Feuerwerk

[mefaust]

Auf dem Hügel stehend patrouilliert
Lockbehängt, ein Kopf, den losen Pfeil
Zielt er auf die höhnend' Sichel stramm.

Hinter, vor ihm schießen weiße Tauben
Freudesprühend aufwärts, farbenfroh
Künden, dass nun endlich beider Lauben
Friedensfackel brenne lichterloh.

Andrerseits, ein Hals, schwarz-weiß kariert
Spannt den Bogen in die Ferne steil
Zitternd, hoch zum blendend' Hexagramm.

Beide haben Recht auf ihren Berg
Streiten aber ab und warten lieber,
Dass der Zufall ihre Hände führt
Beide er zugleich zum Helden kürt,
Leugnend sich einander gegenüber.

[nimmilonely]

Eine immense Tiefe sehe ich in deinem Gedicht. Etwas Surreales und doch so natürlich menschliches, die Angst vor dem Fremden, die Hoffnung auf eine glückliche Schicksalsfügung. Kurz musste ich an Süd- und Nordkorea denken, weil es dort an der Grenze eine ähnliche Stimmung wie in deinem Gedicht gibt.

Wunderbares Werk. Daumen hoch.

[mefaust]

Ich bedanke mich für dein schönes Lob.
Das Gedicht ist auf den Nahostkonfllikt gemünzt, die Problematik ist aber nartürlich auch auf andere geteilte Staaten übertragbar. Daran habe ich noch gar nicht gedacht.