Poetry.de - das Gedichte-Forum
 kostenlos registrieren Forum durchsuchen Letzte Beiträge

Zurück   Poetry.de > Gedichte-Forum > Fantasy, Magie und Religion

Fantasy, Magie und Religion Gedichte über Religion, Mythologie, Magie, Zauber und Fantasy.

Antwort
 
Themen-Optionen Thema durchsuchen
Alt 28.02.2020, 02:16   #1
männlich curd belesos
 
Benutzerbild von curd belesos
 
Dabei seit: 04/2013
Ort: Lübeck
Alter: 78
Beiträge: 1.301

Standard Glauben

Wenn ich am Morgen durch die Auen gehe,
lobe ich mir die eigne Religion,
denn meine Gabe der Divination
zeigt mir, dass ich das Heilige dort sehe,

wo die Natur sich voller Anmut spreitet,
dabei mit Demut sich vor dem verneigt,
der uns die Wunder dieser Erde zeigt,
die er zu unser aller Wohl bereitet.

Nie werde ich das Göttliche dort sehen,
wo sich der Mensch mit Bauten selber ehrt,
denn wer es glaubt ist töricht, denkt verkehrt,
und wird den Weg aller Verführten gehen,

die wie gebannt dem Kirchenfürsten lauschen,
der nur nach Macht über die Menschen strebt,
weil klerikales Kaiser überlebt
und Götzen lassen sich durch Menschen tauschen.

Wo sind die Götter aus Byzanz und Theben,
aus Griechenland und aus dem starken Rom?
Zwar predigt heut ein Papst im Petersdom,
doch wird sein Gott die Zeiten überleben?

Mir ist das alles wie seit tausend Jahren,
ein Machtgefüge, das den Menschen lenkt,
der ängstlich an sein Lebensende denkt,
sein Jenseits wird er dennoch nie erfahren,

denn zwischen Himmel dort und hier auf Erden
gibt es viel mehr als wir uns je gedacht,
doch hat ein „Lieber Gott“ uns nicht gemacht,
auch wenn wir noch so kirchengläubig werden.

© Curd Belesos 28.02.2020
curd belesos ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 09.12.2022, 07:16   #2
männlich Anaximandala
 
Benutzerbild von Anaximandala
 
Dabei seit: 05/2021
Ort: Zu Hause
Beiträge: 1.190

Hallo Curd,

ich schweife nun schon länger um dieses wirklich wunderbare Gedicht von dir und habe mir vor bestimmt einem Jahr schonmal Notizen zu Divination gemacht, die aber erstmal ergebnislos verbleiben.

Jetzt ist es schon ein paar Tage her, dass ich gesagt habe, ich würde gerne ein Gedicht von dir mit einem gereimten Kommentar versehen. Ich hab ehrlich gesagt ziemlich mit meinen Zeilen gehadert, tu es jetzt immer noch.

So oder so bin ich dir sehr dankbar für deine Zeilen und hoffe, es stört dich nicht, dass ich meine dazu setze


Wo die Natur voll Anmut sich gestaltet,
am Firmament ganz frei die Vögel fliegen
und Wunder zwischen Zwitscherlauten liegen,
da ist das Heiligtum der Welt entfaltet.

Nicht wo die Nächstenliebe starr erkaltet
und Machtgelüste alles überwiegen,
die Kirche Gottes sich in Glaubenskriegen
verbreitet und mit harter Knute waltet.

Das Heilige, es ist doch ungebunden
und tief im Wald ergrünt ein Glaubensthron.
Ich habe es im Vogelsang gefunden,

in sanften Klängen wie des Meeres Rauschen,
nie fand es Ausdruck in der Religion.
Es liegt im Herz, man muss nur etwas lauschen.


Liebe Grüße
Delf
Anaximandala ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen für Glauben

Themen-Optionen Thema durchsuchen
Thema durchsuchen:

Erweiterte Suche


Ähnliche Themen
Thema Autor Forum Antworten Letzter Beitrag
Glauben PoemAss Philosophisches und Nachdenkliches 0 25.02.2016 00:49
Glauben Trembalo Gefühlte Momente und Emotionen 2 15.01.2016 08:14
Glauben wüstenvogel Fantasy, Magie und Religion 3 13.01.2014 16:12
Glauben simbaladung Sprüche und Kurzgedanken 3 29.07.2013 14:34
Wer glauben will... Ringelroth Sprüche und Kurzgedanken 0 14.06.2013 20:33


Sämtliche Gedichte, Geschichten und alle sonstigen Artikel unterliegen dem deutschen Urheberrecht.
Das von den Autoren konkludent eingeräumte Recht zur Veröffentlichung ist Poetry.de vorbehalten.
Veröffentlichungen jedweder Art bedürfen stets einer Genehmigung durch die jeweiligen Autoren.