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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken.

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Alt 29.08.2012, 19:40   #1
Thing
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Standard Ja und Nein

Kann ich ihr heut vergeben? - Sie hat mich leergebrannt.
Was war denn noch mein Leben - in ihr mein Ich gebannt.
Sie war mehr als ein Halbes - sie nahm Besitz von mir.
Mir blieb nur Fahles, Falbes - die Farben blieben ihr.

Fast Ende in der Reuse - wie schnell holt' sie die ein!
Ich schwand in mein Gehäuse - sie trat es lachend klein.
Dann wollt ich nimmer darben - kein Himmel, der sich rötet!
Ich sah des Sichlers Garben - hab mich befreit: Getötet.



29.8.12
(c)
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Alt 29.08.2012, 19:49   #2
männlich Sonnenwind
 
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Ziemlich aussagekräftig!

Kleiner Änderungsvorschlag vielleicht:

Fast Ende in der Reuse - wie schnell holt' sie die ein!
Ich schwand in mein Gehäuse - sie trat es lachend klein.


LG
Sonnenwind
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Alt 29.08.2012, 19:53   #3
Thing
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Ja, Sonnenwind -

kommt mir sehr gelegen.

Hab Dank
von
Thing
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Alt 30.08.2012, 19:48   #4
Thing
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Ich konnte - im Zeitrahmen - noch korrigieren.
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Alt 30.08.2012, 20:21   #5
männlich Martand
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Hi Thing,

ich hab schon gehofft, das noch jemand kommentiert, um keine (dummen) Fragen stellen zu müssen, aber nun muss es wohl sein.

Dein Gedicht - ein wahres Reimimperium - hat mich schon beim ersten Lesen überrascht und - wenngleich auch in "düstrer" Stimmung - gut angesprochen.

Es geht ganz augenscheinlich um Fischfang. Der Titel ist für mich kryptisch, wie auch das Gedicht in manchen Teilen, ist das eine (mir scheinbar unbekannte) Art der Gedichtsform?

Na egal, auf die Eleganz und Eloquenz der Sprache kommt es ja (hauptsächlich) an, und das hat mir hier sehr gut gefallen.

LG
Martin,

der sich das Gedicht in Erinnerung behält.
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Alt 31.08.2012, 21:49   #6
Thing
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Lieber Martand -


ich wollte ausprobieren, ob ich mit Binnenreimen zurechtkomme.
Das Gedicht behandelt einen Mann, der seine allzu dominante Frau umbrachte, bevor sie sich zur Witwe machen konnte.
Vor dem hiesigen Oberlandesgericht kommen solche interessanten causes celèbres relativ oft zu Verhandlung (Eintritt frei).
Ich habe mit dem Betroffenen gesprochen anläßlich eines meiner Besuche in der JVA.
S e h r aufschlußreich.


LG
Thing
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Alt 31.08.2012, 22:40   #7
männlich Martand
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Beiträge: 745

Hi Thing,

dann lag ich ja völlig falsch, ich dachte wegen Reuse daran (Fangkorb für Fische).
Doch nun fällt mir auf, dass "Reuse" althochdeutsch auch für "Reise" stehen könnte, im Zuge der Handlung (Gefängnis) aber wohl nicht deiner Intention folgen würde.

Die Binnenreime (ah!) sind in meinen Augen gelungen.

Ansonsten danke ich dir für deine lehrreiche Erklärung.

LG
Martin
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Alt 02.09.2012, 16:06   #8
Thing
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Lieber Marand,

Reuse steht hier für Falle oder Fallstrick.
Hab Dank für Deine Rückmeldung.

Lieben Gruß
von
Thing
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Alt 02.09.2012, 17:00   #9
gummibaum
 
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Beiträge: 10.909

Hallo Thing,

die Einzelaussagen sind plastisch. Sie wachsen für mich aber nicht recht zu einem einheitlichen Gebilde mit Triebkraft aufs Ende hin zusammen. Die weiblichen Kadenz dort erzeugen eher einen Rückstrom.

LG gummibaum
gummibaum ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.09.2012, 11:37   #10
Thing
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Lieber gummibaum,

daß das nicht wirklich zusammenwächst zu einer Einheitlichkeit, ist begreiflich.
Wenn ich sozusagen "aus zweiter Hand" ein Geschehen bedichte und auch versuche, die dahinterstehenden Gefühle zu verdichten, kann das nicht wirklich authentisch werden.

Mein Mitfühlen ersetzt nicht die Unmittelbarkeit.

Lieben Gruß
von
Thing
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Alt 03.09.2012, 13:50   #11
männlich AndereDimension
 
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Beiträge: 3.325

Zitat:
Mir blieb nur Fahles, Falbes - die Farben blieben ihr.
Hallo Thing,

eine klasse Idee, so wie auch der letzte Satz.

Da auch der "Rest" nicht abfällt, konnte es nur ein gutes Gedicht werden.

Gruß, A.D.
AndereDimension ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.09.2012, 15:15   #12
Thing
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Beiträge: 34.998

Halli Hallo, Andere Dimension -

ein Lob aus Deinem Munde:
Herz, was begehrst Du mehr?


Hab Dank
von
Thing
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