Am Onyxbaum

[Linnaeus]

Beschattet von dem fahlen Mahr,
wir seit alters nach uns greifen,
angelockt vom Windespfeifen,
der durch die Krone zieht seit Jahr‘.
Vergessen mag mein Name sein,
ein Licht erwartet mich im Hain.

Die harschen Äste wiegen stolz,
ihr Hüter weilt vorm toten Holz.
Des Hünen Bart wächst aus der Höll‘,
so schwarz, als ob die Nacht rausquöll‘.

Wie ich finde meinen Hafen?
Ich zeig dir wie!
Wohin geh‘n wir, wenn wir schlafen?
Wach auf und sieh:

Dort kauert im Geäst mein Guss,
der mir durch den Fluss genommen
und für den ich bin gekommen.
Von meinem Balg mich trennt ein Kuss.
Ich klett‘re in den Blätterschwall,
der Zweig nie war und so ich fall‘.

Der Onyxbaum ist längstens satt,
gefressen er schon an mir hat
und wenn wir uns vereinen hier,
verschluckt der Hüter uns‘re Gier.