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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken.

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Alt 22.12.2007, 22:37   #1
Black Valentine
 
Dabei seit: 05/2007
Beiträge: 74

Standard Rauschgift

Rauschgift

Ich will gewinnen!
Schätze finden,
ein Atemzug...
Glückseligkeit.

Ich muss träumen,
Ich renn in Kreisen
in tödlichen Gegebenheiten
ohne Bewusstsein...

Es hypnotisiert mich...
...und die Einfältigkeit...
Es ätzt sich in die Haut
Für die Ewigkeit

Heldenzeit!
Terror weit und breit...
und zerstört...
Erschaffen...
Wir kommen uns zu Hilfe,
wir wollen Frieden,
greifen zu Waffen...
Giftharpunen...

Ich sehe... Düsternis,
Wahnsinn...!
Schweren Leichtsinn,
Schmerzen,
Menschen, Monster...,
die sich schwärzen.

Jetzt, bin ich tot?
... Nur in Atemnot...
Kein Echolot... doch...
Ich bin niemals tot...
Noch nicht.

schneller schneller,
gewältätiger...
Lichtkreise,
ziehen sich leise
Um mich herum

Heldenzeit!
Schon vorbei?
Ich will träumen,
ich will rennen!

Gewonnen!
trostlos, willenlos
...und...
schon wieder zerronnen...
Black Valentine ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.12.2007, 23:15   #2
crh2
 
Dabei seit: 08/2007
Beiträge: 70

Ein Jugendlicher probiert bewusstseinserweiternde Drogen und fängt an über Gott und die böse Welt nachzudenken und verläuft sich bei all den vielen Informationen in seinen Gedankengängen während bei ihm im Hintergrund "my chemical romance" läuft...denn durch die Signatur wirkt das Ganze, auf mich jedenfalls, um einiges voller.

Wenn du diesen Gedanken beim Leser erzeugen wolltest kann ich nur sagen "Thumbs Up".
Ansonsten berichtige mich bitte.

MfG

crh2
crh2 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.12.2007, 23:48   #3
Black Valentine
 
Dabei seit: 05/2007
Beiträge: 74

My Chemical Romance finde ich zum Kotzen. Ich gebe zu, ich besitze alle 3 Alben, höre davon jedoch keins mehr. Außer "Mama" finde ich mitlerweile alle Lieder schrecklich, da jeder, aber auch jeder My Chemical Romance kennt, hört toll findet. Ist schon ein richtiger Hype...
Ich hab, während ich dies geschrieben habe, die wundervollen White Stripes gehört! Hat null Parallele zu MCU... Zum Glück!
Nein, ich glaube nicht, dass ich schildern wollte, wie ein Jugendlicher bewusstseinserweiternde Drogen nimmt und über Gott und die böse Welt philosophiert... Nein... Schau noch mal genau nach... Es gibt genug Hinweise auf härtere Drogen. Aus der Sicht eines Junkies, der sichtlich high ist...

lg Blacks
Black Valentine ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.12.2007, 11:46   #4
Thorbald
 
Dabei seit: 11/2007
Beiträge: 59

Hallo Black Valentine!

Ich finde man merkt beim Lesen schon, dass es um härtere Drogen geht. Um nur mal zwei Stellen zu nennen:

"in tödlichen Gegebenheiten
ohne Bewusstsein"

"wir wollen Frieden,
greifen zu Waffen...
Giftharpunen"

Ohne mich da auszukennen finde ich es doch gut beschrieben. Man merkt, dass man selbst nicht in so einen Zustand verfallen will.

Liebe Grüsse, Thorbald
Thorbald ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.12.2007, 12:08   #5
mabel
 
Dabei seit: 04/2006
Beiträge: 93

Standard RE: Rauschgift

Hi, Blacks,

was du in deiner Signatur unterstrichen hast, halte ich für das, was Dir eigentlich am wichtigsten ist. Es tut weh. Genau. Es tut verdammt weh, den Text zu lesen. Dir und dem Leser. Das ist gut so, sogar sehr gut, denn so kommen wir zusammen auf eine Ausgangsbasis, von wo aus wir diskutieren können, was genau den Schmerz, diese unbändige, atemlose, blinde Wahnsinnswut in Gewalt umschlagen lassen könnte und was dann, wie du ja zum Glück sagst, "will hurt like hell". Mit der Signatur hast Du eine Einladungskarte geschickt in Form der Trompeten von Jericho an den Leser, etwas zu tun für dein Lyrich, sich einzulassen auf die ganz genaue Betrachtung seines Rausches, um zu verstehen, wie nah es an der extremsten Situation ist und um zu VERMEIDEN, dass "it will hurt...like hell".
Ich hoffe, das LI ist nicht mit dem Autor identisch, sowas könnte ja mal vorkommen. Falls doch, finde ich diese Signatur einfach super. Darin liegt die Distanzierung, die eigene mentale Stärke die Konsequenz zu ahnen und das ist gut so und unbedingt wichtig, daran festzuhalten.

Mabel.
mabel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.12.2007, 15:47   #6
Black Valentine
 
Dabei seit: 05/2007
Beiträge: 74

Ich liebe den Text in meiner Signatur über alles. Stammt leider nicht von mir, sondern von Jack Off Jill - Fear Of Dying. Als ich diese Textstelle aus dem Song gewählt habe, hatte ich gar nicht an mein eben gepostetes Gedicht gedacht, es ist mir erst im Nachhinein aufgefallen, dass es eigentlich ein Teil des Gedichtes sein könnte.
Was meinst du was die Schmerzen in Gewalt umschlagen lassen? Was denkst du, was dem Lyrich passiert ist, dass es so reagiert?
Das Lyrich steht nur teils in Kontakt mit dem Autor, und für wahr, die Signatur beschreibt die Bedenken, Ängste, die mentale Stärke gegenüber den Konsequenzen, die der Autor empfindet.
Etwas, das mich zum Schreiben des Textes inspiriert hat, war folgendes Video:

Prodigy - Smach my bitch up

Lg, Blacks
Black Valentine ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.12.2007, 16:19   #7
mabel
 
Dabei seit: 04/2006
Beiträge: 93

Hi, Blacks,

was mich hier beeindruckt, ist die Tatsache, dass der Autor, der, wie du sagst, teils verwoben ist mit dem Lyrich, es schafft, es tatsächlich schafft, diesen negativen, unheimlichen, gefährlichen, verwirrenden, gewaltbereiten Teil seines Selbst kreativ in seine Gesamtpersönlichkeit zu integrieren, indem er seine Gewaltfantasien nicht verleugnet, sondern sie einem Lyrich zuordnet, welches sie stellvertretend für ihn ausleben und somit verarbeiten kann. Das ist wirklich eine Riesenleistung, dafür, dass es immer ein sehr schmaler Grat ist zwischen der nötigen Distanz zum Lyrich und dem, was ich meinte mit dem Punkt, wo es umschlagen könnte in nichtmehr Auseinanderhaltenkönnen, wo der, dem Autor widerfahrene Schmerz nichtmehr durch ein Lyrich getilgt werden kann und wo alles eskaliert. Das schliesse ich jetzt bei dir aus, da ich deine ganz besondere, sehr reife Haltung als Autor hinter dem Lyrich sehe. Du bist klug und findest die Distanz zu dem, was das Lyrich auslebt und in deinem Kopf entstand. Indem du wagst, es öffentlich zu machen, zeigst du deine Verantwortung und ich muß sagen, bewundernswerte Fähigkeit zum Bekenntnis zu dir selbst. Wer schafft das schon so schonungslos?! Deine
mentale Stärke, dich zu distanzieren von den Fantasien und dem, was das Lyrich an Traumatischem und Zerstörerischem in sich birgt, macht dich zum kreativen Menschen, der auch die dunkelsten Seiten seiner Seele beleuchtet hat und noch dazu geschafft hat, sie zu integrieren, ohne daran zu zerbrechen. Alle Achtung. Es ist ja nicht entscheidend, was in uns lebt, sondern, wie wir damit umgehen. Du gehst offensiv und kreativ und einfach ganz toll damit um. Danke, übrigens.

Hey,...

Mabel
mabel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.12.2007, 18:40   #8
Mo.-
 
Dabei seit: 05/2007
Beiträge: 531

halli hallo hallöle

da mir deine signatur voll am arsch vorbei geht spring ich mal gleich zum text und schildere meinen leider furzflüchtigen eindruck:

also: da sind ne menge satzfetzen und wortfragmente in vier-sechs zeligen versblöcken. gut gefälllt mir die spontanität die ich da heraus lesen kannja di mier ins gesicht springt. leider erntest du damit hier! kaum blumen.
ausserdem sind ein paar nicht ganz so hohle wörter dabei.
leider bin ich nicht überzeugt. wahrscheinlich geht es um H und somit auch um begleit erscheinungen. dazu sind es mir zu viele fragmente und zu wenig erfahrungen das ganze wirkt recht unbestimmt und erinnert mich nur wenig an andere texte die ich von junks gelesen habe. irgendwie fehlt mir da die härte von hero und die göttlichkeit ich seh da fast nur bilder aber keine emotionen. inhaltlich ist das für mich nur gewäsch, ich kaufs dir nicht ab.
das liegt zum einem an den bedacht wahllosen dreipunkten zu andern das die worte recht zusammenhanslos im raum stehen. das wirkt aber kaum rausch artig sondern wie spinnspielerei. dabei sind worte wie [willenlos] völlig abgelutscht und lassen das lyrich eher wie einen betrachter als wie einen erleber da stehen. der titel ist so langwelig eindeutig und die "hübschen" bilder einfach nichtssagend. selbstverständlich wäre es möglich eine menge da hinein zu interpretieren aber irgend etwas ergründen, nachempfinden, erkennen etc kann ich nicht.



gruß mo.-
Mo.- ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.12.2007, 21:16   #9
Black Valentine
 
Dabei seit: 05/2007
Beiträge: 74

Aloha Mo.-!
Haste vollkommen recht! Bin ich mir jetzt auch im Klaren, nachdem ichs mir nochmals durchgelesen hab... Dafür dass der Text von harten Sachen handelt, fehlt die Härte, die Emotionen, wie der Junk die Droge vergöttert. Hab die ganze Zeit schon so was im Hinterkopf schwirren hören, aber hab noch keinen Anschub gehabt, es zu verbessern...
Die sinnlosen Wortfetzen sollen im Grunde den Rausch darstellen... Viel zu viele Eindrücke auf einmal, die das berauschte Hirn nicht mehr verarbeiten kann, nur noch Bruchstücke. Richtig, es müssen andere Wörter her... "Willenlos" kannste überall lesen... Mit den Titeln hab ichs nicht so besonders, ich gebe zu, Rauschgift war mein erster Titelgedanke, dann kam "Junkie", nu ja, beides nich wirklich supi... Ich find schon was weniger eindeutig aber aussagekräftzigereres, hoff ich.

Mabel, vielen Dank für deine wunderschönen Worte!
Was würde ich nur ohne mein Lyrich machen... Ich denke, ich wäre ziemlich aufgeschmissen ohne dieses Ding, das die Sachen für mich macht, zu denen ich nicht fähig bin. Das Ding, das meine Phantasien ausleben kann und darf, ohne dafür bestraft zu werden. Es ist ein Teil von mir, der in mir wohnt und manchmal an die Oberfläche kommt. Wenn ich diese Distanziering und das Verantwrotungsbewusstsein nicht hätte, wo wär ich dann jetzt gelandet? Ich sage meine Meinung und wenn ich dann auch noch mit voller Kraft das täte, was ich empfinde, dann wäre ich... nicht annerkannt... von der Gesellschaft. Und ich bin es jetzt schon nicht.
Nein, ich muss dir danken. Danke.

Liebe Grüße, Blacks
Black Valentine ist offline   Mit Zitat antworten
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