Der Weg ist das Ziel bei Poetry.de

Ansgar · 15.05.2011, 01:56

"Der Weg ist das Ziel" oder vielleicht "Ein Albtraum"

Ich renn,
Und wenn,
Ich nicht mehr kann,
Fall ich dann?

Ich fall,
Und krall,
Mich fest an nichts,
Aufschlag, mein Genick, da brichts

Ich rannte,
Und kannte,
Mein Ziel, ich sah's
Auf den Weg zu blicken, ich vergaß

Ich konnte noch,
Ich fiel und war,
Nur da,
Ein kleines Loch.

Ich hab so lange nichts mehr von mir hören lassen, weil ich wegen Jugend Musiziert so viel zu tun und zu denken hatte.

Wie gefällt Euch das Gedicht?
Wie ihr wisst, bin ich um konstruktive Kritik immer dankbar.

Grüße,
Ansgar

Ilka-Maria · 15.05.2011, 02:29

Ich hätte einen anderen Titel gegeben: "Ein Albtraum".

"Der Weg ist das Ziel" ist unpassend, denn Dein Weg wird ja gar nicht von Dir wahrgenommen, also strauchelst du und brichst Dir sogar das Genick. Es ist ein blindes, panisches Rennen, irgendwohin.

Zum Zitat "Der Weg ist das Ziel": Stimmt das denn?

Ich meine, nein. Der Aufbruch kann auf den Weg und zum Ziel führen, man kann zielstrebig auf ein Ende zuschreiten, man kann aber auch einen Weg nur wegen seiner Schönheit gehen, ohne ein Ziel zu haben, und sich wünschen, er ginge nie zu Ende. Aber selbst mit einem Ziel vor Augen kann der Weg Barrieren haben und dazu zwingen, die Richtung zu ändern oder gar ein neues Ziel ins Auge zu fassen.

Der Titel ist einfach schwach, weil er oberflächlich ist. Ein oft zitierter Spruch, aber ohne jeden Wahrheitsgehalt. Es sei denn, es ist Sturheit gemeint: Einmal auf dem Weg, und man guckt nicht mehr nach links und nach rechts, bis man hinknallt und sich das Genick bricht. Dann stimmt es allerdings. Nur kommt man so auch nicht ins Ziel.

Eben doch ein Albtraum.

LG
Ilka-M.

Ansgar · 15.05.2011, 02:33

"Der Weg ist das Ziel" als Mahnung nicht nur aufs Ziel zu blicken, sondern auch und vielleicht auch insbesondere auf den Weg dahin.
Ich selbst bin der Meinung das der Weg nich das Ziel ist. Jedenfalls ist der Spruch alleine dastehend für mich nicht wahr.
Im Zusammenhang mit dem Gedicht allerdings, dachte ich, wird gleich klar, wie er interpretiert werden soll

Ilka-Maria · 15.05.2011, 02:43

So habe ich das auch gesehen. Aber als Titel kommt das nicht rüber.

Egal, ich sehe, daß wir das Gleiche meinen.

Thing · 15.05.2011, 11:44

Halli Hallo,

die Kommafehler würde ich ausmerzen.
Das "Loch" am Ende verschließt sich mir.
Ich würde auch zum "Alptraum" neigen, denn solche Träume kenn ich auch.

Ansonsten:
Der Weg ist das Ziel
ist in meinen Augen hirnrissig.
Auf dem Weg sind wir immer, ob es uns bewußt ist oder nicht. Ob wir ein Ziel haben/sehen oder nicht.
Der Spruch mag für einen Straßenbauer oder Parkgärtner zutreffen - aber sonst. Nee.

Gern gelesen, wenn auch nicht mit innerem Entzücken.

Thing

Ansgar · 15.05.2011, 18:11

@ Thing:
Ich weiß nicht so recht, ob "Alptraum" wirklich passt. Löcher gibt es zwar in den Alpen, aber als signifikantes Merkmal gilt es (finde ich) nicht.

Ich mach nur Spaß.

Wir wissen ja, dass "AlBtraum" gemeint war.
Danke für deine Antwort!

Thing · 15.05.2011, 18:14

Hallo -

ich bleibe bei der alten (noch erlaubten) Schreibweise.

Ein Albtraum, auch Alptraum oder Albdruck, veraltet Nachtmahr oder auch Nachtschaden (engl. Nightmare) ist ein Traum, der von negativen Emotionen wie Angst und Panik beim Träumenden begleitet wird. Der Traum kann dabei bedrohliche, aber durchaus auch banale Situationen enthalten. Albträume gehören zu den nichtorganischen Schlafstörungen.

LG
Thing

Ansgar · 15.05.2011, 18:18

Echt? Das überrascht mich wirklich. In der Grundschule schon wurde uns das eingetrichtert, dass Albtraum niemals mit "p" geschrieben werden darf, da sonst die Assoziation mit den Alpen das eigentlich Gemeinte stören würde.
Voll gut, wieder was gelernt, Ha!

Thing · 15.05.2011, 18:28

Da gibts noch mehr, lieber Ansgar:

Alpdrücken: - Duden
und das darf nicht mit b geschrieben werden.

Ich lerne auch nie aus!

LG!

15.05.2011, 01:56	#1
Ansgar Dabei seit: 02/2011 Ort: Mannheim Alter: 29 Beiträge: 61 Meine Gedichte	Der Weg ist das Ziel "Der Weg ist das Ziel" oder vielleicht "Ein Albtraum" Ich renn, Und wenn, Ich nicht mehr kann, Fall ich dann? Ich fall, Und krall, Mich fest an nichts, Aufschlag, mein Genick, da brichts Ich rannte, Und kannte, Mein Ziel, ich sah's Auf den Weg zu blicken, ich vergaß Ich konnte noch, Ich fiel und war, Nur da, Ein kleines Loch. Ich hab so lange nichts mehr von mir hören lassen, weil ich wegen Jugend Musiziert so viel zu tun und zu denken hatte. Wie gefällt Euch das Gedicht? Wie ihr wisst, bin ich um konstruktive Kritik immer dankbar. Grüße, Ansgar

Themen-Optionen	Thema durchsuchen
Druckbare Version zeigen Jemanden per E-Mail auf dieses Thema hinweisen	Thema durchsuchen: Erweiterte Suche

Ähnliche Themen
Thema	Autor	Forum	Antworten	Letzter Beitrag
Vom Ziel	gummibaum	Geschichten, Märchen und Legenden	4	02.05.2010 15:03
Ziel des Lebens	ChrisBo	Düstere Welten und Abgründiges	2	06.10.2009 16:14
Der Weg ist das Ziel	waduba	Sonstiges Gedichte und Experimentelles	0	29.12.2008 17:11
Ziel	Dayna	Lebensalltag, Natur und Universum	2	24.08.2007 14:20

15.05.2011, 02:29	#2
Ilka-Maria Forumsleitung Dabei seit: 07/2009 Ort: Arrival City Beiträge: 31.082 Meine Gedichte Meine Favoriten	Ich hätte einen anderen Titel gegeben: "Ein Albtraum". "Der Weg ist das Ziel" ist unpassend, denn Dein Weg wird ja gar nicht von Dir wahrgenommen, also strauchelst du und brichst Dir sogar das Genick. Es ist ein blindes, panisches Rennen, irgendwohin. Zum Zitat "Der Weg ist das Ziel": Stimmt das denn? Ich meine, nein. Der Aufbruch kann auf den Weg und zum Ziel führen, man kann zielstrebig auf ein Ende zuschreiten, man kann aber auch einen Weg nur wegen seiner Schönheit gehen, ohne ein Ziel zu haben, und sich wünschen, er ginge nie zu Ende. Aber selbst mit einem Ziel vor Augen kann der Weg Barrieren haben und dazu zwingen, die Richtung zu ändern oder gar ein neues Ziel ins Auge zu fassen. Der Titel ist einfach schwach, weil er oberflächlich ist. Ein oft zitierter Spruch, aber ohne jeden Wahrheitsgehalt. Es sei denn, es ist Sturheit gemeint: Einmal auf dem Weg, und man guckt nicht mehr nach links und nach rechts, bis man hinknallt und sich das Genick bricht. Dann stimmt es allerdings. Nur kommt man so auch nicht ins Ziel. Eben doch ein Albtraum. LG Ilka-M.

15.05.2011, 02:33	#3
Ansgar Dabei seit: 02/2011 Ort: Mannheim Alter: 29 Beiträge: 61 Meine Gedichte	"Der Weg ist das Ziel" als Mahnung nicht nur aufs Ziel zu blicken, sondern auch und vielleicht auch insbesondere auf den Weg dahin. Ich selbst bin der Meinung das der Weg nich das Ziel ist. Jedenfalls ist der Spruch alleine dastehend für mich nicht wahr. Im Zusammenhang mit dem Gedicht allerdings, dachte ich, wird gleich klar, wie er interpretiert werden soll

15.05.2011, 02:43	#4
Ilka-Maria Forumsleitung Dabei seit: 07/2009 Ort: Arrival City Beiträge: 31.082 Meine Gedichte Meine Favoriten	So habe ich das auch gesehen. Aber als Titel kommt das nicht rüber. Egal, ich sehe, daß wir das Gleiche meinen.

15.05.2011, 11:44	#5
Thing R.I.P. Dabei seit: 05/2010 Beiträge: 34.998 Meine Gedichte Meine Favoriten	Halli Hallo, die Kommafehler würde ich ausmerzen. Das "Loch" am Ende verschließt sich mir. Ich würde auch zum "Alptraum" neigen, denn solche Träume kenn ich auch. Ansonsten: Der Weg ist das Ziel ist in meinen Augen hirnrissig. Auf dem Weg sind wir immer, ob es uns bewußt ist oder nicht. Ob wir ein Ziel haben/sehen oder nicht. Der Spruch mag für einen Straßenbauer oder Parkgärtner zutreffen - aber sonst. Nee. Gern gelesen, wenn auch nicht mit innerem Entzücken. Thing

15.05.2011, 18:11	#6
Ansgar Dabei seit: 02/2011 Ort: Mannheim Alter: 29 Beiträge: 61 Meine Gedichte	@ Thing: Ich weiß nicht so recht, ob "Alptraum" wirklich passt. Löcher gibt es zwar in den Alpen, aber als signifikantes Merkmal gilt es (finde ich) nicht. Ich mach nur Spaß. Wir wissen ja, dass "AlBtraum" gemeint war. Danke für deine Antwort!

15.05.2011, 18:14	#7
Thing R.I.P. Dabei seit: 05/2010 Beiträge: 34.998 Meine Gedichte Meine Favoriten	Hallo - ich bleibe bei der alten (noch erlaubten) Schreibweise. Ein Albtraum, auch Alptraum oder Albdruck, veraltet Nachtmahr oder auch Nachtschaden (engl. Nightmare) ist ein Traum, der von negativen Emotionen wie Angst und Panik beim Träumenden begleitet wird. Der Traum kann dabei bedrohliche, aber durchaus auch banale Situationen enthalten. Albträume gehören zu den nichtorganischen Schlafstörungen. LG Thing

15.05.2011, 18:18	#8
Ansgar Dabei seit: 02/2011 Ort: Mannheim Alter: 29 Beiträge: 61 Meine Gedichte	Echt? Das überrascht mich wirklich. In der Grundschule schon wurde uns das eingetrichtert, dass Albtraum niemals mit "p" geschrieben werden darf, da sonst die Assoziation mit den Alpen das eigentlich Gemeinte stören würde. Voll gut, wieder was gelernt, Ha!

15.05.2011, 18:28	#9
Thing R.I.P. Dabei seit: 05/2010 Beiträge: 34.998 Meine Gedichte Meine Favoriten	Da gibts noch mehr, lieber Ansgar: Alpdrücken: - Duden und das darf nicht mit b geschrieben werden. Ich lerne auch nie aus! LG!