Seelchen

[Krebsgestoeber]

Peinlich berührt rutscht dein Seelchen umher,
Siehst du doch zweideutig hinreißend aus.
Wabern die Schenkel auch formlos und schwer
Aus deinem prachtvollen Hintern hinaus.

Lässt du die quälenden Ressentiments
Traurig im Herzen verkümmern,
Dürfen die herzhaften Käsecroissants
Heiter den Körper durchschwimmen.

Argwöhnisch mustert dein sorgsames Seelchen,
Was euren geistigen Kammern entsteigt.
Warum verblutet dein fleißiges Kehlchen
An einem Genius, der flattert und schweigt?

Streng schaut das Seelchen dir über die Schulter,
Kühl zischt sein Atem durch deine Frisur,
Während Skelette mit löchrigen Armen
An dir vorbeiziehn auf eisiger Spur.

Plötzlich zerspringt er, dein Druck auf den Ohren.
Donnerndes Schweigen durchfährt deinen Bauch.
Hier wird das Seelchen von nun an rumoren.
Stört dich sein Liedchen, dann tauch!

[Ex-Thrud]

ich muss gestehen, dass mir hier der Durchblick etwas fehlt. Nichtsdestotrotz spricht es mich an, es ist gut verreimt und hat eine eingängige Melodie. Ein interessantes Gedicht! Die Großbuchstaben am Zeilenanfang bräuchte es m.E. nicht.

LG

Thrud