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Literatur und Autoren Literatur allgemein sowie Rezensionen von Büchern, Stücken und Autoren.

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Alt 27.11.2017, 18:43   #1486
wolfgang
 
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Hallo Ilka,

danke für Deine Tipps. Der Frey ist nicht schlecht, man muss sich nur die Zeit gönnen und ihn gründlich lesen. Dann braucht`s noch Zeit, bis man alles verstanden hat. Soweit bin ich längst nicht.

Den Freytag verstehe ich eher, da ich mir immer viele Gedanken über den Aufbau einer Geschichte machen. Ich mag falsch liegen, aber der Aufbau, die Dramaturgie ist das Wichtigste an einer Geschichte.

Klar, man braucht eine interessante Figur, aber was bringt die einen, wenn man keine Geschichte hat? Dann hat man nur eine Charakterisierung.

Umgekehrt: Hat man einen flachen Charakter, wirkt die Geschichte unglaubwürdig. Aus dem Grund kann man über die Frage streiten. Ich aber habe mich für den Aufbau entschieden. Damit gehen Fragen einher, mit denen ich was anfangen kann. Und letztlich muss jeder Autor seinen eigenen Zugang zu einer Geschichte finden.

Es wird noch eine Zeit dauern, bis ich mich durch alle Lehrbücher gelesen habe, aber ich vermute, ich schaffe das, bis ich 120 bin!

Derweil über ich weiter mit Drabbles.

Dir einen schönen Tag!

Wolfgang
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Alt 27.11.2017, 18:48   #1487
wolfgang
 
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Hallo Silbermöwe,

Ratschläge anderer Autoren sind meist hilfreich, man muss aber irgendwann selbst entscheiden, welche Art von Geschichten einem gefallen und was man selbst für glaubwürdig hält. Mit Krimis kenne ich mich schlecht aus, kann dazu also nichts sagen, aber seit wann interessiert Dich Mord?

Ich hatte Dich bisher immer als Autoren für Alltagsgeschichten gehalten, zumindest wenn ich an die Tina-Geschichten denke und die Art, wie Du darüber schreibst. (Ich wollte diese Art jetzt nicht mit GZSZ vergleichen, das könnte mir sonst als Boshaftigkeit ausgelegt werden!) Ich denke: Alltagsgeschichten trifft es ganz passabel.

Bis dann!

Wolfgang
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Alt 27.11.2017, 19:33   #1488
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Hallo wolfgang,

wie kommst du jetzt auf "Mord"? Clara Viebig ist keine Krimiautorin. Wahrscheinlich verwechselt du das mit den Eifelkrimis eines anderen Autors.

Ich habe allerdings selbst schon eine" Mordgeschichte" geschrieben.

Zitat:
Ich hatte Dich bisher immer als Autoren für Alltagsgeschichten gehalten, zumindest wenn ich an die Tina-Geschichten denke und die Art, wie Du darüber schreibst. (Ich wollte diese Art jetzt nicht mit GZSZ vergleichen, das könnte mir sonst als Boshaftigkeit ausgelegt werden
Warum, das habe ich teilweise selbst so gesehen

LG DieSilbermöwe
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Alt 28.11.2017, 07:39   #1489
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Hier ein Link zu Clara Viebig:

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Clara_Viebig

"Kinder der Eifel" ist ein Buch, das mehrere Kurzgeschichten (Novellen) von ihr enthält, ohne dass eine davon so heißt wie der Titel, insgesamt sieben Erzählungen.
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Alt 28.11.2017, 13:06   #1490
wolfgang
 
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Hallo Silbermöwe,

dann muss ich wohl das hier missinterpretiert haben:

"Ich habe (nicht in poetry.de, sondern in einem anderen Geschichtenforum) schon Kritiken gelesen, die allen Ernstes darauf abzielten, eine Handlung solle man so darstellen, dass z. B. in einem Fast-Mordfall der Angeklagte, wenn es denn zum Mord gekommen wäre, hinterher auf "Totschlag" statt auf "Mord" plädieren könnte. (Wie kann man auf eine solche Idee kommen? Ist mir schleierhaft.) Im Prinzip wollte der Kritiker damit wohl sagen, dass man an der Wahrheit sozusagen kleben sollte. Sehe ich aber nicht so und ich wüsste auch gern, ob es dazu eine Regel gibt ... wohl kaum, denke ich."
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Alt 28.11.2017, 19:37   #1491
weiblich DieSilbermöwe
 
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Lieber wolfgang,

ach, das meintest du. Genaueres dazu kannst du in unserer Interessengemeinschaft "Kreatives Schreiben" nachlesen. In meinem von dir zitierten Kommentar ging es aber nicht um eine Geschichte von mir.

LG DieSilbermöwe

Geändert von DieSilbermöwe (28.11.2017 um 21:16 Uhr)
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Alt 11.12.2017, 14:44   #1492
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Ich lese derzeit mal wieder das wohl traurigste Buch der Welt:
"Sie nannten mich Es" von Dave Pelzer.
Nichts für schwache Nerven, aber jeder sollte es gelesen haben, denn leider passiert das, was Dave durchmachen musste, immer noch tagtäglich viel zu vielen Kindern. Schaut nicht weg!
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Alt 11.12.2017, 16:12   #1493
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von Visolela Beitrag anzeigen
Nichts für schwache Nerven, aber jeder sollte es gelesen haben, ...
Ich bin sicher, dass meine Frage als Provokation aufgefasst wird, aber ich stelle sie trotzdem: Wozu? Warum sollte ein Mensch sich dazu zwingen, seine nervliche Gesundheit und sein Seelenheil aufs Spiel zu setzen? Sind wirklich Details (an deren Grausamkeit sich möglicherweise perverse Geister eher aufgeilen) notwendig, um genügend Verantwortungsgefühl zu erzeugen, einem Kind zu helfen?

Ich habe mir die Besprechungen zu dem Buch angesehen und festgestellt, dass offensichtlich mal wieder die direkte Umwelt des Kindes versagt hat. Wie kann es sein, dass Lehrer verdächtige Umstände wahrgenommen haben, aber trotzdem erst nach Jahren etwas für das Kind getan worden ist? Was ist mit den Nachbarn und den nächsten Verwandten gewesen?

Ich habe das Buch nicht gelesen, aber es geht um die grundsätzliche Frage, die bei jedem misshandelten Kind gestellt werden muss: Wo sind diejenigen Personen, die am ehesten für das Wohlergehen eines Kindes zuständig sind? Was nützen mir die in einem Buch geschilderten Details, wenn ich im Ernstfall keine Chance sehe, eine Mauer der Abwehr und des Schweigens zu durchbrechen? Das Problem sind in Wahrheit die Unantastbarkeit der Familie und das Elternrecht, und je kleiner die Einheit ist, in der Menschen zusammenleben und zusammenhalten, desto schwieriger ist es, in deren Autonomie einzudringen.

Ich sehe überhaupt keinen Sinn darin, sich mit einem Buch zu quälen, denn im Verdachtsfall kann sowieso nur eine anonyme Anzeige helfen.
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Alt 16.12.2017, 21:07   #1494
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Tim Marshall: "Die Macht der Geographie - Wie sich Weltpolitik anhand von 10 Karten erklären lässt".



Marshall erklärt, weshalb politische Entscheidungen in verschiedenen Ländern oder Regionen unter Berücksichtigung geografischer Gegebenheiten zu treffen sind - nicht nur, aber auch, und immer mit guten Gründen. Besonders aufschlussreich empfand ich das letzte Kapitel, in dem es um die Arktis geht. Es umfasst nur ca. 15 Seiten (Karte inbegriffen), enthält aber Fakten und Überlegungen, die in der Presse kaum thematisiert werden und auf die ich nicht von selbst gekommen wäre. Dabei sollte eigentlich klar sein, dass für die Länder, die in die Nordpolarzone hineinreichen, durch die Erwärmung der Arktis ein bedeutendes politisches und wirtschaftliches Feld entsteht, denn dort schlummern Bodenschätze in großen Mengen. Wenn Marshall es richtig sieht, sind die Russen dort seit langem am Ball.
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Alt 22.12.2017, 14:16   #1495
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Thankmar von Münchhausen: "Paris - Geschichte einer Stadt seit 1800".



Geschichte anders als gewöhnlich: Th.v.M. schildert die Historie "von oben" nicht en detail, sondern als Hintergrund, wobei er sich auf die wichtigsten Ereignisse der Herrschenden beschränkt. Statt dessen schildert er kenntnisreich die Auswirkungen auf die Stadt Paris. In den ersten beiden Kapiteln, die ich bis jetzt gelesen habe, geht es um die Veränderungen im sozialen und kulturellen Leben der verschiedenen Schichten, um Architektur und die Rolle der Medien (Stichwort: Pressefreiheit) und nicht zuletzt um die wirtschaftliche Entwicklung angesichts der Industriellen Revolution.

Natürlich bin ich schon gespannt auf die Kapitel, in denen sich Th.v.M. mit dem 20. Jahrhundert beschäftigt.

Für alle, die Paris lieben, ist dieses Buch sehr zu empfehlen.
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Alt 26.12.2017, 19:46   #1496
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Jens Wernicke: "Lügen die Medien? Propaganda, Rudeljournalismus und der Kampf um die öffentliche Meinung"

Um es vornweg zu sagen: Die 18 Euro für dieses Buch hätte ich mir sparen können. Für meinen Geschmack ist es nicht empfehlenswert, deshalb verzichte auf einen Link zu Amazon.

Das Buch enthält eine Sammlung von Aufsätzen, die in drei Teilen gesammelt sind: "Die Macher", "Die Denker", "Die Zivilgesellschaft".

Nachdem ich bei den ersten beiden Aufsätzen des zweiten Teils angelangt war, also knapp die Hälfte des Buches gelesen hatte, war mein Unbehagen über den Ton der verschiedenen Autoren so stark geworden, dass ich über sie und den Verlag (Westend Verlag, Frankfurt) zu recherchieren begann. Ich hatte nämlich das Gefühl, es mit einer Gruppe von weltverschwörerischen Gehirnwäschern zu tun zu haben, die mit dem unklar formulierten Widerspruch zu überzeugen versuchen, dass man die Demokratie nur retten kann, indem man sie abschafft, aber da das Volk ohnehin dafür zu dumm sei, funktioniere das nicht, also könne man es lassen (wohlgemerkt: meine Interpretation des Gelesenen).

Interessant war dann tatsächlich das Ergebnis meiner Recherche: Ein Teil der Autoren, an ihrer Spitze Jens Wernicke, schreiben für die NachDenkSeiten, ein angeblich unabhängiges alternatives Internetmedium. Wernicke wird auch nicht müde, für zwei andere Medien dieser Art zu werben, nämlich für RUBIKON und Telepolis. Und siehe da: Wikipedia präsentiert eine Liste aller Autoren des Westend Verlags mit dem Zusatz: "Zu den Autoren gehören viele Personen der Redaktionen der NachDenkSeiten, TAZ und Telepolis sowie der Linkspartei.

Was ich aus dieser Erfahrung gelernt habe, ist die traurige Tatsache, dass man vielleicht nicht allen Medien in Deutschland alles glauben darf, dass man aber offensichtlich noch vorsichtiger bei Professoren, "Experten" und Vortragshoppern sein muss, vor allem, wenn einer dieser Professoren es auf Funktionen an sage und schreibe vierzehn Universitäten gebracht hat. Noch vorsichtiger sollte man mit den vielen Beiträgen dieser Herren in Internet-Videos sein, denn damit machen sie das, was sie anprangern wollen: Manipulation durch einseitige, unklar formulierte "Information" (Propaganda!), freundlich ausgedrückt auch "Meinungsmache" genannt, weniger freundlich als "Gehirnwäsche" bezeichnet.

Der einzig richtige Platz für dieses Buch ist die Mülltonne.
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Alt 01.01.2018, 19:40   #1497
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Also ich kann nur jedem das Werk von de Sade nahe legen.
Hat übrigens einer von euch die Venus im Pelz gelesen? Wie ist das Buch so. Ich habe nur Auszüge gelesen. Ich mein, ich habe es nie gebraucht, weil ich Sadist bin.

Gem
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Alt 01.01.2018, 19:57   #1498
Thing
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Der Stil ist etwas altertümlich.
Wer Unanständiges erwartet, wird enttäuscht.
Wers deftig mag, besorge sich die "Memoiren einer Sängerin", die im Gegensatz zu der grässlich schmierigen Mutzenbacherin delikat geschrieben sind.
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Alt 01.01.2018, 20:10   #1499
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Das dachte ich eigentlich auch. Ich habe nur Auszüge gelesen, aber wie man Sacher Masoch und de Sade in eine Verbindung bringen kann, hat sich mir nie erschlossen.
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Alt 05.01.2018, 11:42   #1500
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Naja, als meine Mutter mit mir schwanger war, hat sie Monsieur de Paris gelesen.
Weiß nicht ob dass einen Einfluss auf mich hatte.

https://de.wikipedia.org/wiki/Charles_Henri_Sanson

http://www.parents.at/forum/showthread.php?t=280557

https://www.amazon.de/Monsieur-Paris.../dp/B002W1C5DU

Gem
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Alt 05.01.2018, 23:34   #1501
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Standard NINA GEORGE Die Mondspielerin



-Schluss mit mir! Das ist Mariannes sehnlichster Wunsch, als sie sich in Paris in die Seine stürzt. Doch das Schicksal will es anders - sie wird gerettet. Die 60-jährige Deutsche, die kein Wort Französisch spricht, flüchtet vor ihrem lieblosen Mann bis in die Bretagne. Dort begegnet sie dem Maler Yann, und es gelingt ihr, mit neu erwachendem Mut und überraschender Zähigkeit ein neues Leben zu wagen. Ihr eigenes.
"Ein liebevolles, warmherziges und lebenskluges Buch, das man nicht mehr aus der Hand legen mag."
- Hamburger Abendblatt
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Alt 07.01.2018, 16:50   #1502
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Zitat:
Zitat von DieSilbermöwe Beitrag anzeigen
Ich lese gerade "Kinder der Eifel" von Clara Viebig (Novellen). Ich habe diese Autorin schon früher bewundert. Sie verwebt eigentlich Alltägliches auf so meisterhafte Art mit dem Erleben der Figuren, dass man als Leser mitgerissen wird. Da ich aus der Nähe der Schauplätze stamme, macht es doppelt Spaß zu lesen und die in Platt gehaltenen Dialoge, (zumindest in der ersten Novelle "Samson und Delilah", weiter bin ich noch nicht) sind für mich auch kein Buch mit sieben Siegeln, für jemand, der das nicht kennt, allerdings vielleicht schon.
Inzwischen habe ich das Buch ganz gelesen. Regelrecht schockiert hat mich die Geschichte "Das Miseräbelchen", eine Novelle über ein missgestaltetes Kind. Eigentlich tut ihm keiner etwas, doch alle beten: "Lass ihm baal aen Engelchen gänn", die eigene Mutter und die Nachbarskinder, die mit ihm "Prozession" spielen, was dem "Miseraebelchen" übrigens sehr gefällt. Als es dann soweit ist und es im Sterben liegt, wird "natürlich" kein Arzt gerufen ("wozu denn auch"?) Aber als es gestorben ist, weint die Mutter dennoch.
Am Schluss der (kurzen) Geschichte weiß man nicht, ob man wütend oder traurig sein, die Leute bedauern oder verfluchen soll. Übrig bleibt heftiges Mitleid mit dem "Miseraebelchen". Dabei wird hier nur erzählt, nicht angeklagt und auch keine Position bezogen. Vermutlich ist es die neutrale Erzählperspektive, und doch macht die Geschichte fassungslos.
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Alt 10.01.2018, 11:55   #1503
männlich Ex-DrKarg
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Standard Welches Buch lest ihr gerade?

Gerade lese ich das Buch
Gareth Stedman Jones: Karl Marx. Die Biographie.
S. Fischer Verlag, Frankfurt/Main, 2017
Hier stellt Jones die intensiven Gespräche und Netzwerke vor, in denen Marx gewirkt hat - mit dem Begriffszauber des "Kommunistischen Manifests". Konkurrenten wie Wilhelm Weitling und auch Bakunin konnte er so verdrängen.
H.H. Karg
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Alt 30.01.2018, 06:12   #1504
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Peter von Matt: "Was ist ein Gedicht?" - Reclam Nr. 19444

P.v.M. ist ein Schweizer Germanist. Die Reclam-Lektüre befasst sich nicht, wie man dem Titel nach erwarten könnte, mit den Merkmalen der Lyrik und ihrer Unterscheidung von anderen Literaturgattung, sondern untersucht, wie sich die Sicht der Dichter auf die Lyrik im Laufe der Epochen gewandelt und neue Ausdrucksformen hervorgebracht hat. Ein zentrales Thema ist dabei der Widerspruch zwischen der "Schönheit" und dem moralischem Anspruch" des Gedichts und der sachlichen Nüchternheit moderner Lyrik (George, Celan, Brecht).

Der Text ist nicht einfach zu lesen, deshalb kann ich dieses Büchlein nur Interessenten mit guten Vorkenntnissen empfehlen.
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Alt 03.02.2018, 09:24   #1505
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Ich kann hollebeque: Ausweitung der Kampfzone, empfehlen
Aber nur das.
Die Gedichtbände nicht, die schreibt ihr selbst besser.
Das war sein wichtigstes Buch denke ich.

Und Nietzsche und Freud ist immer einen Blick wert.

Hesse ins Klo, Pseudobuddhist.
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Alt 17.02.2018, 18:05   #1506
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Standard Elke Heidenreich und Thomas Dylan

Wut auf dem Sterbebett - jenseits der Verlogenheit.

Do not go gentle into that Good Night

Heidenreichs Zorn-Aufsatz

-ganter-
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Alt 17.02.2018, 20:02   #1507
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Dean Koontz, der Geblendete

Dean Koontz, der beste lebende Schriftsteller.

Gem
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Alt 18.02.2018, 09:14   #1508
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Standard Wenn man sich gegenseitig Autoren um die Ohren haut

Lieber Gem,

Deine Reaktion auf "Do not go gentle into that Good Night", lässt mich grübeln, ist Gemini nur ein Ignorant oder schlicht zu harmlos

-ganter-
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Alt 18.02.2018, 10:41   #1509
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Gemini...
Hm...

Also ich sehe Gemini eher als eine Mischung aus Mutter Theresa und Mickey Rourke mit größerem Gemächt.

Gem

Warte, ich kann es doch noch besser formulieren.

Derjenige, der mit den Nägeln über die Tafel kratzt.

So wird ein Nike daraus.

Gem
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Alt 18.02.2018, 10:55   #1510
weiblich Ilka-Maria
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Hier sollen Bücher besprochen werden, keine User-Profile.
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Alt 18.02.2018, 11:14   #1511
männlich Gemini
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Gut, dass ich Dean Koontz für ein Genie halte wissen wir nun.

In: Der Geblendete

Arbeitet Koontz die Geburt eines Psychopathen so dermaßen erschreckend heraus, wie ich es noch nie gelesen habe. Ich lese gerne Psychopathen, wie Miller, oder Freud.
Aber diese präzise Klarheit der Sprache, habe ich bis jetzt nur bei Koontz bemerkt.

Gut, ihr mögt denken, der Gem ist im Schmuddeleck angekommen, wo er auch hingehört.

Irrtum.

Lies!
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Alt 18.02.2018, 11:17   #1512
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naja und:

Monsieur de Paris

Ich habe eine rare edition und lange danach gesucht.

Meine Mutter hat das gelesen, als ich in ihrem Bauch war.

Gem
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Alt 18.02.2018, 11:59   #1513
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Standard Bücher - welch eine Freude

Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Hier sollen Bücher besprochen werden, keine User-Profile.
Guten Morgen Ilka,

wie geht "Bücher besprechen"?,
doch sicher nicht, indem man Autorennamen und Titel auflistet. Das wäre, wie in dem Telefon-Sketsch: "Sage ich Hallo, sagt der Hallo".

Aber in Wahrheit glaube ich nicht mehr daran, dass hierzu in irgendeinem Forum ein fruchtbarer Austausch stattfinden kann. Dazu gibt es zu viel Amazon-Reklame und zu wenig Lese-Freunde.

-ganter-
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Alt 18.02.2018, 12:44   #1514
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Meine Güte, wenn ich jedesmal, wenn sich hier jemand in die Haare bekommt ein Haar bekommen würde, hätte ich immer noch eine Glatze. Außerdem Ganther, habe ich vorbildlich mein Buch besprochen.

Gem

Gemini 1

Setzen



edit: 1+ du kleiner Schlingel
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Alt 18.02.2018, 12:54   #1515
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von ganter Beitrag anzeigen
wie geht "Bücher besprechen"?,
doch sicher nicht, indem man Autorennamen und Titel auflistet. Das wäre, wie in dem Telefon-Sketsch: "Sage ich Hallo, sagt der Hallo".
Die Tatsache, dass manche User nur einen Autor nebst Titel hier reinschmeißen, hatte ich schon in der Vergangenheit moniert. Diesmal ging es jedoch um etwas anderes, und das habe ich deutlich mitgeteilt.
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Alt 21.02.2018, 01:24   #1516
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Ich orientiere ich sehr oft an Poe

https://www.poetryfoundation.org/poems/48860/the-raven
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Alt 21.02.2018, 16:26   #1517
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Richtig geschafft - und zwar wirklich im körperlichen Sinn geschafft durch den ständig hohen Adrenalinkick beim Lesen - hat mich der Thriller "Ihr letzter Sommer" von Anna Snoekstra. Ich fand das Buch unglaublich spannend, auch wenn ich das Ende eher unbefriedigend fand. Für die präsentierte Auflösung hätte vorher mehr Psychogramm in Richtung Täter stattfinden müssen, so fand ich das Ende nicht sehr überzeugend.

Es geht um eine Rumtreiberin, die von der Polizei wegen Ladendiebstahl aufgegriffen wird. Auf Grund einer Fernsehsendung über vermisste Personen, in der sie einen weiblichen Teenager gesehen hat, der ihr zum Verwechseln ähnlich sieht, behauptet sie, die Vermisste zu sein und erzählt, sie sei vor 11 Jahren entführt worden. Sie wird von der Familie aufgenommen und für die echte vermisste Rebecca Winter gehalten. Die Geschichte wird abwechselnd aus Sicht der wirklichen Rebecca Winter kurz vor ihrem Verschwinden erzählt und aus der Sicht der jungen Frau, die sich als sie ausgibt. Die Erzählerin hat keinen eigenen Namen.
Ich habe einige Rezensionen zu dem Buch gelesen, sonst wäre mir das noch nicht mal aufgefallen, so sehr verschmilzt die falsche mit der echten Rebecca.

Sehr spannend geschrieben.
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Alt 21.02.2018, 17:56   #1518
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von DieSilbermöwe Beitrag anzeigen
Rebecca Winter
Kurios. Ich habe eine Cousine in den Vereinigten Staaten mit diesem Geburtsnahmen.

Ich lese gerade das "Handbuch für Songtexter" von Edith Jeske und Tobias Reitz, um herauszufinden, ob die Behauptung richtig ist, Lieder seien nichts anderes als Gedichte. Jese und Reitz bestreiten das und zählen eine Reihe gravierender Unterschiede zwischen diesen beiden Gattungen auf, vor allem in der Art der Wahrnehmung durch das Lesen bzw. das Hören. Zwar gebe es viele Gedichte, die erfolgreich vertont worden seien, aber in vielen Fällen funktioniere es nicht, und dafür nennen die Autoren etliche Gründe.

Jetzt bin ich bei Seite 50 und habe ich schon einige interessante Erkenntnisse gewonnen. Insgesamt hat das Buch knapp 300 Seiten.
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