Juni 2006 bei Poetry.de

Disay · 03.04.2007, 19:20

Die Sonne hat sich entschuldigt
Sie konnte uns wohl nicht mehr zusehen
Wie täglich Millionen von Beziehungen auseinandergehen
Und Kinder ihre Eltern verlieren

Juni 2006, wir müssen bei 15°C frieren
Kann das jemand verstehen
Jeder muss seinen Weg gehen
Und die Glühbirne wird nicht heller

Die Erde dreht sich immer schneller
Models zaundürr, Schweinwerfer immer greller
Das Leben ist nicht mehr -
Zukunft gewünscht? Bitte sehr

Arm und Reich, ein Spalt dazwischen
groß und leer
Könnte man das Geld fischen
Wäre das alles nicht so schwer

kuse · 03.04.2007, 19:56

Die Thematik finde ich...langweilig. Eine der meist beschriebennen Thematiken.
Auch ist das Gedicht irgendiwe unreflektiert, undifferenziert und bietet keinerlei Lösungsansätze, Alternativen oder geht auf die wirklichen ursprungsprobleme zurück.
Trotzdem, irgendwas lässt mich das Gedicht nicht total verreissen. Ich finde deinen Stil interessant. Du driftest nicht in das selbstbemitleidende Gejammer. Der Schreibstil ist gut und die Übergänge logisch und und nachvollziehbar, gefallen haben mir die ersten beiden Verse und der vierte Vers der dritten Strophe.

Alles in Allem sicherlich kein gedicht dass mir in Erinnerung bleiben wird, aber eine weitere Autorin, deren Gedichte ich in Zkunft lesen werde, auch wenn es nur aus neugier ist.

Perry · 04.04.2007, 16:52

Hallo Disay,
auch mir gefällt dein Schreibstil. Du hast diesen gewissen Ton drauf, mit dem man aus fast jedem Thema einen interessanten Text machen kann.
An den Mängeln beim Reim und dem "globalen" Aussagemix solltest du noch etwas oder besser doch noch viel arbeiten (lächel).
Mir hat es am Anfang sehr geholfen, mich auf eine Bildebene zu konzentrieren und mit eingebauten Metaphern die Aussage zu transportieren.
"Könnte man Geld fischen" wäre dafür ein guter Ansatz.
LG
Perry

Disay · 04.04.2007, 18:39

Zitat:

Auch ist das Gedicht irgendiwe unreflektiert, undifferenziert und bietet keinerlei Lösungsansätze, Alternativen oder geht auf die wirklichen ursprungsprobleme zurück.

Genau das wollte ich ja vermeiden bzw. war das so beabsichtigt, aber vielleicht irritiert das einfach zuviel

Zitat:

[...] aber eine weitere Autorin, deren Gedichte ich in Zkunft lesen werde, auch wenn es nur aus neugier ist.

Danke kuse, das ehr mich

@Perry: Das Lob über meinen Schreibstil bedeutet mir sehr viel, da ich momentan sowieso ständig an mir zweifel - was nicht zuletzt auf meine stoische Deutschprofessorin zurückzuführen ist, die nur lange, hochgestochene Schachtelsätze möchte - und das eben überhaupt nicht mein Stil ist

Meinst du mit "Mängeln am Reim" dieses Gedicht oder allgemein?
Und wegen dem "globalen Aussagemix" (das hast du schön geschrieben

): Ich glaube darüber wage ich mich erst wieder nach meiner Matura ;D

Und deine Herangehensweise klingt interessant, allerdings verstehe ich nicht,
was du mit "auf eine Bildebene" konzentrieren meinst? Sollte ich mich (wenn ich jetzt dein Beispiel übernehme) einfach auf ein Bild/Metapher konzentrieren und "rundherum" das Gedicht aufbauen?

Ansonsten: Danke für eure Kommentare, ich bin immer froh, wenn jemand seine Sichtweise kundtut =)

Perry · 04.04.2007, 20:52

Hallo Disay,
ich bezog mich nur auf dieses Gedicht und meinte, dass du das gewählte Reimschema das ganze Gedicht durchhalten solltest und vielleicht bei den Naturbilder in einer Bildebene z.B. "Weltraum (Sonne, Erde ...) bleiben solltest.
LG
Perry

03.04.2007, 19:20	#1
Disay Dabei seit: 04/2007 Beiträge: 26 Meine Gedichte	Juni 2006 Die Sonne hat sich entschuldigt Sie konnte uns wohl nicht mehr zusehen Wie täglich Millionen von Beziehungen auseinandergehen Und Kinder ihre Eltern verlieren Juni 2006, wir müssen bei 15°C frieren Kann das jemand verstehen Jeder muss seinen Weg gehen Und die Glühbirne wird nicht heller Die Erde dreht sich immer schneller Models zaundürr, Schweinwerfer immer greller Das Leben ist nicht mehr - Zukunft gewünscht? Bitte sehr Arm und Reich, ein Spalt dazwischen groß und leer Könnte man das Geld fischen Wäre das alles nicht so schwer

04.04.2007, 16:52	#3
Perry Dabei seit: 11/2006 Alter: 71 Beiträge: 3.762 Meine Gedichte	RE: Juni 2006 Hallo Disay, auch mir gefällt dein Schreibstil. Du hast diesen gewissen Ton drauf, mit dem man aus fast jedem Thema einen interessanten Text machen kann. An den Mängeln beim Reim und dem "globalen" Aussagemix solltest du noch etwas oder besser doch noch viel arbeiten (lächel). Mir hat es am Anfang sehr geholfen, mich auf eine Bildebene zu konzentrieren und mit eingebauten Metaphern die Aussage zu transportieren. "Könnte man Geld fischen" wäre dafür ein guter Ansatz. LG Perry

04.04.2007, 20:52	#5
Perry Dabei seit: 11/2006 Alter: 71 Beiträge: 3.762 Meine Gedichte	RE: Juni 2006 Hallo Disay, ich bezog mich nur auf dieses Gedicht und meinte, dass du das gewählte Reimschema das ganze Gedicht durchhalten solltest und vielleicht bei den Naturbilder in einer Bildebene z.B. "Weltraum (Sonne, Erde ...) bleiben solltest. LG Perry

03.04.2007, 19:56	#2
kuse Dabei seit: 11/2005 Ort: Berlin Alter: 37 Beiträge: 489 Meine Gedichte Meine Favoriten	Die Thematik finde ich...langweilig. Eine der meist beschriebennen Thematiken. Auch ist das Gedicht irgendiwe unreflektiert, undifferenziert und bietet keinerlei Lösungsansätze, Alternativen oder geht auf die wirklichen ursprungsprobleme zurück. Trotzdem, irgendwas lässt mich das Gedicht nicht total verreissen. Ich finde deinen Stil interessant. Du driftest nicht in das selbstbemitleidende Gejammer. Der Schreibstil ist gut und die Übergänge logisch und und nachvollziehbar, gefallen haben mir die ersten beiden Verse und der vierte Vers der dritten Strophe. Alles in Allem sicherlich kein gedicht dass mir in Erinnerung bleiben wird, aber eine weitere Autorin, deren Gedichte ich in Zkunft lesen werde, auch wenn es nur aus neugier ist.