Konstrukte

[gummibaum]

Zusammenhänge schaffen wir
noch zwischen Sternen,
aus Punkten knüpfen wir ein Tier
in größten Fernen.

Und keiner dieser Punkte weiß
etwas vom andern,
als nur in Kernverschmelzung heiß
im Kreis zu wandern.

Wo alles auseinander fliegt
sind wir geborgen
in den Konstrukten, denn sonst siegt
die Angst vor morgen.

[Perry]

Konstrukte sind etwas nicht fassbares und doch bestimmen sie das Universum.
In der ersten Strophe scheint es um Tierkreiszeichen zu gehen.
Die darauf folgenden Überlegungen sind mir etwas zu "abgehoben", aber wer ist schon zuhause in den Konstrukten des Seins.
LG
Perry

[gummibaum]

Hallo Perry,

ich finde es faszinierend, dass wir in einer Welt leben, die aus Konstrukten besteht. Jemand braucht nur zwei Punkte unter viele anderen gleichzeitig zu erfassen, schon sieht er Augen und ein Gesicht. Bis zu den Sternen dehnen wir das aus. Sie sind vielleicht längst erloschen und in keinem räulichem Zusammenhang, werden aber aus unserer Perspektive zu einem orientierenden Bild zusammengefügt.

Danke fürs Lesen, Kommentieren und teilweise Verstehen.

LG gummibaum

[Ex-Nitribitto]

Gummibaum, wenn ich es nicht ganz falsch verstehe, dann gehst du in dem Gedicht davon aus, dass wir nur wenige Dinge des Weltalls wirklich sehen können, nämlich Sterne und Planeten. Dagegen können wir die Konstrukte (ich würde dieses Wort unbedingt auflösen) nicht sehen, sind aber in sie eingebettet. Im Grunde sagst du dasselbe wie das Gedicht "Der Mond ist aufgegangen", nur mit anderen Worten, die vielleicht nicht ganz so poetisch sind. ;-) Aber einen Versuch ist so etwas wohl immer wert. Ich habe dein Gedicht sehr gern gelesen. Mit lieben Grüßen, Nitribitto

[Thing]

Der Bezug auf die Sternbilder, unsere Konstrukte, ist reizend.
Aber siegt nicht trotz aller Konstrukte die Angst vor morgen?

Habs gern gelesen!

Thing