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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken.

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Alt 19.12.2009, 08:28   #1
männlich Nöck
 
Benutzerbild von Nöck
 
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662

Standard Schreie

Schreie


Wieder stehe ich am Fenster,
und mein Blick ist öd und leer.
Wieder kommen die Gespenster,
zerren mich hinaus auf’s Meer.

Schaue zu, wie Kinder spielen,
auf der Straße vor dem Haus.
Schaue, seh' sie nach mir schielen,
finst’re Schatten, es ist aus.

Wispern, höhnen, spotten mich:
„Du hast draußen nichts verloren."
Wispern: „Schande über dich.“
Warum wurd’ ich nur geboren?

Weiche mutlos von der Scheibe,
hasse Demut und Verzicht.
Weich ins Grau, in meine Bleibe,
meine Ängste pflegen mich.
Nöck ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.12.2009, 19:29   #2
weiblich Feuerlocke
 
Benutzerbild von Feuerlocke
 
Dabei seit: 05/2009
Alter: 47
Beiträge: 100

Sehr gut be- und geschrieben, großes Kompliment an Dich!
.... Diese Mutlosigkeit, Ängste, Hoffnungslosigkeit...

Mit ganz wenigen Worten ist es Dir gelungen, düstere Bilder in den Kopf zu zaubern, man liest nicht nur Worte, sondern kann diese Gefühle, die stummen Schreie... miterleben.

GLG
an Dich
Feuerlocke ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.12.2009, 08:03   #3
männlich Nöck
 
Benutzerbild von Nöck
 
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662

Danke, ich freue mich besonders über deinen Kommentar, denn du kannst wunderbare Gedichte schreiben.
Nöck ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.12.2009, 12:45   #4
weiblich Rena
 
Benutzerbild von Rena
 
Dabei seit: 06/2009
Ort: Berlin
Beiträge: 545

Hi Nöck,

ein beklemmendes Gefühl steigt in mir hoch, als ich dein Gedicht gelesen habe.

Wie isoliert und einsam muss sich dieser Mensch fühlen, verraten von der Welt. Stumme Schreie, die niemand hört...aber ich kann sie spüren.

Ein sehr gelungenes, trauriges Gedicht von dir.

Liebe Grüße von Rena
Rena ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.12.2009, 15:16   #5
fiw
 
Benutzerbild von fiw
 
Dabei seit: 12/2009
Ort: Bayern
Alter: 69
Beiträge: 151

- "… meine Ängste pflegen mich. …" -

Diese Formulierung, @Nöck, die hats mir angetan.

Warum? - Weil normalerweise der Mensch seine
Ängste pflegt, und nicht die Ängste den Menschen.


Nur, - was will uns das sagen …?



LG
fiw
fiw ist offline   Mit Zitat antworten
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