Working Class Hero

[Briefmarke]

Lied eines Arbeiterheldes

Ich bin mehr Arbeiter als Dichter.
Die Sonne bräunt den Leib.
Das Plaken macht den Rücken krumm
und stählt das Fleisch.
Die Trunkenheit zerflüchtigt mich.
Ich hab ein Leben, ohne je ein Leben denn zu haben.

ich habe wenig Gück
mit dem, was dieses Sein begleitet,
mich wirft die eigene Zufriedenheit zurück...
da nie ein Ehrgeiz mich verleitet.

Meine Frau ist mittelschön,
mein Kind nur halbintelligent,
mein Lohn bescheiden kläglich.
Doch ich verdien uns unser Täglich.

Ich mache was ich kann!
Bin ich auch nur ein schlichter Mann.
und wenn ein Halb von dem zerrann,
was ich vom Leben mir ersann,
so sag ich wohl, das ich gewann.

Ob leer ob voll
mein Becher ist nur halb...
mein Wirken ist nicht schwer, nicht toll.
Vom Dünenstrand zur Alp...
weiß ich doch nicht, wohin ich soll.

Ein kleines Rädchen
im Getriebe,
ein dünnes Fädchen
im Gewebe; -
als ob nichts bliebe
ohne dieses Mädchen,
wofür ich lebe.

Die Knochen tragen viel der Last,
und viel die Poren schwitzen.
Ich säge schnell den Ast
auf dem mein Gestern, Heut und Morgen sitzen.
weil all das nicht mehr zu mir passt.
Die Hoffnungssterne nicht mehr blitzen.

So ist`s, wenn deine Woge brich
und alle Art von Folgerungen aus dir spricht.

[Denker]

liest sich fast wie ein Medley von Springsteen-Songs - gefällt mir!

[Eisenvorhang]

„und viel die Poren schwitzen“ ist kein gutes Deutsch, würde ich hier ausbessern.

Trotzdem gern gelesen

vlg ev