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13.02.2016, 09:28 | #1 |
Flucht
flucht
ich laufe und laufe und komme nicht an, komm nicht voran, weiß nicht warum, bleibe stets stumm, frage nicht nach, gibt eh nichts zu fragen. laufe einfach weiter, wie schon seit so vielen tagen. ich laufe und laufe und sehe so viel - war es nicht das, was mir so gefiel? war es nicht das? war das nicht mein ziel? so war es doch... oder in etwa so ähnlich? ich sehe so viel, aber doch nur so wenig. ich laufe und laufe und denke nicht nach, jetzt, wo ich einmal angefangen hab, zu werden, wer ich sein will, anstatt zu sein, wer ich bin. war doch immer einfach ich ohne großen, tiefen sinn. sinn ist das stichwort, das ziel meiner reise, doch leise, auf plötzlich so altbekannte weise, machen sich zweifel breit, auf meinem neuen weg. wo bleibt denn der sinn? und was hat mir eigentlich gefehlt? ich laufe und laufe und mein ziel, das kenn ich gar nicht. "gar nicht" oder "gar nicht mehr", frage ich mich, doch die antwort - ist mir eigentlich egal. ich laufe einfach weiter, denn was zählt, ist die zahl, die zahl der tage, die ich weiter gehe, nicht still stehe, denn nichts ist schlimmer als stillstand. und so gleitet mir mein leben aus der hand. kann nicht innehalten, warten, mich neu orientieren, hab angst mich dabei einfach völlig zu verlieren. angst zu erfahren, dass die richtung nicht stimmt, mich zu fühlen als wäre ich in einem verdammten labyrinth. und so laufe ich weiter, um mich all das einfach nicht zu fragen, nichts zu sagen, an so vielen tagen. einfach laufen, um zu laufen, um überhaupt ein ziel zu haben. was mir dabei entgeht, das interessiert mich nicht. ich laufe ja, erlebe viel, erweiter' ständig meine sicht, brech aus, aus dem verzicht, tue endlich was für mich. doch irgendwie glücklich macht mich das nicht... - denn das labyrinth in meiner angst, das bin eigentlich ich. ich laufe und laufe und laufe doch nur davon. anstatt voran zu kommen, wechsle ich nur meine position. ich laufe davon vor mir selbst, vor freiheit und glück. wehmütig sehe ich manchmal zurück. und so laufe ich weiter im labyrinth umher, mit schwirrt der kopf, ich will es so sehr. ich laufe und laufe die wege entlang und dann erkenn ich endlich, dass ein eingang auch ein ausgang sein kann. © miu |
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