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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken.

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Alt 31.01.2008, 09:37   #1
Kamil
 
Dabei seit: 07/2007
Beiträge: 140

Standard Unter dem Meer

Ein Fels im Meer
hier unten denkt keiner daran
Doch jedes eurer Worte erschafft weitere
Eure Worte entziehen den Räumen das Wasser
Weshalb sie schrumpfen und es immer enger wird
Eigentlich sind wir jetzt schon steinerne Statuen
Gut das wir hier unten sind
und Freude entwickeln wenn andere langsam zu Ruinen zerfallen
Der eine oder andere erinnert sich dann doch an den Fels...
Und merkt wo er ist...
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Alt 14.02.2008, 20:38   #2
männlich Milano
 
Dabei seit: 12/2007
Alter: 51
Beiträge: 179

Standard RE: Unter dem Meer

Hi Kamil!

Mir gefällt Dein Gedicht!

Es gemahnt uns unserer Herkunft.
Wir sind nicht das was unseren Mündern entweicht.
Wir sind höchtens Klang aber niemals Worte und natülich nicht nur Klang!

Unsere Welt ist derart geschwätzig und sowas von gewitzt, dass man allzuleicht sich übergeben muß.

Unser Sein reduziert sich in einer "INFORMATIONSGESELLSCHAFT" auf eine unbeherrschbare Flut von Scheinwissen.

Wir sollten zurück zu dem Fels im Meer!

Wir sollten vielleicht uns öfter in Schweigen üben!

Gruß

Milano
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Alt 21.02.2008, 15:49   #3
blaue_Raupe
 
Dabei seit: 08/2007
Beiträge: 82

Hallo Kamil,


wenn ich nach dem Lesen aus der Ruhe des Textes ausbreche, hab ich noch Schwierigkeiten mit seiner Grundlinie und dem inneren Aufbau, weshalb ich auch noch nicht ganz klar mit der vordergründigen Aussage bin.
Die Bildelemente lassen sich vor dem Auge entwickeln, dennoch hab ich das Gefühl, dass du dich mit den einzelnen Strängen an der Hand mitten im Text etwas verlaufen hast [oder ich], deshalb werd ich zum Verständnis nochmal klopfen.

Zitat:
Ein Fels im Meer
OKay. Standbild. Krieg ich hin. Erinnert mich an Nordfrankreich. In V2 rutschst du aber in eine Deixis, der ich noch nicht ganz folgen kann:
Zitat:
hier unten denkt keiner daran
"hier unten" verorte ich erstmal unterm Meeresspiegel, durch die Bezugsquelle , steht aber etwas nackig da, ebenso wie das "daran", weil erstmal kein Anschluss durch "dass ..." gegeben ist. Muss nicht, kann auch anfangsorientiert sein - geh' ich also davon aus, dass die Persona unterm Meeresspiegel ist und nicht an den Felsen in selbigem denkt [wobei jener irgendwo unter der Oberfläche wurzeln muss, aber ich geh erstmal weiter mit ...]
Zitat:
Doch jedes Eurer Worte erschafft weitere
Jedes gesprochene Wort schafft also weitere Verfestigungen, weitere Felsen im "Lebensraum" der Person. Im Anschluss dran knüpfst du wieder unter der Oberfläche an,
Zitat:
Eure Worte entziehen den Räumen Wasser
Weshalb sie schrumpfen und es immer enger wird
Da krieg' ich nen großen Verständnishänger. "Eure Worte", die zum Felsen werden, "entziehen den Räumen Wasser", "weshalb" es immer enger wird. Das Bild wackelt auf meinem Sender, weil die Räme zwischen den Felsen ja nicht enger werden, wenn das Wasser zurückgeht.
Ich geh soweit konform, dass die Person "stumm" ist indem sie unter Wasser gar nicht anders kann, aber das Wasser-Raum Bild passt für mich noch nicht. Die Felsen-Worte generiern sich nicht aus dem Wasser, das entzogen wird.
Zitat:
Eigentlich sind wir jetzt schon steinerne Statuen
Gut [,] das[s] wir hier unten sind
Warum ist der Sprecher jetzt schon selbst zur steinernen Statue geworden? Oder meint er die "Mitlebenden", die für die Versteinerung verantwortlich sind?
Wenn dann aber in V2 des Päckches wieder "wir" auftaucht, muss ich davo ausgehen, dass er seine Kommune unter dem Meeresspiegel meint.
Er spaltet in "Ihr" & "Wir", daher die Verbidungen.
Zitat:
und Freude entwickeln wenn andere langsam zu Ruinen zerfallen
Wieder Bezugnahme auf's Steinbild. Ich mag's, wenn jemand recht konsequent mit verwandten Bildebenen arbeitet, oder zumindest mit verbindbaren im Text, aber die innere Stimmigkeit sollte nicht zu kurz kommen, sonst bleiben wie hier Fragen liegen, die vielleicht der Tatsache geschuldet sind, dass ich mich als Schreiber von Bild zu Bild gehangelt habe, ohne zuletzt nachzusehn, ob der ganze Text mitträgt.
"Andere" ist für mich kaum reinzukriegen, weil ich wegen der Splittings der Gruppen keinen klaren Bezug kriege.
Zitat:
Der eine oder andere erinnert sich dann noch an den Fels
Und merkt wo er ist
Also die, die über dem Spiegel zu Ruinen zerfallen sind? Die, die, wie der Vorschreiber sagt, sich nicht klar waren, woher sie kommen & wie nichtig ihre Worte und Taten sind?

Ich kriege eine Grundaussage hin mittlerweile, und das Kontrastpaar von Wasser und Fels gefällt mir als Grundlage. Wo ich aber noch Werksbedarf sehe, ist die angesprochene innere Stimmigkeit der Zeilen und Bilder, damit's deiner Idee und Aussage nicht im Weg steht.

Ja, Knötterei en masse, aber das waren erstmal die Gedanken und Fragen, die's beim Lesen noch gab. Vielleicht setzt du dich nochmal dran, oder kannst zumindest was damit anfangen.

LG
r~~~
blaue_Raupe ist offline   Mit Zitat antworten
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