Ärger bei Poetry.de

Ilka-Maria · 01.09.2009, 07:59

Hab' acht bei einem Ärgernis,
daß du nicht jene Säure brütest,
die mehr im Innern dich zerfrißt,
als das, worüber du sie schüttest.

18. Februar 2009
© by Ilka-M.

raffael · 01.09.2009, 16:28

Schönes Gedicht.
Dieses Gefühl kennen wir alle.

Nur: "brütest" und "schüttest" - der reim ist zwar da, aber die betonungen sind nicht gleich..

Ansonsten erachte ich es als sehr gelungen :-)

Sonja · 01.09.2009, 17:16

Wirklich ein gutes Gedicht, Ilka-Maria.
Dieses Gedicht bescheibt genau den heutigen Tag, echt klasse.
Ich finde die Idee mit brütest, und schüttest allerdings nicht schlecht.
Es ist bei mir nicht hervorgesprungen.
Sehr gut.

Ilka-Maria · 01.09.2009, 18:39

Sonja, Raffael,

danke für Eure Kommentare. Wie ich schon an anderer Stelle geschrieben hatte, liest jeder ein Gedicht anders; daher kommt es, daß für den einen Leser eine Stelle holpert oder ein Reim störend wirkt und für den anderen Leser nicht. Dies ist der Grund, weshalb Dichter ihre Werke am liebsten selbst vorlesen. Es ist ähnlich wie beim Singen: Luftholen und Ton müssen sitzen, egal wie der Textinhalt ist.

LG
Ilka-M.

Sonja · 01.09.2009, 21:06

Ja stimmt da hast du recht, Ilka-Maria.
Das ist eben die Schwierigkeit daran, Texte durch alleiniges Lesen zu bewerten, ohne sie vom Autor vorgelesen zu bekommen.

Rena · 03.09.2009, 00:05

Liebe Ilka

,

die Säure verschütten...das fällt mir schwer.
Sie zerfrißt eher mein Inneres Stück für Stück.

Deine Worte gefallen mir gut...und sie sind so wahr.

Liebe Grüße von Rena

Perry · 03.09.2009, 19:18

ich schaue ja mehr auf die Wortbilder, als auf Reime und da gefällt mir das "Säure ausbrüten" nicht wirklich. Säure mischt man zusammen, braut sie oder Ähnliches. Brüten hat zwar im Sinne von "ausbrüten" auch eine negative Seite, aber wie gesagt nicht in Verbindung mit Säure.
Formal störe ich mich an dem Wechsel vom wir (Habt acht) zum Du (dass du).
Genug genörgelt, dein erhobener Zeigerfinger ist angekommen, deshalb brüte ich jetzt noch ein Lob aus. Gefällt mir trotzdem!
LG
Perry

Ilka-Maria · 03.09.2009, 19:47

Perry, wörtlich genommen ist das richtig, aber wir wollen ja dichten, und das heißt, Bilder und Vergleiche herstellen.

Hier steht "Säure" und "brüten" schlicht und einfach als Synonym für anwachsenden Zorn, der sich nicht unbedingt nach außen richten muß - im Gegensatz zur Wut, die spontan entsteht und sich in Gewalt entlädt.

Vielleicht hat mal jemand Lust, das Thema "Wut" zu verfassen? (Ist mir jetzt nur in diesem Zusammenhang eingefallen.)

LG
Ilka-M.

01.09.2009, 07:59	#1
Ilka-Maria Forumsleitung Dabei seit: 07/2009 Ort: Arrival City Beiträge: 31.118 Meine Gedichte Meine Favoriten	Ärger Hab' acht bei einem Ärgernis, daß du nicht jene Säure brütest, die mehr im Innern dich zerfrißt, als das, worüber du sie schüttest. 18. Februar 2009 © by Ilka-M.

03.09.2009, 00:05	#6
Rena Dabei seit: 06/2009 Ort: Berlin Beiträge: 545 Meine Gedichte Meine Favoriten	Liebe Ilka, die Säure verschütten...das fällt mir schwer. Sie zerfrißt eher mein Inneres Stück für Stück. Deine Worte gefallen mir gut...und sie sind so wahr. Liebe Grüße von Rena

03.09.2009, 19:18	#7
Perry Dabei seit: 11/2006 Alter: 71 Beiträge: 3.762 Meine Gedichte	Hallo Ilka-Maria, ich schaue ja mehr auf die Wortbilder, als auf Reime und da gefällt mir das "Säure ausbrüten" nicht wirklich. Säure mischt man zusammen, braut sie oder Ähnliches. Brüten hat zwar im Sinne von "ausbrüten" auch eine negative Seite, aber wie gesagt nicht in Verbindung mit Säure. Formal störe ich mich an dem Wechsel vom wir (Habt acht) zum Du (dass du). Genug genörgelt, dein erhobener Zeigerfinger ist angekommen, deshalb brüte ich jetzt noch ein Lob aus. Gefällt mir trotzdem! LG Perry

01.09.2009, 16:28	#2
raffael Dabei seit: 08/2009 Alter: 35 Beiträge: 185 Meine Gedichte Meine Favoriten	Schönes Gedicht. Dieses Gefühl kennen wir alle. Nur: "brütest" und "schüttest" - der reim ist zwar da, aber die betonungen sind nicht gleich.. Ansonsten erachte ich es als sehr gelungen :-)

01.09.2009, 17:16	#3
Sonja Dabei seit: 07/2009 Ort: In meiner eigenen Welt... Alter: 33 Beiträge: 1.157 Meine Gedichte	Wirklich ein gutes Gedicht, Ilka-Maria. Dieses Gedicht bescheibt genau den heutigen Tag, echt klasse. Ich finde die Idee mit brütest, und schüttest allerdings nicht schlecht. Es ist bei mir nicht hervorgesprungen. Sehr gut.

01.09.2009, 18:39	#4
Ilka-Maria Forumsleitung Dabei seit: 07/2009 Ort: Arrival City Beiträge: 31.118 Meine Gedichte Meine Favoriten	Sonja, Raffael, danke für Eure Kommentare. Wie ich schon an anderer Stelle geschrieben hatte, liest jeder ein Gedicht anders; daher kommt es, daß für den einen Leser eine Stelle holpert oder ein Reim störend wirkt und für den anderen Leser nicht. Dies ist der Grund, weshalb Dichter ihre Werke am liebsten selbst vorlesen. Es ist ähnlich wie beim Singen: Luftholen und Ton müssen sitzen, egal wie der Textinhalt ist. LG Ilka-M.

01.09.2009, 21:06	#5
Sonja Dabei seit: 07/2009 Ort: In meiner eigenen Welt... Alter: 33 Beiträge: 1.157 Meine Gedichte	Ja stimmt da hast du recht, Ilka-Maria. Das ist eben die Schwierigkeit daran, Texte durch alleiniges Lesen zu bewerten, ohne sie vom Autor vorgelesen zu bekommen.

03.09.2009, 19:47	#8
Ilka-Maria Forumsleitung Dabei seit: 07/2009 Ort: Arrival City Beiträge: 31.118 Meine Gedichte Meine Favoriten	Perry, wörtlich genommen ist das richtig, aber wir wollen ja dichten, und das heißt, Bilder und Vergleiche herstellen. Hier steht "Säure" und "brüten" schlicht und einfach als Synonym für anwachsenden Zorn, der sich nicht unbedingt nach außen richten muß - im Gegensatz zur Wut, die spontan entsteht und sich in Gewalt entlädt. Vielleicht hat mal jemand Lust, das Thema "Wut" zu verfassen? (Ist mir jetzt nur in diesem Zusammenhang eingefallen.) LG Ilka-M.