt zu liefern.
Ein wunder Punkt wäre etwas, an dem sich die Menschen, die sonst nur Fragen stellen konnten, festhalten konnten um Hypothesen über ihr Wesen aufzustellen, die unter Umständen sogar zutreffen würden!
Nicht umsonst hüllte sie sich meist in eine Mauer aus Schweigen und ließ nur regelmäßig eine lustige oder schlaue Bemerkung ab.
Traurig oder sauer hatte ihre Klasse sie noch nie gesehen, denn dann hätten die Anderen gewusst, was sie verletzt hätte und damit wunde Punkte gefunden. Und gelacht hatte sie mit der Klasse schon über alles - auch über Dinge, die die Klasse gar nicht lustig fand.
Ihr schwarzer Humor und ihr Interesse für Mord und Totschlag waren ihr Markenzeichen geworden - aber das waren keine Aufhänger für Gerüchte die man ernst nehmen konnte und vor allen Dingen keine wunden Punkte, an denen die Menschen anfangen konnten tiefer in ihrem Inneren zu wühlen, als es ihr lieb war. Eileen war der liebenswerte Freak.
Die Selbstbeherrschung von ihr ging zwar weit - aber auch nur, weil sie es nie dazu hatte kommen lassen, dass jemand einen wirklich empfindlichen Punkt an ihrem Gemüt gefunden hatte.
Würde auch nur ein einziges mal ein solcher durchscheinen, wäre es innerhalb kürzerster Zeit passiert, dass alles, was Eileen um sich herum aufgebaut hatte, einstürzen würde wie ein empfindliches Kartenhaus.
Eine Kettenreaktion, die ohne Pause, aus Lästereien und Gefühlsausbrüchen bestehend, ihr wirkliches Wesen freilegen würde. Nicht das sie selbst ihr wirkliches Wesen schlimm fand. Sie kannte es ja in und auswendig und fand sich selbst gar nicht so übel.
Aber die Umwelt würde sie nicht mögen, würde sie als Gefahr für die Gesellschaft ansehen und nur auf einen Fehltritt von ihrer Seite aus warten.

Da, auf einmal schallte das, für die einen wohltuende für Eileen aber misstönende, Läuten der Schulglocke durch die Flure. Nun hatte sie den roten Faden ihrer Gedanken verloren, der für sie zwar sehr einfach zu greifen aber schwer zu verfolgen war. Zu gerne verstrickte sie sich in anderen Fäden, verwickelte den einen Gedankengang mit dem nächsten und kam am Ende bei einer Antwort auf eine Frage an, welche sie sich vielleicht mal gestellte hatte, die aber nun nicht mehr relevant war.
Da Eileen nur selten fachspezifische Bücher und Dinge auf dem Tisch liegen hatte, musste sie auch dieses Mal nur ihren Timer und das Buch über Serienmörder wegpacken.
Sie wand sich nach rechts. “Rike?”
“Ja?”, fragte Rike.
“Was haben wir jetzt?” Eileen stand auf und lud sich den Rucksack über die Schulter. 6 kg krachten auf ihren Rücken hinab. Sie nörgelte im Inneren mit sich selbst (“Ich hätte doch den Liter Wasser wegtrinken sollen, dann wäre nun ein Kilo weniger im Rucksack…”), während Rike in den Stundenplan schaute und eine angewiderte Fratze zog.
“Bio-Chemie. Wir kriegen die Diffarbeit* (Warum muss es so speziell sein? Es könnte doch auch einfach eine Arbeit/ein Test/eine Klausur/eine Prüfung oder ähnliches sein, ich denke nicht, dass es der Geschichte besonders schaden würde… Kommt noch, kommt noch... ich schreibe kaum etwas so spezielles ohne damit noch etwas vorzuhaben...) zurück. Na das wird lustig. Was denkst du was du hast?”.
Um einem erneuten Redeschwall vorzubeugen rollte Eileen mit den Augen und murmelte gelangweilt: “Irgendwas zwischen eins und sechs schätze ich mal. Ist aber nur eine vage Vermutung”, drehte sich während dem Reden um und marschierte, Rike den Spruch noch verstehen lassend, zur Tür.
Bevor sie jedoch zum Chemieraum gehen konnte, wollte sie noch auf Toilette. Sie mochte die Toilette nicht besonders. Das hatte weder mit dem harten Toilettenpapier noch mit dem erbärmlichen Gestank, den 500 Schülerinnen am Tag nun einmal hinterließen, zu tun, sondern lag eher an der Tatsache, dass sie immer die Einzige, neben den 5-Klässlerinnen war, die es nicht für nötig hielt ihre Wimperntusche auszubessern und die Frisur zu richten.
Eileen fand, dass ihre Haare genau richtig aus dem Kopf wuchsen, sie keine langen Wimpern brauchte und ihre männlichen Bekanntschaften gaben ihr darin auch die Bestätigung, die ihr Ego brauchte.
Nach dem Erledigen des “Geschäftes” kam der schwierigste Teil der ganzen Geschichte - einen freien Platz an den besetzten Waschbecken zu finden.
“Tschuldigung, kann ich mal, ja? Nein, ich will mir nur die Hände waschen.”
Verachtungsvolle Seitenblicke, schnelle Bewegungen um die Schminke vor dem Freak in Sicherheit zu bringen, einstellen der Schminktätigkeit während des kuriosen Vorgangs - Händewaschen ohne folgende Maniküre!
Eileen dachte bei sich, dass sie es doch für verständlich hielt, wenn diverse Mörder übertrieben gekünstelt - hübsche Anspielung auf Prostituierte wegen der klischeemäßigen, dicken Schminke Mädchen für das Übel der Welt gehalten hatten. Die Mädels waren doch nicht älter als sie! Sich Make Up auf die Pickel zu klatschen war das Eine - das tat sie auch -, aber die Bauernmalerei, die sie betrieben war doch eher von Nachteil. Eileen fragte sich, ob sie sich bewusst waren, dass die Personen mit denen die Mädels am meisten zu tun hatten, sie auch ohne Schminke mögen sollten. Oder war ihnen das egal? Oder hatten sie niemanden, der sie zwangsläufig auch ohne Schminke sah, außer ihren Eltern? War ihnen egal, dass ihre anderen Bekanntschaften nur oberflächliche Spielereien waren? Menschen, die sie nur in den seltensten Fällen in zwanzig Jahren noch beim Namen nennen konnten? Warum machten sie sich also dann so “hübsch”? Für den Lehrer?
Schließlich beschloss sie, dass dieser Gedankenfaden einer von denen war, die man am besten gleich ganz tief und hinten im Gedankendschungel abschlug, da er, Unkrautähnlich, sich immer wieder in den Vordergrund drängend, bei jedem Besuch der Toilette den anderen Gedanken den Platz zum Existieren nahm, obwohl er vom Sinngehalt her einem Wurstbrot glich.(...)
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Alt 07.11.2006, 21:41   #10
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okay, sorry, hab's heute erst geschafft (hab's allerdings auch erst heute nachmittag gesehen *argh*)...
wenn du lust hast, könnte ich deine texte auch "beta"n bevor du sie veröffentlichst ... oder es bleibt einfach bei der offenen diskussion... wie auch immer, ich freue mich schon auf die fortsetzung (übrigens gefällt mir die ausgebesserte version besser... =) )

Zitat:
Eileen erwischte sich selbst öfters dabei, dass sie ihrer Klassenkameradin zur Linken nur mit einem Ohr und so wenig Interesse zuhörte, dass ihre Aufmerksamkeit gerade so wirkte, als wäre sie größer als die Aufmerksamkeit, die Eileen dem Unterricht zuwendete. Allerdings war das auch nicht schwer, da ihre Aufmerksamkeit dem Unterricht gegenüber gleich Null war.
Ihre geheuchelte Aufmerksamkeit entsprang aber nicht etwa einer höflichen Ader, sondern eher dem Gefallen an dem deutlichen Unbehagen der Klassenkameradin, wenn die einseitige Konversation in peinliches Schweigen umschwang und Rike, die Kameradin, per Körpersprache geradezu darum bettelte, dass Eileen gehaltvollere Reaktionen als “mhh” oder “aha, interessant” von sich geben solle. Ihr Körper tat das, obwohl ihr Geist mit beständiger Sicherheit wusste, dass dies nicht geschehen würde, denn es war schon seit Anfang des Schuljahres so, dass Rike sprach und Eileen “mhh” sagte. Trotzdem redete Rike (kein Komma) in ihrem unheimlichen Verlangen, der Welt mitzuteilen, welche Nichtigkeiten sie bewegten immer weiter und weiter und hatte es schon vor langer Zeit aufgegeben ihre Sitznachbarin zu fragen, warum sie denn so schweigsam war.
Auf andere wirkten die beiden immer (kein Komma) wie die böse und die nette Freundin. Rike mochte da zustimmen. Eileen enthielt ihre Meinung den anderen - mochten die doch glauben was sie wollten.
Sie entschloss, dass sie sich genügend an dem Unbehagen “der Anderen” - wie sie sie im Kopf meist nannte- ergötzt hatte und schlug unter dem ehemalig weißen, nun mit primitiven, kleinen, pubertären
Zeichnungen vollgekritzelten Tisch ein Lexikon über Serienmörder auf.
Ihre anfängliche Freude über das Buch hatte genau einen Tag gehalten und schon heute blätterte sie (kein Komma) durch den Inhalt der Seiten ähnlich gelangweilt wie durch Rikes Leben, lustlos die Seiten durch. (ich würde „lustlos die Seiten durch“ weglassen und „lustlos“ lieber weiter vorn im Satz einfügen, also vielleicht: „durch den Inhalt der Seiten ähnlich gelangweilt und lustlos…“) Auch in diesem Buch hatte sie keine “Sorte” Mörder gefunden, die denen, die sie suchte, auch nur im Mindesten glichen. Alle Mörder hatten auf die eine oder andere Art eine Erklärung für ihre Taten, die ausschlossen, dass sie zu 100% ihre schuldvollen Entscheidungen selbst getroffen hatten.
Sie waren Triebtäter, die sich selbst nicht in Schach halten konnten oder wollten. Sie waren multipel oder schizophren - auf jeden Fall nicht sie selbst, wenn sie die Tat begangen. Sie waren von Wahnvorstellungen oder Paranoia geplagt und hielten wahlweise Schwarze, Juden, Prostituierte, Indianer, hübsche Frauen oder auch Kinder für das Übel der Welt und den Grund für alles Böse und meinten es ja eigentlich nur gut. Und fast alle waren sie Psychopathen (wirklich *gg*), die aufgrund von fehlerhaften Informationsübertragungen zwischen ihren Synapsen sowieso über jede Schuld erhaben waren.
Entweder sie wussten nicht, dass das was sie taten falsch war oder sie konnten es nicht kontrollieren.
Eileen fragte sich, ob es mal jemanden gab (vielleicht besser: gegeben hatte), der einen anderen einfach nur um des Mordes Willen umgebracht hatte. Nicht weil er sich rächen wollte, weil er sauer war (die Register der Einzelmorde, die sie gefunden hatte, hatten fast nur Affektmorde und Totschläge beinhaltet) oder weil er einer Krankheit unterlag, die sich in den Verzweigungen seines Hirns versteckte. Ob es jemanden gab, der jemanden umbrachte ohne ihn zu hassen oder zu lieben und das, obwohl er wusste, dass es falsch war, dass es nicht richtig war, dass es sein Leben lang Folgen haben würde.
Eileen war äußerst erleichtert darüber, dass niemand ihre Gedanken lesen konnte. Anmerkung: Ihr ist es egal, was andere denken, solange es nicht an die Wahrheit rankommt. Solange die anderen denken, dass sie mit Rike befreundet ist, stört sie das nicht. Es hat nichts mit ihren Gedanken, ihrem Inneren, ihrem vermeindlich "wahrem Ich" zu tun. Wenn die Menschen aber ihre Gedanken lesen konnten oder auch nur erfahren würden, dass sie sich Gedanken über solche Dinge macht, dann könnten sie anfangen Spekulationen außerhalb von dem Sichtbaren Kreis ihrer Scheinbaren Person anzufangen und damit auf die ein oder anderen Eigenarten Eileens stossen, die sie lieber für sich behalten will -einfach weil es ihre eigenen sind. aber damit greife ich jetzt schon vor, und das wollte ich eig. nicht XD. so'n mist. -> (Wah , soll das jetzt „etwas davon“ mit im Text stehen oder gehört das jetzt nur zur Diskussion?)
Ihre Frage nach dem “Ist es möglich einen Menschen ohne Grund einfach nur so umzubringen ohne sich hinterher schuldig zu fühlen?” fiel für sie unter den Katalog von Fragen, die fast jeder irgendwann einmal hatte, aber immer verwarf und erst recht nie drüber redete.
Die Frage war wie Vergewaltigungsfantasien oder die Frage: “Was würde der und der nun tun, wenn ich jetzt von der Brücke hüpfe?”.
Aber sie war nicht etwa froh, dass niemand von ihren Gedanken wusste, weil sie ihr peinlich waren. Ihr war es egal und sie sah die Frage als etwas an, das zu ihr gehörte (kein Komma) seit sie 9 war.
Nein, (Komma) es wäre ihr unangenehm den Menschen um sie herum mit der Frage einen wunden Punkt zu liefern.
Ein wunder Punkt wäre etwas, an dem sich die Menschen, die sonst nur Fragen stellen konnten, festhalten konnten um Hypothesen über ihr Wesen aufzustellen, die unter Umständen sogar zutreffen würden!
Nicht umsonst hüllte sie sich meist in eine Mauer aus Schweigen und ließ nur regelmäßig eine lustige oder schlaue Bemerkung ab.
Traurig oder sauer hatte ihre Klasse sie noch nie gesehen, denn dann hätten die Anderen gewusst, was sie verletzt hätte und damit wunde Punkte gefunden. Und gelacht hatte sie mit der Klasse schon über alles - auch über Dinge, die die Klasse gar nicht lustig fand.
Ihr schwarzer Humor und ihr Interesse für Mord und Totschlag waren ihr Markenzeichen geworden - aber das waren keine Aufhänger für Gerüchte, (Komma) die man ernst nehmen konnte und vor allen Dingen keine wunden Punkte, an denen die Menschen anfangen konnten tiefer in ihrem Inneren zu wühlen (kein Komma) als es ihr lieb war. Eileen war der liebenswerte Freak.
Die Selbstbeherrschung von ihr ging zwar weit - aber auch nur, weil sie es nie dazu hatte kommen lassen, dass jemand einen wirklich empfindlichen Punkt an ihrem Gemüt gefunden hatte.
Würde auch nur ein einziges Mal ein solcher durchscheinen, wäre es innerhalb kürzerster Zeit passiert, dass alles, was Eileen um sich herum aufgebaut hatte, einstürzen würde wie ein empfindliches Kartenhaus.
Eine Kettenreaktion, die ohne Pause (kein Komma) aus Lästereien und Gefühlsausbrüchen bestehend, ihr wirkliches Wesen freilegen würde. Nicht das sie selbst ihr wirkliches Wesen schlimm fand. Sie kannte es ja in und auswendig und fand sich selbst gar nicht so übel.
Aber die Umwelt würde sie nicht mögen, würde sie als Gefahr für die Gesellschaft ansehen und nur auf einen Fehltritt von ihrer Seite aus warten.

Da, auf einmal schallte das, für die einen wohltuende für Eileen aber misstönende, Läuten der Schulglocke durch die Flure. Nun hatte sie den roten Faden ihrer Gedanken verloren, der für sie zwar sehr einfach zu greifen aber schwer zu verfolgen war. Zu gerne verstrickte sie sich in anderen Fäden, verwickelte den einen Gedankengang mit dem nächsten und kam am Ende bei einer Antwort auf eine Frage an, welche sie sich vielleicht mal gestellte hatte, die aber nun nicht mehr relevant war.
Da Eileen nur selten fachspezifische Bücher und Dinge auf dem Tisch liegen hatte, musste sie auch dieses Mal nur ihren Timer und das Buch über Serienmörder wegpacken.
Sie wand sich nach rechts. “Rike?”
“Ja?”, fragte Rike.
“Was haben wir jetzt?” Eileen stand auf und lud sich den Rucksack über die Schulter. 6 kg krachten auf ihren Rücken hinab. Sie nörgelte im Inneren mit sich selbst (“Ich hätte doch den Liter Wasser wegtrinken sollen, dann wäre nun ein Kilo weniger im Rucksack…”), während Rike in den Stundenplan schaute und eine angewiderte Fratze zog.
“Bio-Chemie. Wir kriegen die Diffarbeit* (Warum muss es so speziell sein? Es könnte doch auch einfach eine Arbeit/ein Test/eine Klausur/eine Prüfung oder ähnliches sein, ich denke nicht, dass es der Geschichte besonders schaden würde… Kommt noch, kommt noch... ich schreibe kaum etwas so spezielles ohne damit noch etwas vorzuhaben... na gut, dann warte ich ab , frage mich aber immer noch, „Arbeit“ etwas am Inhalt ändern würde…) zurück. Na das wird lustig. Was denkst du was du hast?”.
Um einem erneuten Redeschwall vorzubeugen rollte Eileen mit den Augen und murmelte gelangweilt: “Irgendwas zwischen eins und sechs schätze ich mal. Ist aber nur eine vage Vermutung”, drehte sich während dem Reden um und marschierte, Rike den Spruch noch verstehen lassend, zur Tür.
Bevor sie jedoch zum Chemieraum gehen konnte, wollte sie noch auf Toilette. Sie mochte die Toilette nicht besonders. Das hatte weder mit dem harten Toilettenpapier noch mit dem erbärmlichen Gestank, den 500 Schülerinnen am Tag nun einmal hinterließen, zu tun, sondern lag eher an der Tatsache, dass sie immer die Einzige, neben den 5-Klässlerinnen war, die es nicht für nötig hielt ihre Wimperntusche auszubessern und die Frisur zu richten.
Eileen fand, dass ihre Haare genau richtig aus dem Kopf wuchsen, sie keine langen Wimpern brauchte und ihre männlichen Bekanntschaften gaben ihr darin auch die Bestätigung, die ihr Ego brauchte.
Nach dem Erledigen des “Geschäftes” kam der schwierigste Teil der ganzen Geschichte - einen freien Platz an den besetzten Waschbecken zu finden.
“Tschuldigung, kann ich mal, ja? Nein, ich will mir nur die Hände waschen.”
Verachtungsvolle Seitenblicke, schnelle Bewegungen um die Schminke vor dem Freak in Sicherheit zu bringen, einstellen der Schminktätigkeit während des kuriosen Vorgangs - Händewaschen ohne folgende Maniküre!
Eileen dachte bei sich, dass sie es doch für verständlich hielt, wenn diverse Mörder übertrieben gekünstelt - hübsche (Anspielung auf Prostituierte wegen der klischeemäßigen, dicken Schminke… -> war mir klar, war aber vorher sprachlich nicht wirklich schön, jetzt gefällt es zumindest mir besser =)) Mädchen für das Übel der Welt gehalten hatten. Die Mädels waren doch nicht älter als sie! Sich Make Up auf die Pickel zu klatschen war das Eine - das tat sie auch -, aber die Bauernmalerei, die sie betrieben war doch eher von Nachteil. Eileen fragte sich, ob sie sich bewusst waren, dass die Personen mit denen die Mädels am meisten zu tun hatten, sie auch ohne Schminke mögen sollten. Oder war ihnen das egal? Oder hatten sie niemanden, der sie zwangsläufig auch ohne Schminke sah, außer ihren Eltern? War ihnen egal, dass ihre anderen Bekanntschaften nur oberflächliche Spielereien waren? Menschen, die sie nur in den seltensten Fällen in zwanzig Jahren noch beim Namen nennen konnten? Warum machten sie sich also dann so “hübsch”? Für den Lehrer?
Schließlich beschloss sie, dass dieser Gedankenfaden einer von denen war, die man am besten gleich ganz tief und hinten im Gedankendschungel abschlug, da er, unkrautähnlich, sich immer wieder in den Vordergrund drängend, bei jedem Besuch der Toilette den anderen Gedanken den Platz zum Existieren nahm, obwohl er vom Sinngehalt her einem Wurstbrot glich.(...)
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Alt 09.11.2006, 16:34   #11
Natake
 
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Noch einmal berichtigt, ohne Kommentare und nach dem Strich der neue Teil. Danke für jedes Kommentar. Ihr seid mir eine große Hilfe. =)

Eileen erwischte sich selbst öfters dabei, dass sie ihrer Klassenkameradin zur Linken nur mit einem Ohr und so wenig Interesse zuhörte, dass ihre Aufmerksamkeit gerade so wirkte, als wäre sie größer als die Aufmerksamkeit, die Eileen dem Unterricht zuwendete. Allerdings war das auch nicht schwer, da ihre Aufmerksamkeit dem Unterricht gegenüber gleich Null war.
Ihre geheuchelte Aufmerksamkeit entsprang aber nicht etwa einer höflichen Ader, sondern eher dem Gefallen an dem deutlichen Unbehagen der Klassenkameradin, wenn die einseitige Konversation in peinliches Schweigen umschwang und Rike, die Kameradin, per Körpersprache geradezu darum bettelte, dass Eileen gehaltvollere Reaktionen als “mhh” oder “aha, interessant” von sich geben solle. Ihr Körper tat das, obwohl ihr Geist mit beständiger Sicherheit wusste, dass dies nicht geschehen würde, denn es war schon seit Anfang des Schuljahres so, dass Rike sprach und Eileen “mhh” sagte. Trotzdem redete Rike in ihrem unheimlichen Verlangen, der Welt mitzuteilen, welche Nichtigkeiten sie bewegten immer weiter und weiter und hatte es schon vor langer Zeit aufgegeben ihre Sitznachbarin zu fragen, warum sie denn so schweigsam war.
Auf andere wirkten die beiden immer wie die böse und die nette Freundin. Rike mochte da zustimmen. Eileen enthielt ihre Meinung den anderen - mochten die doch glauben was sie wollten.
Sie entschloss, dass sie sich genügend an dem Unbehagen “der Anderen” - wie sie sie im Kopf meist nannte- ergötzt hatte und schlug unter dem ehemalig weißen, nun mit primitiven, kleinen, pubertären
Zeichnungen vollgekritzelten Tisch ein Lexikon über Serienmörder auf.
Ihre anfängliche Freude über das Buch hatte genau einen Tag gehalten und schon heute blätterte sie gelangweilt und lustlos durch die Seiten. Auch in diesem Buch hatte sie keine “Sorte” Mörder gefunden, die denen, die sie suchte, auch nur im Mindesten glichen. Alle Mörder hatten auf die eine oder andere Art eine Erklärung für ihre Taten, die ausschlossen, dass sie zu 100% ihre schuldvollen Entscheidungen selbst getroffen hatten.
Sie waren Triebtäter, die sich selbst nicht in Schach halten konnten oder wollten. Sie waren multipel oder schizophren - auf jeden Fall nicht sie selbst, wenn sie die Tat begangen. Sie waren von Wahnvorstellungen oder Paranoia geplagt und hielten wahlweise Schwarze, Juden, Prostituierte, Indianer, hübsche Frauen oder auch Kinder für das Übel der Welt und den Grund für alles Böse und meinten es ja eigentlich nur gut. Und fast alle waren sie Psychopathen die aufgrund von fehlerhaften Informationsübertragungen zwischen ihren Synapsen sowieso über jede Schuld erhaben waren.
Entweder sie wussten nicht, dass das was sie taten falsch war oder sie konnten es nicht kontrollieren.
Eileen fragte sich, ob es mal jemanden gegeben hatte, der einen anderen einfach nur um des Mordes Willen umgebracht hatte. Nicht weil er sich rächen wollte, weil er sauer war (die Register der Einzelmorde, die sie gefunden hatte, hatten fast nur Affektmorde und Totschläge beinhaltet) oder weil er einer Krankheit unterlag, die sich in den Verzweigungen seines Hirns versteckte. Ob es jemanden gegeben hatte, der jemanden umbrachte ohne ihn zu hassen oder zu lieben und das, obwohl er wusste, dass es falsch war, dass es nicht richtig war, dass es sein Leben lang Folgen haben würde.
Eileen war äußerst erleichtert darüber, dass niemand ihre Gedanken lesen konnte.
Ihre Frage nach dem “Ist es möglich einen Menschen ohne Grund einfach nur so umzubringen ohne sich hinterher schuldig zu fühlen?” fiel für sie unter den Katalog von Fragen, die fast jeder irgendwann einmal hatte, aber immer verwarf und erst recht nie drüber redete.
Die Frage war wie Vergewaltigungsfantasien oder die Frage: “Was würde der und der nun tun, wenn ich jetzt von der Brücke hüpfe?”.
Aber sie war nicht etwa froh, dass niemand von ihren Gedanken wusste, weil sie ihr peinlich waren. Ihr war es egal und sie sah die Frage als etwas an, das zu ihr gehörte seit sie 9 war.
Nein, es wäre ihr unangenehm den Menschen um sie herum mit der Frage einen wunden Punkt zu liefern.
Ein wunder Punkt wäre etwas, an dem sich die Menschen, die sonst nur Fragen stellen konnten, festhalten konnten um Hypothesen über ihr Wesen aufzustellen, die unter Umständen sogar zutreffen würden!
Nicht umsonst hüllte sie sich meist in eine Mauer aus Schweigen und ließ nur regelmäßig eine lustige oder schlaue Bemerkung ab.
Traurig oder sauer hatte ihre Klasse sie noch nie gesehen, denn dann hätten die Anderen gewusst, was sie verletzt hätte und damit wunde Punkte gefunden. Und gelacht hatte sie mit der Klasse schon über alles - auch über Dinge, die die Klasse gar nicht lustig fand.
Ihr schwarzer Humor und ihr Interesse für Mord und Totschlag waren ihr Markenzeichen geworden - aber das waren keine Aufhänger für Gerüchte, die man ernst nehmen konnte und vor allen Dingen keine wunden Punkte, an denen die Menschen anfangen konnten tiefer in ihrem Inneren zu wühlen als es ihr lieb war. Eileen war der liebenswerte Freak.
Die Selbstbeherrschung von ihr ging zwar weit - aber auch nur, weil sie es nie dazu hatte kommen lassen, dass jemand einen wirklich empfindlichen Punkt an ihrem Gemüt gefunden hatte.
Würde auch nur ein einziges Mal ein solcher durchscheinen, wäre es innerhalb kürzerster Zeit passiert, dass alles, was Eileen um sich herum aufgebaut hatte, einstürzen würde wie ein empfindliches Kartenhaus.
Eine Kettenreaktion, die ohne Pause aus Lästereien und Gefühlsausbrüchen bestehend, ihr wirkliches Wesen freilegen würde. Nicht das sie selbst ihr wirkliches Wesen schlimm fand. Sie kannte es ja in und auswendig und fand sich selbst gar nicht so übel.
Aber die Umwelt würde sie nicht mögen, würde sie als Gefahr für die Gesellschaft ansehen und nur auf einen Fehltritt von ihrer Seite aus warten.

Da, auf einmal schallte das, für die einen wohltuende für Eileen aber misstönende, Läuten der Schulglocke durch die Flure. Nun hatte sie den roten Faden ihrer Gedanken verloren, der für sie zwar sehr einfach zu greifen aber schwer zu verfolgen war. Zu gerne verstrickte sie sich in anderen Fäden, verwickelte den einen Gedankengang mit dem nächsten und kam am Ende bei einer Antwort auf eine Frage an, welche sie sich vielleicht mal gestellte hatte, die aber nun nicht mehr relevant war.
Da Eileen nur selten fachspezifische Bücher und Dinge auf dem Tisch liegen hatte, musste sie auch dieses Mal nur ihren Timer und das Buch über Serienmörder wegpacken.
Sie wand sich nach rechts. “Rike?”
“Ja?”, fragte Rike.
“Was haben wir jetzt?” Eileen stand auf und lud sich den Rucksack über die Schulter. 6 kg krachten auf ihren Rücken hinab. Sie nörgelte im Inneren mit sich selbst (“Ich hätte doch den Liter Wasser wegtrinken sollen, dann wäre nun ein Kilo weniger im Rucksack…”), während Rike in den Stundenplan schaute und eine angewiderte Fratze zog.
“Bio-Chemie. Wir kriegen die Diffarbeit zurück. Na das wird lustig. Was denkst du was du hast?”.
Um einem erneuten Redeschwall vorzubeugen rollte Eileen mit den Augen und murmelte gelangweilt: “Irgendwas zwischen eins und sechs schätze ich mal. Ist aber nur eine vage Vermutung”, drehte sich während dem Reden um und marschierte, Rike den Spruch noch verstehen lassend, zur Tür.
Bevor sie jedoch zum Chemieraum gehen konnte, wollte sie noch auf Toilette. Sie mochte die Toilette nicht besonders. Das hatte weder mit dem harten Toilettenpapier noch mit dem erbärmlichen Gestank, den 500 Schülerinnen am Tag nun einmal hinterließen, zu tun, sondern lag eher an der Tatsache, dass sie immer die Einzige, neben den 5-Klässlerinnen war, die es nicht für nötig hielt ihre Wimperntusche auszubessern und die Frisur zu richten.
Eileen fand, dass ihre Haare genau richtig aus dem Kopf wuchsen, sie keine langen Wimpern brauchte und ihre männlichen Bekanntschaften gaben ihr darin auch die Bestätigung, die ihr Ego brauchte.
Nach dem Erledigen des “Geschäftes” kam der schwierigste Teil der ganzen Geschichte - einen freien Platz an den besetzten Waschbecken zu finden.
“Tschuldigung, kann ich mal, ja? Nein, ich will mir nur die Hände waschen.”
Verachtungsvolle Seitenblicke, schnelle Bewegungen um die Schminke vor dem Freak in Sicherheit zu bringen, einstellen der Schminktätigkeit während des kuriosen Vorgangs - Händewaschen ohne folgende Maniküre!
Eileen dachte bei sich, dass sie es doch für verständlich hielt, wenn diverse Mörder übertrieben gekünstelt - hübsche Mädchen für das Übel der Welt gehalten hatten. Die Mädels waren doch nicht älter als sie! Sich Make Up auf die Pickel zu klatschen war das Eine - das tat sie auch -, aber die Bauernmalerei, die sie betrieben war doch eher von Nachteil. Eileen fragte sich, ob sie sich bewusst waren, dass die Personen mit denen die Mädels am meisten zu tun hatten, sie auch ohne Schminke mögen sollten. Oder war ihnen das egal? Oder hatten sie niemanden, der sie zwangsläufig auch ohne Schminke sah, außer ihren Eltern? War ihnen egal, dass ihre anderen Bekanntschaften nur oberflächliche Spielereien waren? Menschen, die sie nur in den seltensten Fällen in zwanzig Jahren noch beim Namen nennen konnten? Warum machten sie sich also dann so “hübsch”? Für den Lehrer?
Schließlich beschloss sie, dass dieser Gedankenfaden einer von denen war, die man am besten gleich ganz tief und hinten im Gedankendschungel abschlug, da er, unkrautähnlich, sich immer wieder in den Vordergrund drängend, bei jedem Besuch der Toilette den anderen Gedanken den Platz zum Existieren nahm, obwohl er vom Sinngehalt her einem Wurstbrot glich.
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Nachdem sie den Gedankenfaden (mal wieder) sinnbildlich im Waschbecken mit den Seifenresten hinuntergespült hatte, wuchtete sie wieder die Tasche auf ihre Rückseite und ging zum Chemiesaal.
Sie war zu spät und das wusste sie auch. Aber Eileen wusste genau so gut, dass sie keinen Ärger bekommen würde. Sie kam kontinuierlich zu spät und die Lehrerin hatte es aufgegeben, sie zu ermahnen.
Eileen hatte am Anfang der Differenzierungskurse, im übrigen Bio-Chemie, ihre helle Freude daran gehabt, die Lehrerin in der Grauzone zwischen pünktlich und zu spät hängen zu lassen. Sie kam immer innerhalb der einen Minute nach dem Klingeln, in der es zu früh war und ist, jemanden mit einer Ermahnung in das Klassenbuch zu bestrafen, aber schon so spät, dass es den gerade beginnenden Unterricht zu stören vermochte. (>>Kann mir hier in dem Satz mal eben jemand mit den Tempi helfen? Irgendwie mag ich den Satz in seiner Konstellation, aber das mit den Zeiten verwirrt mich... )= <<)
Eine ganze Zeit lange hatte sie sogar genau auf die Uhr geschaut, sich hinter einer Ecke versteckt und vor der Tür gewartet, bis die Schüler die Lehrerin begrüßt und sich gesetzt hatten. Und dann, wenn das Klatschen von Heften und Büchern auf die Bänke ungefähr 30 Sekunden vorbei gewesen war, hatte sie gegen die Tür geklopft und war jedes mal mit einem zuckersüssen Lächeln in den Raum spaziert.
Die Wut der Lehrerin liess sie kalt, ihre Kommentare zu Eileens angeblicher Unfähigkeit und ihre Drohung ("Du wirst schon sehen was du davon hast!") bestrafte sie mit einer unumweichlichen Eins auf dem Zeugnis.
Eileen sass mit Rike und einem anderen Mädchen in einer Bankreihe. Das andere Mädchen hiess Christin und war vor zwei Tagen siebzehn geworden. Trotz der Tatsache, dass sie zwei Jahre älter als die meisten ihrer Klassenkameradinnen war, schien es sie nicht zu stören, dass ihr Nivau auf dem eines Vorschulkindes lag.
Eileen hasste es mit ihr in einer Gruppe arbeiten zu müssen. Sie konnte kein Reagenzglas richtig halten und ihre ständigen Fragen nach der Funktionsweise von der einen oder anderen Formel lenkte Rike ab. Rike war in Bio-Chemie eine bedauernswerte Niete.
Sie musste sich anstrengen und das tat sie auch nach Kräften, das wusste Eileen. Und auch wenn sie für Rike nicht mehr empfand als für die Mäuse, die sie an ihre Schlange verfütterte, tat es ihr darum ehrlich Leid.
Eileen tat es immer Leid, wenn sich Menschen bemühen wollten und es durch das Einwirken anderer Zerstört wurde.
Rike war bleich und zitterte an den Händen leicht. Ihr blondes Haar wackelte stark durch das Zittern und das leichte, veranlagte Doppelkinn wuchs, während sich ihr Blick langsam an den Boden heftete.
Sie hatte ehrliche Angst, Eileen konnte es beinahe riechen.
Sie streichelte ihr über den Rücken und zwinkerte ihr ein "Wird schon nicht so schlimm werden!" zu, obwohl es erstunken und erlogen war.
Rikes Fünf minus leuchtete quasi zwischen den Heften hervor und Eileen meinte, dass Rike sie wahrscheinlich hämisch lachen hörte.
Rike sagte oft, sie hörte ihre Fünfen lachen - es war ihr Lieblingsspruch.
Eileen wusste nicht, ob sie es ernst meinte, aber wenn, dann litt Rike an Wahnvorstellungen - und die Vorstellung das ihre Sitznachbarin an Wahnvorstellungen litt war amüsant. Also behielt es sich für sich im Hinterkopf und malte sich aus wie Rike ihre Fünf aus den Stapel an schwarzen Heften lachen hörte.
Ihre eigene Note war wie immer äußerst Schweigsam. Und da die Hefte nach Absteigenden Noten geordnet waren, bekam Eileen ihr Heft als Erstes und Rike ihres als Letztes.
"Oh Nein!", schluchzte sie bereits als nur noch drei Hefte abzugeben waren.
Als es nur noch zwei waren, lief bereits eine dicke Träne an ihrer Wange hinunter und Christin nahm scheinheilig ihre Hand, um sie zu drücken.
Die dick blau umrandeten Augen schauten Mitleidig Rike an, aber Eileen war sich sicher in ihren tiefen die reinste Schadenfreude tanzen zu sehen.
Als Rike ihr Heft dann bekam und aufschlug, starrte sie nur einen Moment hinein, stand mit zitternden Lippen auf und ging langsam hinaus.
Eileen blickte wieder in ihr eigenes Heft und holte einen Block aus der Tasche.
"Boah, alte! Willst der nich nachgehen? Ihr seids doch Freundinnen!", zeterte Christin los und wollte schon aufstehen um selbst nach Rike zu sehen.
"Murphys Gesetzt." , sagte Eileen.
"Hä?"
"Sie hatte gelernt, aber das falsche. Hätte sie was anderes gelernt wäre wohl das drangekommen, was sie dann nicht gelernt hätte. Das ist Murphys Gesetzt und die arme wird von ihm verfolgt. Ich hab sie schon nach der Arbeit getröstet und ich werde sie trösten, wenn sie das Heft ihren Eltern gezeigt hat. Aber jetzt gerade bin ich damit beschäftigt ihr die Richtigen Lösungen der Formeln aufzuschreiben, damit sie bei der Berichtung weiß, was sie machen muss. Tröste du sie doch. Immerhin bist du ja öfters dran Schuld wenn sie es nicht mitbekommt, wie wir eine Formel herleitet."
Christin starrte sie an.
Eileen blickte auf und zog eine Augenbraue hoch. Der ganze Kurs starrte die beiden an, denn es war für die anderen anscheinend immer interessant zuzusehen, wie Eileen mit Provokationen umzugehen vermochte - schliesslich warteten alle heimlich auf ein einen Gefühlsausbruch.
Christins langen Finger hatten sich zu einer geballten Faust geformt. Aber sie zitterte und ihr Augenlid zuckte leicht. Dann drehte sie auf dem Pfennigabsatz um und stürmte nach draussen.
Eileen lachte in sich hinein.
Murphys Gesetze - Eileen liebte sie. Sie erklärten einfach alles und liessen jede missliche Situation etwas harmloser erscheinen - immerhin war man mit den Gesetzen nie selbst an etwas schuld.
Es war immer das unumstössliche Gesetzt, dass das Glück nur selten auf der eigenen Seite war und das Schicksal immer alles zur falschen Zeit am falschen Ort geschehen liess.
Niemand öffnete jemand die Zimmertür - nur wenn man gerade nackt war.
Nie wurde das Wasser in der Dusche kalt - nur im Winter.
Nie hatte der Arzt Urlaub - nur wenn man selbst gerade Krank wurde.
Eileen wusste, dass dies alles nur Einbildung war. Der Arzt war oft genug da wenn man Krank war und meistens funktionierte die Dusche im Winter und fiel nicht öfters aus, als im Sommer. Aber trotzdem wendete sie die Gesetze oft und gerne an um sich zu beruhigen.
Eileen war da so wie so nicht mit sich selbst im Reinen. Sie konnte sich nicht Entscheiden ob es nun so etwas wie Schicksal gab. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass alles Zufällig geschieht und sie konnte sich nicht vorstellen, dass es eine bewusste, höhere Macht gab, die alles lenkte.
Mit ihrem Interesse für Biologie und Chemie überlegte sie oft, ob die Evulotion so etwas wie ein Endziel hatte. Irgendein Wesen, welches den Sinn der momentanen Entwicklung erschliessen und sich selbst als eben diesen Sinn erkennen würde, ohne dabei infolge von unermesslicher Selbstüberschätzung falsch zu liegen.
Sie wusste mit unbegründeter Sicherheit, dass der Mensch oder zumindest Menschen wie Christin, nicht das Endziel der Evulotion sein konnten.
Wie konnte denn der Sinn und das Ende und somit das Ziel aller Entwicklung ein Wesen sein, dass sich krankhaft selbst zerstörte. Ein Wesen, dass zwar in der Lage war die kleinsten Teile der Umwelt zu erforschen, in der Lage war Gefühle zu Hormonen und Magnetismus zu Atomanziehung zu machen´- aber nicht in der Lage sich selbst vor den eigenen Machenschaften zu bewahren.
Ein Wesen, was mit der Kürzesten Existensspanne die meiste Zerstörung angerichtet hatte.
Eileen fragte sich infolge dieser überlegung auch oft ob es doch so war, dass das Ziel genau so aussah wie der Mensch heute. Dass es wirklich eine höhere Macht war, die alles Erschaffen hatte - aber doch alles dem Menschen selbst überlassen war, was er tat. Und die höhere Macht sich über die Selbstzerstörung ihrer Erfindung ins Fäustchen lachte und ihren Sadismus an der Kreation Erde auslebte. (>> Deswegen Diffarbeit. Um auf diese "höhere Macht frage" zu kommen <<)

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Natake ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.11.2006, 18:49   #12
Struppigel
 
Dabei seit: 05/2006
Beiträge: 1.007

Im Krümelkacken bin ich super
Insgesamt gefällt mir das ganz gut. Hat recht viele verbesserungswürdige Stellen, aber die Sprache passt zur Hauptfigur, der Inhalt ist spannend, obwohl er sehr viele philosophische Überlegungen anstellt und es ist auch einigermaßen witzig.


ihrem unheimlichen Verlangen, der Welt mitzuteilen, welche Nichtigkeiten sie bewegten Komma immer weiter und weiter
...
einfach nur um des Mordes Willen Ich denke das heißt, des Mordens Willen, sonst wäre es für mein Verständnis der Wille des Mordes umgebracht hatte. Nicht Komma weil er sich rächen wollte, weil er sauer war (die Register der Einzelmorde, die sie gefunden hatte, hatten fast nur Affektmorde und Totschläge beinhaltet) Zweimal hatte klingt doof. Schreib lieber "gefunden hatte, beinhalteten fast nur..."
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“Ist es möglich einen Menschen ohne Grund einfach nur so umzubringen ohne sich hinterher schuldig zu fühlen?” Komma fiel für sie
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und erst recht nie drüber redete. "darüber" sonst ist es Umgangssprache
Die Frage war wie Vergewaltigungsfantasien oder die Frage: “Was würde der und der nun tun, wenn ich jetzt von der Brücke hüpfe?”. Dieser Satz klingt nicht gut, eher wie Kindersprache. Ich würde einmal das doppelte "Frage" vermeiden. Zweitens klingt das "wie Vergewaltigungsfantasien" auch nicht so. Eher "wie eine Vergewaltigungsfantasie" oder noch besser "wie das Fantasieren einer Vergewaltigung"
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Aber sie war nicht etwa froh, dass niemand von ihren Gedanken wusste, weil sie ihr peinlich waren. Ihr war es egal und sie sah die Frage als etwas an, das zu ihr gehörte seit sie 9 war. Du hattest vorher geschrieben "Eileen war äußerst erleichtert darüber, dass niemand ihre Gedanken lesen konnte. " - das ist ein Widerspruch. Neun schreibt man aus.
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die sonst nur Fragen stellen konnten, festhalten konnten Das sind zu viele "konnten"
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meist in eine Mauer aus Schweigen und ließ nur regelmäßig eine lustige oder schlaue Bemerkung ab. nur regelmäßig? Regelmäßig klingt nicht nach wenig. Also wenn, dann "ab und zu"
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Traurig oder sauer hatte ihre Klasse sie noch nie gesehen, denn dann hätten die Anderen gewusst, was sie verletzt hätte und damit wunde Punkte gefunden. Hatte, hätte, hätte... und es heißt "die anderen"
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Ihr schwarzer Humor und ihr Interesse für Mord und Totschlag waren ihr Markenzeichen geworden - aber das waren keine Aufhänger für Gerüchte, die man ernst nehmen konnte und vor allen Dingen keine wunden Punkte, an denen die Menschen anfangen konnten tiefer in ihrem Inneren zu wühlen Komma als es ihr lieb war. Eileen war waren, waren, war, war...
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In der Folge lese ich neben den zu oft verwendeten Hilfsverben auch sehr häufig "würde" Vermeide das, indem Du nicht schreibst "Er würde kommen", sondern "er käme" usw. Die Hilfsverben werde ich in Folge auch nicht mehr erwähnen.
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Nicht das sie selbst ihr wirkliches Wesen schlimm fand. Nicht, dass
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als Gefahr für die Gesellschaft ansehen und nur auf einen Fehltritt von ihrer Seite aus warten.
Nein, sie würden doch nicht bei ihr stehen, um auf einen Fehltritt zu warten, sondern sie warten auf einen Fehltritt von ihrer Seite (ohne aus)
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das, für die einen wohltuende für Eileen aber misstönende, Läuten der Schulglocke durch die Flure. Kommas weg! Das für mich schöne Lächeln - da machst Du auch kein Komma, oder?
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“Was haben wir jetzt?” Eileen stand auf und lud sich den Rucksack über die Schulter. 6 kg krachten auf ihren Rücken hinab. "den Rucksack über etwas laden" gibt es nicht. Es gibt "über die Schulter schmeißen" oder "auf die Schulter laden.". "Krachten auf den Rücken"? Nein, Krachen ist das falsche Geräuschwort. Krachen ist lauter und es klingt scheppernd - so wie der Laut des Wortes auch.
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Um einem erneuten Redeschwall vorzubeugen Komma rollte Eileen mit den Augen und murmelte gelangweilt: “Irgendwas zwischen eins und sechs schätze ich mal. Ist aber nur eine vage Vermutung”, drehte sich während dem Reden um und marschierte, "während" erfordert den Genitiv, nicht den Dativ. "während des Redens" oder besser "während sie redete"
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5-Klässlerinnen Fünftklässlerinnen, du schreibst hier Fünf-Klässlerinnen - das sind bestimmt nicht nur fünf. Davon abgesehen sollte man Zahlen in einer Geschichte sowieso ausschreiben. Das hier ist ja kein Matheheft.
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Sich Make Up auf die Pickel zu klatschen war das Eine das eine - das tat sie auch -, aber die Bauernmalerei, die sie betrieben Komma war doch eher von Nachteil. Eileen fragte sich, ob sie sich bewusst waren, dass die Personen Komma mit denen die Mädels am meisten zu tun hatten, sie auch ohne Schminke mögen sollten.
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Eileen hatte am Anfang der Differenzierungskurse, im übrigen Bio-Chemie, ihre helle Freude daran gehabt, die Lehrerin in der Grauzone zwischen pünktlich und zu spät hängen zu lassen. Sie kam immer innerhalb der einen Minute nach dem Klingeln, in der es zu früh war und ist das "uns ist" lass mal weg - Dein Haupttempus ist das Präteritum, jemanden mit einer Ermahnung in das Klassenbuch zu bestrafen, aber schon so spät, dass es den gerade beginnenden Unterricht zu stören vermochte. (>>Kann mir hier in dem Satz mal eben jemand mit den Tempi helfen? Irgendwie mag ich den Satz in seiner Konstellation, aber das mit den Zeiten verwirrt mich... )= <<) Die Tempi sind ansonsten vollkommen richtig.
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es heißt saß, hieß, zuckersüß und ließ - das sind lange Vokale.
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unumweichlich? Das klingt wirklich seltsam. Eine Zensur kann also umweichlich sein? Ist sie dann sowas wie ein Weichei oder hängt nur schlaff herum? Nimms mir nicht übel, dass es so aussieht, als würde ich mich lustig machen. Ich will Dir lediglich verdeutlichen, wie das wirkt. Du meinst sicher unvermeidlich oder unausweichlich.
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Eileen tat es immer Leid, wenn sich Menschen bemühen wollten und es durch das Einwirken anderer Zerstört wurde. zerstört
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und die Vorstellung das die Vorstellung, dass ihre Sitznachbarin an Wahnvorstellungen litt Komma war amüsant. Also behielt es sich für sich im Hinterkopf und malte sich aus Komma wie Rike ihre Fünf aus den Stapel an schwarzen Heften lachen hörte
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war wie immer äußerst Schweigsam. schweigsam Und da die Hefte nach Absteigenden absteigenden Noten geordnet waren, bekam Eileen ihr Heft als Erstes und Rike ihres als Letztes.
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Die dick blau umrandeten Augen schauten Mitleidig mitleidig Rike an, aber Eileen war sich sicher in ihren tiefen Tiefen die reinste Schadenfreude tanzen zu sehen.
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Richtigen richtigen Lösungen der Formeln aufzuschreiben, damit sie bei der Berichtung weiß, was sie machen muss. Tröste du sie doch. Immerhin bist du ja öfters dran Schuld schuld wenn sie es nicht mitbekommt,
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draußen, schließlich, unumstößlich, ließ
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Christins langen Finger hatten sich zu einer geballten Faust geformt. Christins lange Finger
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Niemand Nie öffnete jemand die Zimmertür - nur wenn man gerade nackt war.
Nie wurde das Wasser in der Dusche kalt - nur im Winter.
Nie hatte der Arzt Urlaub - nur wenn man selbst gerade Krank krank wurde.
Eileen wusste, dass dies alles nur Einbildung war. Der Arzt war oft genug da wenn man Krank krank war und meistens funktionierte die Dusche im Winter und fiel nicht öfters aus, als im Sommer. Aber trotzdem wendete sie die Gesetze oft und gerne an Komma um sich zu beruhigen.
Eileen war da so wie so sowieso nicht mit sich selbst im Reinen. Sie konnte sich nicht Entscheiden entscheiden Komma ob es nun so etwas wie Schicksal gab. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass alles Zufällig zufällig geschieht und sie konnte sich nicht vorstellen, dass es eine bewusste, höhere Macht gab, die alles lenkte.
Mit ihrem Interesse für Biologie und Chemie überlegte sie oft, ob die Evulotion so etwas wie ein Endziel hatte. Irgendein Wesen, welches den Sinn der momentanen Entwicklung erschliessen erschließen und sich selbst als eben diesen Sinn erkennen würde, ohne dabei infolge von unermesslicher Selbstüberschätzung falsch zu liegen.
Sie wusste mit unbegründeter Sicherheit, dass der Mensch oder zumindest Menschen wie Christin, nicht das Endziel der Evulotion sein konnten.
Wie konnte denn der Sinn und das Ende und somit das Ziel aller Entwicklung ein Wesen sein, dass sich krankhaft selbst zerstörte. Ein Wesen, dass zwar in der Lage war die kleinsten Teile der Umwelt zu erforschen, in der Lage war Gefühle zu Hormonen und Magnetismus zu Atomanziehung zu machen´- aber nicht in der Lage sich selbst vor den eigenen Machenschaften zu bewahren.
Ein Wesen, was mit der Kürzesten kürzesten Existensspanne die meiste Zerstörung angerichtet hatte.
Eileen fragte sich infolge dieser überlegung Überlegung auch oft Komma ob es doch so war, dass das Ziel genau so aussah wie der Mensch heute. Dass es wirklich eine höhere Macht war, die alles Erschaffen erschaffen hatte - aber doch alles dem Menschen selbst überlassen war, was er tat "alles" weglassen oder "was er tat". Und die höhere Macht sich über die Selbstzerstörung ihrer Erfindung ins Fäustchen lachte und ihren Sadismus an der Kreation Erde auslebte.
Struppigel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.11.2006, 19:36   #13
Natake
 
Dabei seit: 11/2006
Beiträge: 40

Zitat:
Original von Struppigel
Im Krümelkacken bin ich super
Vorsicht! Bei so was sollte man seine Flüssigkeitszufuhr steigern

Zitat:
Insgesamt gefällt mir das ganz gut.
Das freut mich. Da bin ich als 15 Jährige sogar äußerst froh drüber, dass die Sachen zumindest etwas Gefallen finden. Ich dachte zuerst hier schmeisst man mich im hohen Bogen wieder raus.

Zitat:
Hat recht viele verbesserungswürdige Stellen, aber die Sprache passt zur Hauptfigur, der Inhalt ist spannend, obwohl er sehr viele philosophische Überlegungen anstellt und es ist auch einigermaßen witzig
Verbesserungswürdig ist klar. Deswegen bitte ich ja hier um verbesserungen. Ich habe Mühe die Sachen selbst zu sehen...
Einigermaßen witzig? Hmm ... hoffentlich bleibt das bei einigermaßen...Ich hätte irgendwie was dagegen, wenn das zu einer Lachnummer ausartet. *g


...
Zitat:
und erst recht nie drüber redete. "darüber" sonst ist es Umgangssprache
Mit Umgangssprache habe ich eh so meine Probleme. Ich bin meistens der festen Überzeugung kaum bis gar keine exteme Umgangssprache zu benutzen (also wenn ich spreche) - und dann werden auf einmal Wörter zu Umgangssprache von denen ich es gar nicht wusste - ich weiß nichteinmal warum ich sie nicht zur Umgangssprache zähle...


Zitat:
Aber sie war nicht etwa froh, dass niemand von ihren Gedanken wusste, weil sie ihr peinlich waren. Ihr war es egal und sie sah die Frage als etwas an, das zu ihr gehörte seit sie 9 war. Du hattest vorher geschrieben "Eileen war äußerst erleichtert darüber, dass niemand ihre Gedanken lesen konnte. " - das ist ein Widerspruch. Neun schreibt man aus.
"Ihr war es egal" bezieht sich darauf, dass sie es nicht peinlich findet diese Gedanken zu haben.
Der Grund warum sie erleichtert ist, dass niemand von den Gedanken weiß, steht darunter - weil dann ein wunder Punkt gefunden würde.
D.h.: Wenn sie nicht diesen "Niemand darf mein Inneres kennen"-Tick hätte, so glaubt sie, würde sie keine Probleme damit haben,w enn jeder ihre Gedanken kennen würde - denn sie sind ihr an sich nicht peinlich. Sie will nur die Mauer zwischen sich und ihrer Umwelt aufrecht erhalten.



Zitat:
In der Folge lese ich neben den zu oft verwendeten Hilfsverben auch sehr häufig "würde" Vermeide das, indem Du nicht schreibst "Er würde kommen", sondern "er käme" usw. Die Hilfsverben werde ich in Folge auch nicht mehr erwähnen.
Danke für den Hinweis! Das fällt mir auch nie auf. Ich spreche auch mit zu viel würde: "Also, wenn ich so denken würde, dann würde ich, vorsausgeestzt ich würde XY mögen, (...)"


...
Zitat:
“Was haben wir jetzt?” Eileen stand auf und lud sich den Rucksack über die Schulter. 6 kg krachten auf ihren Rücken hinab. "den Rucksack über etwas laden" gibt es nicht. Es gibt "über die Schulter schmeißen" oder "auf die Schulter laden.". "Krachten auf den Rücken"? Nein, Krachen ist das falsche Geräuschwort. Krachen ist lauter und es klingt scheppernd - so wie der Laut des Wortes auch.
Über die Schulter. Stimmt... hmm..."6lg prallten/trafen/landeten...?" kann mich nicht entscheiden
...
Zitat:
Um einem erneuten Redeschwall vorzubeugen Komma rollte Eileen mit den Augen und murmelte gelangweilt: “Irgendwas zwischen eins und sechs schätze ich mal. Ist aber nur eine vage Vermutung”, drehte sich während dem Reden um und marschierte, "während" erfordert den Genitiv, nicht den Dativ. "während des Redens" oder besser "während sie redete"
Hoppla O.o ...wenn ichs lese sieht es richtig aus. Wenn ichs laut vorlese, klingt es falsch..Ok..Memo an mich: Demnächst den Text öfters wieder laut lesen...

...
Zitat:
5-Klässlerinnen Fünftklässlerinnen, du schreibst hier Fünf-Klässlerinnen - das sind bestimmt nicht nur fünf. Davon abgesehen sollte man Zahlen in einer Geschichte sowieso ausschreiben. Das hier ist ja kein Matheheft.
*puh* gut, dass ich kaum Zahlen nutze. ... *g Ich hasse Zahlen ausschreiben - das muss ich mir noch abgewöhnen.
Ich musste mal als Strafarbeit in der fünften (*anstreng*) Klasse alle Zahlen von Eins bis Hundertzehn ausschreiben... ...aber ab einer bestimmten Zahl war das doch mehr oder weniger frei, ob man ausschreibt oder nicht..? Zwanzig? Dreizehn? Was war da nochmal?
...

Zitat:
Eileen hatte am Anfang der Differenzierungskurse, im übrigen Bio-Chemie, ihre helle Freude daran gehabt, die Lehrerin in der Grauzone zwischen pünktlich und zu spät hängen zu lassen. Sie kam immer innerhalb der einen Minute nach dem Klingeln, in der es zu früh war und ist das "uns ist" lass mal weg - Dein Haupttempus ist das Präteritum, jemanden mit einer Ermahnung in das Klassenbuch zu bestrafen, aber schon so spät, dass es den gerade beginnenden Unterricht zu stören vermochte. (>>Kann mir hier in dem Satz mal eben jemand mit den Tempi helfen? Irgendwie mag ich den Satz in seiner Konstellation, aber das mit den Zeiten verwirrt mich... )= <<) Die Tempi sind ansonsten vollkommen richtig.
Danke! =)

...
Zitat:
es heißt saß, hieß, zuckersüß und ließ - das sind lange Vokale.
AH! Ich bin ein Opfer der ständigen Rechtschreibewechselregeldingensbumensgedönsgesch ichte.
Ich weiß bis heute nicht wo "ss" und "ß" hinmuß, weil ich echt alle Regeln schon gehört habe. Momentan haben wir einen Lehrer, der schreibt sogar noch das "=" als Verbindungszeichen.
Das ist schrecklich...
...

Zitat:
unumweichlich? Das klingt wirklich seltsam. Eine Zensur kann also umweichlich sein? Ist sie dann sowas wie ein Weichei oder hängt nur schlaff herum? Nimms mir nicht übel, dass es so aussieht, als würde ich mich lustig machen. Ich will Dir lediglich verdeutlichen, wie das wirkt. Du meinst sicher unvermeidlich oder unausweichlich.
Stimmt. Ich habe kurz nach der Stelle mir einen Kaffee in der Küche gemacht und gemerkt, dass ich meine Konzentration da liegen gelassen habe *g



Zitat:
Die dick blau umrandeten Augen schauten Mitleidig mitleidig Rike an, aber Eileen war sich sicher in ihren tiefen Tiefen die reinste Schadenfreude tanzen zu sehen.
...
Richtigen richtigen Lösungen der Formeln aufzuschreiben, damit sie bei der Berichtung weiß, was sie machen muss. Tröste du sie doch. Immerhin bist du ja öfters dran Schuld schuld wenn sie es nicht mitbekommt,
...

...
Christins langen Finger hatten sich zu einer geballten Faust geformt. Christins lange Finger

*langer Textpart mit lauter Korrekturen von dummen Fehlern sei*...
.
Wie es aussieht hab ich die Konzentration über den Kaffe in der Küche noch einmal vergessen!

Danke! =)
Natake ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.11.2006, 19:48   #14
Struppigel
 
Dabei seit: 05/2006
Beiträge: 1.007

Zitat:
Das freut mich. Da bin ich als 15 Jährige sogar äußerst froh drüber, dass die Sachen zumindest etwas Gefallen finden. Ich dachte zuerst hier schmeisst man mich im hohen Bogen wieder raus.
Ich wusste nicht, dass Du 15 bist. Meistens rechne ich hier mit älteren Kalibern, wenn ich es nicht weiß. Umso mehr Respekt für Deine Geschichte! )
schmeißt

Es ist ganz einfach mit dem ss und ß. Langer Vokal immer ß - kurzer immer ss. ei, au, ie ist alles lang.

Zitat:
Einigermaßen witzig? Hmm ... hoffentlich bleibt das bei einigermaßen...Ich hätte irgendwie was dagegen, wenn das zu einer Lachnummer ausartet. *g
Man merkt, dass es keine Satire ist. Aber die Denkweise deiner Protagonistin, ihre Sicht auf die anderen ist schon amüsant und das finde ich auch toll.

Zitat:
"Ihr war es egal" bezieht sich darauf, dass sie es nicht peinlich findet diese Gedanken zu haben.
Der Grund warum sie erleichtert ist, dass niemand von den Gedanken weiß, steht darunter - weil dann ein wunder Punkt gefunden würde.
D.h.: Wenn sie nicht diesen "Niemand darf mein Inneres kennen"-Tick hätte, so glaubt sie, würde sie keine Probleme damit haben,w enn jeder ihre Gedanken kennen würde - denn sie sind ihr an sich nicht peinlich. Sie will nur die Mauer zwischen sich und ihrer Umwelt aufrecht erhalten.
Da es trotz allem für den Leser ohne Deine Erklärung nicht klar wird, hielte ich eine Verdeutlichung im Text für angebracht.

Zitat:
Über die Schulter. Stimmt... hmm..."6lg prallten/trafen/landeten...?" kann mich nicht entscheiden
"Sechs Kilogramm knallten auf ihren Rücken" ?
Struppigel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.11.2006, 19:51   #15
Natake
 
Dabei seit: 11/2006
Beiträge: 40

Zitat:
"Sechs Kilogramm knallten auf ihren Rücken" ?
Das wäre für mich auch ein Geräuschwort.. Ein Schuss knallt ... für mich o.O
Natake ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.11.2006, 20:01   #16
Struppigel
 
Dabei seit: 05/2006
Beiträge: 1.007

Natürlich ist es ein Geräuschwort. Ich meinte nur, dass Krachen das falsche Geräusch dafür wäre. Mit Knallen kann ich mich dagegen anfreunden. Es ist übertrieben, ja, aber das Geräusch passt für mich schon. Ich gebe aber zu, perfekt ist es auch nicht.

Nun denn, Du kannst auch "Sechs Kilogramm landeten auf ihrem Rücken" nehmen. Das verliert aber leider an Ausdruckskraft.

schlugen auf ihren Rücken?
sausten auf ihren Rücken?
Struppigel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.11.2006, 20:07   #17
Natake
 
Dabei seit: 11/2006
Beiträge: 40

schlugen gefällt mir davon am besten..das klingt so etwas wuchtiger... das nehm ich, denke ich
Natake ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.01.2007, 07:35   #18
Natake
 
Dabei seit: 11/2006
Beiträge: 40

Huhu!
Nach einigen Monaten (!) Stress, Anspannung, Verwirrung, Pubertät und Geldmangel pur bin ich mal wieder hier und gewappnet weiterzuschreiben

*tätätärräää* << *fanfare sei*

Also... bis später dann-.
Natake ist offline   Mit Zitat antworten
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