Kleine Nachtgedanken bei Poetry.de

Phantom87 · 17.12.2021, 13:12

Das alte Leid in seiner Qual
verspürt seit Zeiten einen Drang
und wieder hat er keine Wahl,
verfällt in seinen Untergang.

Das Herz so schwer, so triefend rot -
Vergangenheit und Gegenwart -
bringt gar sein Leben aus dem Lot,
auch wenn er nichts zu leben hat

Die Denkblockade ist gebrochen
und trotzdem kämpft er wider willen.
Synapsen in der Großhirnrinde
verbieten seinen Durst zu stillen.

Die Pein wird sanft zur Ruh gebettet,
auch wenn ihn diese fast zerfrisst.
Kein Erlöser der ihn rettet
und das Martyrium erlischt

So liegt er da, allein und schwach -
verdorben von der grauen Erde.
Er denk noch einmal drüber nach,
ob irgendwann es besser werde

dunkler Traum · 17.12.2021, 13:56

... grundsätzlich mag ich diese Zeilen. Mit Satzzeichen und vernünftiger Groß- und Kleinschreibung hoffe ich sogar, etwas mehr zu verstehen. Derzeitig scheint es sehr widersprüchlich.
Meine Vermutung ist, dass du das Gedicht einfach ausgerotzt und ins Forum gepackt hast, ohne Nachkontrolle.

wünsche schöne Träume

Phantom87 · 17.12.2021, 18:57

Hallo dunkler Traum,
es ist tatsächlich so, dass ich das Gedicht - wie fast all meine Gedichte - vor gut 10 bis 15 Jahren in meinem Notizbuch niedergeschrieben habe und von dort 1:1 abgeschrieben und hier veröffentlicht habe.
Ich habe mir da keine großen Gedanken über Beistrichsetzung gemacht

Da ich Musiker bin und Hauptsächlich Texte für meine Band schreibe war dies auch nie ein Punkt über den ich nachdenken hätte müssen.
Hab nun aber die Besitriche, sowie Groß-Klein-Schreibung ergänzt.
Hoffe nun ist es verständlicher
Liebe Grüße aus Österreich

dunkler Traum · 17.12.2021, 21:52

... dankeschön, besser,
zerfrisst ihn die Pein oder die Ruhe (jene oder diese?)?
noch pedantischer, denk oder denkt er? - vorletzte Zeile

wehe, du suchst bei mir

wünsche schöne Träume

Phantom87 · 18.12.2021, 12:23

Ich würde sagen, dies ist reine Interpretationssache. Ich habe hier allerdings an die Pein gedacht

Und ja du hast recht. Mist. kann ich jetzt gar nimmer ändern

Wird gleich ausgebessert. Danke!
Liebe grüße aus Österreich

Blindschleicher · 18.12.2021, 17:04

Ein guter Text, an dem die eigenen Hirnwindungen hängen bleiben, je mehr man drüber nachdenkt.

Die Abgründe werden bei jedem Lesen tiefer und dunkler. Wahrscheinlich weil man die eigenen quälenden Zwangsgedanken mit dem Text assoziieren kann.

Der Text hat die (inzwischen) seltene Qualität, im Kopf des Lesers lange nachzuhallen.

"auch wenn er nichts zu leben hat"... klang in meinem Kopf am längsten nach. Super Textzeile!

Phantom87 · 18.12.2021, 23:31

Hallo Blindschleicher,
erstmals vielen Dank für deinn Feedback.
Freut mich sehr, dass es dir gefallen und ein wenig zum Nachdenken angeregt hat.
Liebe Grüße aus Österreich

17.12.2021, 13:12	#1
Phantom87 Dabei seit: 12/2021 Ort: irgendwo in Österreich Alter: 36 Beiträge: 35 Meine Gedichte Meine Favoriten	Kleine Nachtgedanken Das alte Leid in seiner Qual verspürt seit Zeiten einen Drang und wieder hat er keine Wahl, verfällt in seinen Untergang. Das Herz so schwer, so triefend rot - Vergangenheit und Gegenwart - bringt gar sein Leben aus dem Lot, auch wenn er nichts zu leben hat Die Denkblockade ist gebrochen und trotzdem kämpft er wider willen. Synapsen in der Großhirnrinde verbieten seinen Durst zu stillen. Die Pein wird sanft zur Ruh gebettet, auch wenn ihn diese fast zerfrisst. Kein Erlöser der ihn rettet und das Martyrium erlischt So liegt er da, allein und schwach - verdorben von der grauen Erde. Er denk noch einmal drüber nach, ob irgendwann es besser werde Geändert von Phantom87 (17.12.2021 um 18:53 Uhr)

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17.12.2021, 13:56	#2
dunkler Traum Dabei seit: 02/2021 Ort: mit beiden Beinen in den Wolken Alter: 60 Beiträge: 1.608 Meine Gedichte Meine Favoriten	... grundsätzlich mag ich diese Zeilen. Mit Satzzeichen und vernünftiger Groß- und Kleinschreibung hoffe ich sogar, etwas mehr zu verstehen. Derzeitig scheint es sehr widersprüchlich. Meine Vermutung ist, dass du das Gedicht einfach ausgerotzt und ins Forum gepackt hast, ohne Nachkontrolle. wünsche schöne Träume

17.12.2021, 18:57	#3
Phantom87 Dabei seit: 12/2021 Ort: irgendwo in Österreich Alter: 36 Beiträge: 35 Meine Gedichte Meine Favoriten	Hallo dunkler Traum, es ist tatsächlich so, dass ich das Gedicht - wie fast all meine Gedichte - vor gut 10 bis 15 Jahren in meinem Notizbuch niedergeschrieben habe und von dort 1:1 abgeschrieben und hier veröffentlicht habe. Ich habe mir da keine großen Gedanken über Beistrichsetzung gemacht Da ich Musiker bin und Hauptsächlich Texte für meine Band schreibe war dies auch nie ein Punkt über den ich nachdenken hätte müssen. Hab nun aber die Besitriche, sowie Groß-Klein-Schreibung ergänzt. Hoffe nun ist es verständlicher Liebe Grüße aus Österreich

17.12.2021, 21:52	#4
dunkler Traum Dabei seit: 02/2021 Ort: mit beiden Beinen in den Wolken Alter: 60 Beiträge: 1.608 Meine Gedichte Meine Favoriten	... dankeschön, besser, zerfrisst ihn die Pein oder die Ruhe (jene oder diese?)? noch pedantischer, denk oder denkt er? - vorletzte Zeile wehe, du suchst bei mir wünsche schöne Träume

18.12.2021, 12:23	#5
Phantom87 Dabei seit: 12/2021 Ort: irgendwo in Österreich Alter: 36 Beiträge: 35 Meine Gedichte Meine Favoriten	Ich würde sagen, dies ist reine Interpretationssache. Ich habe hier allerdings an die Pein gedacht Und ja du hast recht. Mist. kann ich jetzt gar nimmer ändern Wird gleich ausgebessert. Danke! Liebe grüße aus Österreich

18.12.2021, 17:04	#6
Blindschleicher Dabei seit: 12/2021 Ort: Planet Erde Beiträge: 68 Meine Gedichte Meine Favoriten	Ein guter Text, an dem die eigenen Hirnwindungen hängen bleiben, je mehr man drüber nachdenkt. Die Abgründe werden bei jedem Lesen tiefer und dunkler. Wahrscheinlich weil man die eigenen quälenden Zwangsgedanken mit dem Text assoziieren kann. Der Text hat die (inzwischen) seltene Qualität, im Kopf des Lesers lange nachzuhallen. "auch wenn er nichts zu leben hat"... klang in meinem Kopf am längsten nach. Super Textzeile!

18.12.2021, 23:31	#7
Phantom87 Dabei seit: 12/2021 Ort: irgendwo in Österreich Alter: 36 Beiträge: 35 Meine Gedichte Meine Favoriten	Hallo Blindschleicher, erstmals vielen Dank für deinn Feedback. Freut mich sehr, dass es dir gefallen und ein wenig zum Nachdenken angeregt hat. Liebe Grüße aus Österreich