Poetry.de - das Gedichte-Forum
 kostenlos registrieren Forum durchsuchen Letzte Beiträge

Zurück   Poetry.de > Geschichten und sonstiges Textwerk > Kolumnen, Briefe und Tageseinträge

Kolumnen, Briefe und Tageseinträge Eure Essays und Glossen, Briefe, Tagebücher und Reiseberichte.

Antwort
 
Themen-Optionen Thema durchsuchen
Alt 21.02.2015, 15:04   #1
männlich BongTeddy
 
Benutzerbild von BongTeddy
 
Dabei seit: 02/2015
Alter: 28
Beiträge: 21

Standard Über den Rahmen seines Smartphones schauen

Wir verlieren das Auge für die
kleinen Augenblicke des Glückes
der Entdeckung, der Fröhlichkeit.

Ich stieg schlecht gelaunt in die U-Bahn
und holte wie so oft mein Smartphone
raus. Zwischen einer öden Runde
irgendeines Spiels schaute ich auf.

Ich sah in der U-Bahn 2 Kinder,
ein dunkelhäutiges etwa ein
Jahr alt und ein weißes
vielleicht ein Jahr älter.

Sie strecken sich aus ihrem
Kinderwagen die Hände entgegen
und hielten sich fest, obwohl
sie sich einander nicht kannten.

Sie schauten sich an und lachten
herzhaft und hörten gar nicht mehr
auf zu lachen.

Dieses Bild ließ auch mich lächeln
und zeigte mir: Hey um glücklich
zu sein braucht man nicht viel
man muss nur gelegentlich über
den Rahmen seines Smartphones schauen

In diesem Sinne euer BongTeddy
*
BongTeddy ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.02.2015, 16:41   #2
männlich Gylon
 
Dabei seit: 07/2014
Beiträge: 4.269

Hallo BongTeddy,
dein Text hat mich angesprochen, du hast hier ein schönes Bild aus dem Alltag beschrieben. Es hat mich gereizt den Text etwas zu verdichten. Verstehe es bitte nur als Anregung. Danke für die Inspiration und teilen.

Liebe Grüße Gylon


Ein Blick auf das reale Leben

Schlecht gelaunt stieg ich in die U-Bahn
Smartphone in der Hand und Knöpfe im Ohr
das Spiel konnte mich heute nicht begeistern
ich ließ den Blick über mein Gerät schweifen

Zwei Kleinkinder verschiedener Hautfarbe
weckten meine eingeschlafene Neugier
die Muttis glotzten teilnahmslos in ihre Handys
während sich die Kleinen vorsichtig bekannt machten

Einem scheuen Vorspiel folgte breites lächeln
und eine unausgesprochene Aufforderung zu mehr
sie zauberten mir ein lächeln in mein Gesicht
und herzerwärmt verschwand mein Smartphone
in der Hosentasche
Gylon ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.02.2015, 16:48   #3
männlich BongTeddy
 
Benutzerbild von BongTeddy
 
Dabei seit: 02/2015
Alter: 28
Beiträge: 21

Hey das ist super geworden
Ich find deinen Text weitaus besser als meine.
:-)

Ja Ich fand diese Situation so schön
Und mir ist da erst aufgefallen
Was wir für zombies sind :-(
BongTeddy ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.02.2015, 17:00   #4
männlich Gylon
 
Dabei seit: 07/2014
Beiträge: 4.269

Hallo Bong Teddy,
freut mich und solange du dich an dem realen Leben noch erfreuen kannst brauchst du dir um Zombies keine sorgen machen.

Liebe Grüße Gylon
Gylon ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.02.2015, 17:15   #5
männlich BongTeddy
 
Benutzerbild von BongTeddy
 
Dabei seit: 02/2015
Alter: 28
Beiträge: 21

Haha ach klar ich mach
eigentlich nicht viel am Handy
hab genug andere Sorgen :-)

Aber so eine Zombieapokalypse
wäre der hammer. Dann könnte ich
mit meinen Freunden so outlaw-mäßig
durchs Land ziehen. *_*
BongTeddy ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.02.2015, 17:30   #6
männlich Ostgode
 
Benutzerbild von Ostgode
 
Dabei seit: 02/2015
Ort: Schnellbach
Alter: 43
Beiträge: 83

Hallo Bong Teddy.

Ich habe aus gutem Grund kein Smartphone. Bin der meinung das die dinger die Hundeleine für Menschen darstellt.

Daher find ich deine zeilen für die heutige zeit super getroffen, und von Gylon wurde es zu einem echt schönen Gedicht umgeformt.

Wirklich beides klasse. Gefällt mir.

MFG Ostgode
Ostgode ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.02.2015, 00:41   #7
weiblich Ex-Letreo71
abgemeldet
 
Dabei seit: 01/2014
Ort: Niedersachsen
Beiträge: 4.032

Hallo Bong Teddy,

mir gefällt Deine Beobachtung so wie sie ist.

Weil:

Dieses Bild ließ auch mich lächeln
und zeigte mir: Hey um glücklich
zu sein braucht man nicht viel
man muss nur gelegentlich über
den Rahmen seines Smartphones schauen



Genau deshalb.

Lieben Gruß,

Letreo
Ex-Letreo71 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.02.2015, 20:35   #8
männlich BongTeddy
 
Benutzerbild von BongTeddy
 
Dabei seit: 02/2015
Alter: 28
Beiträge: 21

Danke für die positiven Resonanzen ihr zwei:-).

Ich werde mir bei Zeiten auch eure Weke
zu Gemüte führen und ich bin überzeugt
sie werden mich ebenfalls unterhalten
und zum Nachdenken anregen.
Nur momentan habe ich totalen Klausurenstress.

In diesem Sinne euer Bong Teddy
BongTeddy ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.06.2015, 12:06   #9
weiblich goethe2.0
 
Dabei seit: 06/2015
Beiträge: 7

Hey!
Beim Lesen musste ich pausenlos lächeln, weil ich mir wünsche, dass es mehr Menschen gibt, die so denken wie du! Die Handlung ist so einfach und simpel, genau wie der Schreibstil! Dieser Text ist perfekt, so wie er ist und ich werde mich jedes Mal wieder daran erinnern, wenn meine ganzen Freunde sich wieder zum feiern treffen und nur an ihren Smartphones kleben. Dann hat wenigstens eine von uns was zum Lächeln. Danke dafür!

LG,
Goethe2.0
goethe2.0 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.06.2015, 13:47   #10
Stachel
 
Benutzerbild von Stachel
 
Dabei seit: 03/2015
Ort: Niederrhein
Beiträge: 954

Hallo BongTeddy,

du hast eine schöne Episode geschildert. Ein paar Dinge möchte ich gerne dazu anmerken. Zum einen wirken die Zeilenumbrüche willkürlich. Die Dynamik der Worte könnte aber durch gezielte Umbrüche zunehmen. Die Zeichensetzung ist nicht einheitlich und könnte mit mehr Gewinn für Lesefluss und Verständnis genutzt werden.
Darüber hinaus fiel mir folgendes auf:

Zitat:
Zitat von BongTeddy Beitrag anzeigen
[...]
raus. Zwischen einer öden Runde <-- "Zwischen" erfordert mindestens zwei Teile, hier z.B. zwei Runden
irgendeines Spiels schaute ich auf.

Ich sah in der U-Bahn 2 Kinder, <-- "U-Bahn" hast du schon in der vorigen Strophe verwendet. Der Ort ist klar und die Wiederholung mE unnötig. Warum schreibst du "2" nicht als Zahlwort?
[...]
sie sich einander nicht kannten. <-- "Sich (beide)" oder "einander", nicht aber beides gleichzeitig.

[...]
man muss nur gelegentlich über
den Rahmen seines Smartphones schauen <-- Die Quintessenz finde ich sehr gelungen!
Freundliche Grüße vom
Stachel
Stachel ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen für Über den Rahmen seines Smartphones schauen

Themen-Optionen Thema durchsuchen
Thema durchsuchen:

Erweiterte Suche


Ähnliche Themen
Thema Autor Forum Antworten Letzter Beitrag
Über den Rahmen seines Smartphones schauen BongTeddy Philosophisches und Nachdenkliches 0 21.02.2015 10:50
Himmel schauen... Jeanny Sonstiges Gedichte und Experimentelles 1 17.06.2014 12:52
Rahmen Ex Carina M. Sprüche und Kurzgedanken 0 14.05.2013 10:38
Der Rahmen gummibaum Philosophisches und Nachdenkliches 8 13.05.2013 14:02
Zebrecht die Rahmen winterhart Zeitgeschehen und Gesellschaft 0 03.09.2009 22:25


Sämtliche Gedichte, Geschichten und alle sonstigen Artikel unterliegen dem deutschen Urheberrecht.
Das von den Autoren konkludent eingeräumte Recht zur Veröffentlichung ist Poetry.de vorbehalten.
Veröffentlichungen jedweder Art bedürfen stets einer Genehmigung durch die jeweiligen Autoren.