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Alt 16.04.2008, 07:27   #1
DS!
 
Dabei seit: 10/2007
Beiträge: 101

Standard Die Stars von Morgen sind die Urheberrechtsverletzer von Heute

Wer kennt es nicht: Das Urheberrecht oder auch Copyright, wie man ja gerne so modern daherkommt in unserer globalisierten Welt.
Wie das so ist wenn man etwas eigenes gemacht hat, will man atürlich nicht, dass jemand einem diese Idee klaut und selbst zu Geld macht.
Was eine verständliche Sache ist, aber wer legt den Wert einer CD fest oder den Wert eines Musiktitels?
Woher kommen diese utopischen Summen, die jemandem angedichtet wird, der sich vielleicht gerade eben den neusten Titel heruntergeladen hat.
Wer sagt denn, dass er sich das Werk angehört hat, wenn man sich überlegt was für extrem grosse Festplatten im Terabytebereich mit Musik vollgestopft sind, die niemals ein Mensch hören wird, dafür aber runterladen kann.
Entstehen denn wirklich diese extremen wirtschaftlichen Schäden, weil zu viele Leute Musik runterladen oder war es nicht schon immer so, dass man mit einem Kasettenrekorder und viel Geduld sich seine Lieblingshits aus dem Radio zusammenschneiden konnte.
Hätten denn wirklich jemald so viele Menschen in der DDR westliche Musik hören können, ohne diese Möglichkeit?
Oder wie war das früher bei den Anfängen der PC-Spiele, die sich oft fast nur durch das Raubkopieren per Diskette verbreiteten?
Wenn man es einfach mal ganz klar betrachtet geht es hier doch nicht um das Urheberrecht, hier geht es nur um Geld und die Musik bleibt dabei auf der Strecke.
Wenn man sich Formate wie "Popstars" oder "Deutschland sucht den Superstar" ansieht, merkt man doch nur dass hier versucht wird auf die Schnelle Geld zu machen, indem man junge, ahnungslose Leute verheizt.
Um Musik geht es da keinem oder einem künstlerischen Anspruch.
Will mit denn wirklich jemand erzählen, dass einer dieser Anwälte, die sich damit beschäftigen unwichtigen Normalobürgern eins reinzuwürgen sich dabei wirklich um Musik kümmert?
Würde auch nur einer dieser Anwälte sich für jemanden stark machen, der so schamlos von geldgeilen Produzenten ausgebeutet wird wie z.B. die Musikgruppe Nevada Tan.
Machen sich solche Anwälte für das Recht von Leuten stark, die nicht im Rampenlicht stehen und ihres geistigen Eigentums beraubt werden?!
Nein, es sind ganz einfach assoziale Opfer, die nach unten treten um sich auf Kosten anderer zu bereichern. Von Moral haben solche menschlichen Versager noch nie etwas gehört.
Aber leider sind die Möchtegernkünstler nicht viel besser.
Wenn ich mir da überlege wer z.B. eine Person wie Massiv aufgebaut hat. War das ein Manjorlabel, ich glaube doch nicht.
In Wirklichkeit ist es doch so, dass der Untergrund noch damit beschäftigt ist wirklich Musik zu machen, die grossen Labels leider nur noch mit Geld machen.
Und da wundert es auch nicht, dass jemand wie Bushido einen ähnlichen Weg gegangen ist.
Er hat einmal in einem etwas älteren Interview bei "Polylox" gesagt, dass es ihm hauptsächlich nur darauf ankommt, dass für seine Musik bezahlt wird. Alles andere ist ihm relativ egal. So in etwa kam das sinngemäss rüber. An den genauen Wortlaut kann ich mich nicht mehr erinnern.
Man kann ja nicht gerade behaupten, dass der Herr an Geldmangel leidet. Aber wieso verteilt ein Bushido Unterlassungsklagen für nicht nur das Bereitstellen illegaler Downloads, sondern sogar das Veröffentlichen von Texten.
Ich frage mich, ob das das Ziel eines erfolgreichen Musikers sein soll, der doch eigentlich seine Musik für die Fans machen sollte.
Wird man heutzutage erfolgreich um später nach unten zu treten, nach den Leuten, die einem diesen Erfolg erst möglich gemacht haben?!
Ist das noch Musik, oder nichts weiter als jämmerlicher und armseliger Kapitalismus?
Es ist sicherlich nicht besonders richtig das Urheberrecht ungefragt zu verletzen, aber was würde passieren wenn jeder um Erlaubnis fragen würde wenn er auf einem bekannten Instrumental singt oder rappt. Was würde passieren wenn jeder DJ erst einmal eine Erlaubnis braucht um etwas zu remixen.
Für die Urheber mag die aktuelle Entwicklung sicherlich einen positiven Effekt haben, aber die Musikkultur wird es ganz einfach töten.
Wir sollten uns fragen ob wir wirklich nach Spatzen mit Atomraketen schiessen wollen.
Den wirtschaftlichenm Schaden, der von der Musikindustrie beklagt wird ist doch ihre eigene Schuld.
Nicht die Urheberrechtsverletzer verursachen den Schaden, sondern die Musikindustrie macht sich selbst kaputt mit skrupellosem Kapitalismus auf Kosten von Fans, Musikern, und Künstlern. Man sollte überlegen, was man mit solch einem Verhalten langfristig für einen Schaden anrichtet, der nicht mit Geld bemessen werden kann.
Denn die Stars von morgen sind die Urheberrechtsverletzer von heute.
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